Tim Beam

Nie wieder wir

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.11.2019
Jahr: 2019
Stil: Rock
Spiellänge: 44:16
Produzent: Oliver Noack & Tim Beam

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Plattenfirma: Motor Music


Redakteur(e):

Martin Schneider


s. weitere Künstler zum Review:

Guns'N'Roses

Rolling Stones

Tom Petty

The Dead Flowers

Titel
01. Todeskuss (fürs wir)
02. Tresen
03. Durch den Tag
04. Ich will schlafen
05. (Das war) Paradise
06. Strand schweigt
 
07. Winterwolken
08. Dich dabei
09. Sin(n)
10. Königin
11. Müssen ist furchtbar
Musiker Instrument
Tim Beam Vocals, Guitars, Harp, Tambourine, Bass
Gäste:
M.C. Ugh Guitar, Vocals
Michael Goldsmith Guitar, Vocals
Josha Greuel Bass
Dominik Schweizer Bass
Philipp Bellinger Drums
Andras Fuchs Drums, Percussions
Morten Palsby Drums
Frank Schmidt Trumpet
Michael Summ Piano
Oliver Noack Organ
Lena Knobloch Backing Vocals
Gaylord Sasse Backing Vocals
Anne Väth Backing Vocals

Im Südwesten ist Tim Beam ein Original, ein Rock'n'Roller mit Leib und Seele. So ein bisschen der Tom Petty aus dem Breisgau. Das hab ich schon vor mehr als 10 Jahren anlässlich des Albums "What Happens On The Road" geschrieben... in Ermangelung eines besseren Vergleichs für einen Künstler, der einerseits als Singer/Songwriter durchgeht, andererseits geradlinigem Gitarrenrock frönt und dabei die ROLLING STONES genauso zu seinen Einflüssen zählt, wie GUNS 'N ROSES oder NIRVANA.

Ein Künstler, der sich selbst treu bleibt und immer wieder neu erfindet: Vom ungestümen, schrammeligen Gitarrenrock mit punkigem Vibe der DEAD FLOWERS hin zu seinem weitaus vielseitigerem, aber auch etwas verhaltenen Solomaterial. Und jetzt: "Nie wieder wir" und Tim singt deutsch!

Es spricht ja auch nichts dagegen sich in seiner Muttersprache auszudrücken. Deutsch ist in der Musikszene längst salonfähig geworden, wenngleich vieles was derzeit ohne mit der Wimper zu zucken als Deutschrock durch gewunken wird bestenfalls harmloser Pop, viel häufiger aber lediglich verkappter Schlager ist, der oft durch abgrundtief belanglose Texte auffällt. Auch Tim Beam ist weit davon entfernt im Stile der klassischen Liedermacher auf drastische Missstände hinzuweisen. Sein Metier ist das Zwischenmenschliche. Die Texte entspringen dem Alltagsleben, haben Herz und Seele, sind persönlich und beschreiben doch Situationen und Gefühle mit hohem Identifikationspotenzial. Dabei gelingen ihm prägnante Zeilen, wie „Unentschlossen macht alt“ oder „Müssen ist furchtbar“, die noch nachhallen, wenn die zugehörige Musik längst verklungen ist.

Musikalisch ist "Nie wieder wir" eine typische BEAM-Scheibe, allerdings eine, auf der er sein gesamtes stilistisches Spektrum auslebt. Nicht "entweder... oder...", sondern "und" lautet das Motto. Wem also die letzten Alben etwas zu spartanisch arrangiert und zu ruhig geraten waren, der kommt jetzt wieder verstärkt auf seine Kosten. Todeskuss oder Durch den Tag bieten genau den „straight guitar Rock 'n' Roll“, den sich die DEAD FLOWERS auf die Fahne geschrieben hatten. Winterwolken basiert auf einem ruppigen NIRVANA-Gedächtnisriff und mit Königin ist sogar eine geschmeidige, potenzielle Radiosingle am Start. Wer es besinnlicher mag wird bei Ich will schlafen oder allerspätestens bei dem schönen, an WESTERNHAGEN erinnernden, Rausschmeißer Müssen ist furchtbar fündig. Eine spannende und stimmige Mischung, die Beachtung verdient.

 

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