Thunderbolt Love & destruction, Massacre Records, 2006 |
Tony Johannssen | Vocals, Keyboards | |||
Cato Syversud | Lead guitars | |||
Frank Johanssen | Rythm guitars | |||
Morten Erisen | Bass | |||
Wegard Vaske | Drums | |||
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1. Heavy Metal thunder | 6. It's a hard life (but...) | |||
2. Bad boys | 7. Call out the lions | |||
3. Love & destruction | 8. We will survive | |||
4. Hi-fidelity heartbreak | 9. Sin, sex & spandex | |||
5. Metallic depression | ||||
Rasch einen Blick auf den Kalender geworfen. 1983? 1984? Nicht ganz, aber THUNDERBOLTs Album "Love & destruction" klingt gerade so als ob man eine musikalische Zeitreise weit in die Vergangenheit unternehmen würde. Sicher nicht was Sound und Produktion der Scheibe angeht. Da sind die Skandinavier wirklich 'State of the Art'. Eher schon, was die stilistische Ausrichtung der Band betrifft.
Der erste Eindruck von THUNDERBOLT ist der einer verdammt guten IRON MAIDEN-Coverband mit eigenen Songs, die vor allem denen zusagen müsste, die nach wie vor Alben wie "Piece of mind" und "Powerslave" besonders schätzen, und mit den neueren Werken der eisernen Jungfrauen eher auf Kriegsfuß stehen.
Auch wenn dieser erste Eindruck sich relativ hartnäckig hält, entdeckt man mehr und mehr Querverweise zu den US-Metal Bands der frühen Achtziger wie QUEENSRYCHE, FATES WARNING, RUFFIANS oder LETHAL. Formationen, die einerseits ihre Inspiration aus der blühenden europäischen Metal-Szene zogen, andererseits ihren eigenen Weg fanden, indem sie kraftvollen Power Metal, geprägt von hoher Spielkunst, mit progressiven Ansätzen speisten und so zu den Vorreitern eines Stils wurden, den man heute gerne als Prog Metal bezeichnet.
Metal Fans, die auf diesen Stil und die erwähnten Bands schwören, sollten "Love & destruction" mal einige Runden in ihrem CD-Player drehen lassen. Die Norweger überzeugen nicht nur dadurch, dass sie uns einen in der jüngeren Vergangenheit sträflich vernachlässigten Sound wieder ins Gedächtnis zurückrufen, sondern auch durch überzeugendes Songwriting. Ein bisschen Zeit muss man allerdings schon dafür investieren, wenn man in THUNDERBOLT mehr als nur die eingangs erwähnte, starke Coverband erkennen will. Es lohnt sich aber.