Thunder Xmas 2012 - The Mancunian Candidate, Dodgy Discs, 2013 |
Daniel Bowes | Vocals | |||
Luke Morley | Guitars, Harmonica, Backing Vocals & Lead Vocals | |||
Ben Matthews | Guitars, Keyboards & Backing Vocals | |||
Chris Childs | Bass Guitar, Backing Vocals & Dancing | |||
Harry James | Drums & Percussion | |||
Tim Oliver | Keyboards, Hat & Beard | |||
Peter Shoulder | Guitars, Lap Steel, Backing Vocals & Lead Vocals | |||
Emily Lynn, Lara Smiles | Backing Vocals | |||
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01. Stand Up | 09. Until My Dying Day | |||
02. Does It Feel Like Love | 10. Might Just Take Your Life | |||
03. Weather With You | 11. Isn't It Time | |||
04. This Forgotten Town | 12. River Of Pain | |||
05. I'll Be Waiting | 13. On The Radio | |||
06. Low Life In High Places | 14. Born To Run | |||
07. Amy's On The Run | 15. I Wish It Could Be Xmas Every Day | |||
08. Backstreet Symphony | ||||
Es ist eine lieb gewordene Tradition, die Christmas-Shows der britischen Rockband THUNDER. Das gehört - jedenfalls was die Insel angeht - genauso zum vorweihnachtlichen Prozedere, wie der Bummel über den Weihnachtsmarkt, Glühwein, Einkaufsstress ...
Letzterem entgeht man am besten, bzw. kuriert ihn, mit einem Besuch eines dieser Konzerte. Da diese aber leider nur in ihrem Heimatland stattfinden, bleibt dem Rest der Welt nur übrig, sich rechtzeitig Ticket für Show und Flug zu sichern, oder sich mit dem Mitschnitt der Show vom letzten Jahr die Zeit zu versüßen. Denn das gehört - glücklicherweise - auch dazu: Im folgenden Jahr gibt’s ein Album, welches an diesen Abenden mitgeschnitten wurde. Da es jeweils nur ganz am Rande um Weihnachten - und hauptsächlich um eine Menge Spaß geht - kann man das Teil problemlos zu jeder Jahres- und Uhrzeit hören.
Die Zeiten, wo das geringfügig "besinnlicher" und überwiegend akustisch ablief, sind längst vorbei, auch wenn ein gut aufgelegter Danny Bowes eine noch besser aufgelegte Menge in Manchester fragt: "How are we?" und mit Stand Up ein flotter Shuffle, vom "Behind Closed Doors"-Album in der Akustikversion geboten wird. Das schadet dieser Song nicht, schon gar nicht, weil die Band einfach - immer noch - die Klasse hat, mit ihrem Spiel jeden Zuschauer mitzureißen.
Bereits bei Does It Feel Like Love ist vorbei mit der Ruhe. Das Intro noch auf der Akustischen, aber nach der ersten Strophe wird werden schon die E-Gitarren ausgepackt und die Nummer mit den üblich-typischen Riffs versehen und gerockt. Es scheint sich um einen Abend mit "Greatest Hits" und den gängigsten Fan-Favoriten gehandelt zu haben, Das bedeutet auch, relativ viel alte Songs, die natürlich, wie gehabt, mit ein paar Überraschungen durchsetzt sind. Die größte von diesen, scheint mir der 1991er CROWDED HOUSE-Hit Weather With You zu sein. Da hab ich beim ersten Hören ein paar Probleme mit, denn das ist mir doch etwas zu seicht. Nach ein paar Durchläufen - und mit dem weihnachtlichen Background im Sinn - gewöhn ich mich daran, und ich schätze, bald singe ich mit. So wie die Fans alsbald in I'll Be Waiting und noch mehr bei Low Life In High Places, was Danny ein "very, very good" abnötigt. Hier mündet der Mittelteil mal nicht in die erwartete "Explosion", sondern geht in einen eher "bar-jazzigen" Teil über, der trotzdem seine Reize hat.
Dafür rockt es in anderen Songs umso mehr. Nachdem mit Amy's On The Run - mittlerweile schon ein Klassiker im Repertoire - nochmals locker mitgeschaukelt wurde, kommt Backstreet Symphony so brachial und laut, dass es endgültig vorbei ist, mit "Stille Nacht". Da geht’s aber wirklich geil ab!
Eine weitere unschlagbare Mitsing-Nummer folgt mit Until My Dying Day. Da hatte ich vor Jahren noch Bedenken, wegen Bowes' Stimme, aber der wird eher wieder besser.
Es geht schon bald auf Zielgerade und somit Zeit für ein paar Schmankerl. "To the memory of Jon Lord", verkündet Danny und wo andere Bands vielleicht einen der üblichen Songs aus der Gillan-Ära gespielt hätten, bringen THUNDER das fantastische Might Just Take Your Life. Schiebt gewaltig und Luke Morley liefert als Lead-Sänger sogar eine überzeugende Coverdale-Vorstellung.
Ein weiterer unerwarteter Titel ist sicher Isn't It Time, welches 1977 ein Hit für THE BABYS war. Vielleicht ist Manchen der einstmalige Lead-Sänger der Band, John Waite, mehr ein Begriff.
River Of Pain kommt verdammt geil und auch das mit richtig Power. Kurz vor dem unvermeidlichen "Weihnachtsausklang" und finalen Happening dann noch Springsteens Born To Run. Kommt vielleicht nicht so authentisch, wie beim "Boss", aber auf jeden Fall absolut überzeugend und toll gespielt. Also, wenn ich da gewesen wäre, ich wäre wohl vor Vergnügen quer durch den Saal gehüpft.
Na, vielleicht wird das ja doch noch einmal wahr, denn auf dem Cover lassen die Kerle schon durchblicken, dass es im Dezember wieder soweit sein könnte: "Bring on 2013 ..."
Na, dann her mit diesem Jahr, mit dieser Weihnacht und mit dieser Scheibe, die ein weiteres Mal eine Pflicht für alle THUNDER- und Good-(Christmas-)Time-Fans ist!