Thunder Wonder Days, earMusic, 2015 |
Danny Bowes | Gesang | |||
Luke Morley | Gitarre | |||
Ben Matthews | Gitarre, Keyboard & Gesang | |||
Chris Childs | Bass | |||
Harry James | Schlagzeug | |||
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01. Wonder Days | 08. Broken | |||
02. The Thing I Want | 09. When The Music Played | |||
03. The Rain | 10. Serpentine | |||
04. Black Water | 11. I Love The Weekend | |||
05. The Prophet | 12. Black Water (Acoustic Version) | |||
06. Resurrection Day | 13. Broken (Acoustic Version) | |||
07. Chasing Shadows | ||||
Sie können ja doch nicht so recht voneinander lassen, die Jungs von THUNDER. Nach der ersten Reunion 2002 und der zweiten Trennung 2009, spielten Gitarrist und Haupt-Songwriter Luke Morley & Co. zwar immer wieder bei Festivals, aber es dürfte doch selbst für Fans der Band eine Überraschung gewesen sein, als THUNDER im vergangenen September ein neues Album ankündigten und nur kurze Zeit später eine Live-Version des Titeltracks online stellten. Aber das reichte schon, um die Vorfreude auf und die Erwartungshaltung an “Wonder Days“ in die Höhe zu treiben.
Das mittlerweile zehnte THUNDER-Studio-Album kann denn auch den Erwartungen der Fans wieder voll und ganz gerecht werden. Die Briten werden natürlich ihren Stil nicht mehr ändern, denn dafür werden sie geliebt: klassischer Hard Rock ohne unnötige Spielereien, sondern stattdessen mit den nötigen Ecken und Kanten. Davon hat die CD denn auch eine ganze Reihe zu bieten: zu Beginn der treibende Titeltrack, der mit leichten Slide-Sounds um die Ecke kommt oder das folgende The Thing I Want, das sich sofort in den Gehörgang schmeichelt, ebenso wie das leicht federnde Black Water. Einen etwas härteren Gang schlagen THUNDER bei The Prophet oder bei Chasing Shadows an. Eines der Highlights ist aber When The Music Played, das in der Mitte des Songs mit einem feinem musikalischen Wechsel aufwartet und so fast wie zwei Songs in einem klingt.
Aber zwischendurch schlagen THUNDER auch immer wieder ruhige Töne an. Bei The Rain reichen ihnen Akustik-Gitarren, Mandoline und ein zurückhaltender Bass sowie gegen Ende eine E-Gitarre, um die Stimme von Sänger Danny Bowes passend zu untermalen. Broken ist hingegen eine wunderbare Piano-Ballade. Ja, die ruhigen Momente passen ebenso gut zu dieser Band wie die kantigen Rocker, für die THUNDER eben bekannt sind. Was ein wenig den Gesamt-Eindruck der CD verwässert sind die beiden Bonus Stücke, bei denen es sich um Akustik-Versionen von Black Water und Broken handelt. Dadurch klingt die Scheibe hinten raus etwas zu soft.
Allerdings hätten sich Morley, Bowes & Co. eine so belanglose Nummer wie I Love The Weekend wahrlich schenken können. Ein 08/15-Rock’n’Roll-Riff und der dazu passende Text – die Briten waren zwar immer für Spaß-Songs zu haben, aber der hier klingt eher nach „noch mal eben schnell zusammengeschrieben, um die Platte voll zu kriegen“. Und auch Resurrection Day klingt vielmehr nach durchschnittlichen Bryan Adams-Pop-Rock-Nummer, denn nach schmissigem Briten-Rock.
Trotz aller Kritik überwiegen auch bei “Wonder Days“ wieder die positiven Elemente, denn die Rocker machen Spaß und die Balladen schmeicheln wie sie es sollen. Beim Erwerb ist übrigens der Griff zur “Limited Deluxe Edition“ angeraten, denn da bekommt der Hörer für einen relativ kleinen Aufpreis noch einen Mitschnitt des Auftritts beim Wacken Open Air im Jahr 2013 geboten. Neun Songs mit 67 Minuten Spielzeit, darunter natürlich die Band-Klassiker Dirty Love, Higher Ground, Low Life In High Places, Backstreet Symphony, Love Walked In sowie I Love You More Than Rock’n’Roll sollten die Entscheidung wirklich leicht machen. Aber auch so bietet die Platte je genügend Anreize. Mit “Wonder Days“ ist THUNDER auf jeden Fall ein rundes Comeback gelungen. Und dafür können wir wirklich dankbar sein.