Thorbjørn Risager

Come On In

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.01.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues, R&B, Soul
Spiellänge: 42:05
Produzent: Peter Iversen, Søren Bøjgaard, Joachim Svensmark, Thorbjørn Risager & The Black Tornado

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Roomful Of Blues

Titel
01. Come On In
02. Last Train
03. Nobody But The Moon
04. Two Lovers
05. Never Givin‘ In
 
06. Sin City
07. Over The Hill
08. On And On
09. Love So Fine
10. I‘ll Be Gone
Musiker Instrument
Thorbjørn Risager Vocal, Guitar
Emil Balsgaard Piano, Organ, Wurlitzer, Synthesizer
Joachim Svensmark Guitar, Synthesizer, Backing Vocals
Kasper Wagner Alto Sax, Tenor Sax, Baritone Sax
Hans Nybo Tenor Sax
Peter W Kehl Trumpet, Flugelhorn, Trombone, Sousaphone
Søren Bøjgaard Bass, Moog Bass, Synthesizer
Martin Seidelin Drums, Percussion

“Danish Dynamite“ ist meiner Generation noch immer als jene sagenhafte Fußballelf ein Begriff, die 1992, quasi aus dem Urlaub heraus, Europameister wurde. Freunden härterer musikalischer Gangart kreist im Kopf, beim Gedanken an dänischen Sprengstoff, eventuell das nicht minder sagenhafte Hard‘n‘Heavy Quartett D-A-D herum. Seit etlichen Jahren fegt da allerdings auch ein Wirbelsturm namens  Thorbjørn Risager & The Black Tornado durch die Lande, bei dem ich sehr geneigt bin, ihnen ebenfalls diesem Stempel aufzudrücken.

Unser Frankie konnte sich schon live davon überzeugen, wie explosiv Risager und Band auf der Bühne agieren und ihre Alben stehen dem wohl nur wenig nach. Ein kochender Mix aus Blues, R&B und Soul wird von der Truppe serviert, der einen sofort auf Temperatur bringt, selbst wenn man die Band nie zuvor gesehen oder gehört hat.

Und das setzt sich auf dem neuen Album nahtlos fort. Risager ist durchaus der Ansicht, dass Blues nicht zwangsläufig melancholisch oder gar traurig sein muss, da sich dereinst die Menschen zu dieser Musik auch zum Feiern und zur Ablenkung von der täglichen Mühe getroffen haben. Und genau deswegen lädt er mit Come On In auch gleich in so einen kleinen Schuppen ein, in der die Band sich selbst und den Zuhörern Spaß bereiten will. Das groovt gleich von Beginn an sehr stimmungsvoll, wird sehr geschickt instrumentiert und aufgebaut. Fast unmerklich gliedern sich die Elemente ein und versetzen einen unwillkürlich in gute Stimmung.

Und der Last Train  ist noch längst nicht abgefahren, sondern rollt gerade passend in die Station um uns mächtig Dampf zu machen. Eine dirty Slide-Gitarre spielt die Gesangsmelodie mit und natürlich schiebt die Brass-Sektion wieder gehörig von unten heraus. Da wackelt die Bude bereits gut.

Und mit Nobody But The Moon folgt sofort der erste Ohrwurm dieser Scheibe. Brodelt sachte im funky New-Orleans-Swamp-Flair vor sich hin und lockert mit Garantie jede Hüfte. Oder sonstige Verspannungen. Dass Risager so ein entspannter und dennoch faszinierender Sänger ist, macht natürlich viel vom Gesamtsound aus.

Was auch dem anschließenden, fast schmerzlich langsamen Two Lovers  zu Gute kommt.  Kaum dass man in dieser schwitzigen Atmosphäre atmen möchte. Sparsam instrumentiert, könnte direkt was von Nick Cave sein, ist es das Charisma von Risager, welches den Hörer fesselt.

Auch Never Give In verzaubert umgehend. Der Versuchung, aus dem akustisch angelegten Blues in den Hau-Drauf Rock zu verfallen, widersteht man gekonnt und hält so die Spannung bis zum Schluss oben. Beim Betreten der Sin City behält man das Thema bei und man kann sich die Nummer auch gut 100 Jahre zuvor, als Gospel, in einer Feldhütte, spät Abends mit etwas Selbstgebranntem vorstellen. Geile Slide-Gitarre!

Wer dann doch etwas Boogie-Woogie für den Schwung benötigt, der wird Over The Hill aufs Beste versorgt. Natürlich ordentlich Honky-Tonk-Piano und dirty Bläser-Einsätzen. Hat ein bisschen was von ROOMFUL OF BLUES und verströmt ähnliches Party-Feeling.

On And On kommt dann mehr atmosphärisch, wie der nachdenkliche Heimweg in den Morgenstunden. Auch hier beeindruckt, wie trotz aller Zurückhaltung, die Faszination gehalten wird. Kurz vor Ende geht‘s naturgemäß auf den Höhepunkt zu und der rockt und rollt hier mit Love So Fine dirty und fett. Geile Rocknummer, die durch die Bläser nochmal zusätzlich Gewicht bekommt.

Zum Ende kehren wir mit I‘ll Be Gone wieder in die Blues-Hütte zurück. Im besten John Lee Hooker-Stil, nur mit Gitarren und mitstampfenden Fuss. Auch hier beweist Risager sein großartiges Feeling für diese Musik.

Ein weiteres hervorragendes Album dieser Band, welches man jederzeit hervorziehen und auflegen kann und immer neue Facetten entdecken wird.

 

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