Thorbjørn Risager Change My Game, Ruf Records, 2017 |
Thorbjørn Risager | Vocals, Guitar | |||
Emil Balsgaard | Piano, Organ, Wurlittzer, Clavinet, Mellotron, Synth | |||
Peter Skjerning | Guitars | |||
Kasper Wagner | Alto Sax, Tenor Sax, Baritone Sax | |||
Hans Nybo | Tenor Sax | |||
Peter W Kehl | Trumpet, Flugelhorn, Trombone, Sousaphone | |||
Søren Bøjgaard | Bass, Baritone Guitar, Synth, Percussion | |||
Martin Seidelin | Drums | |||
Miriam Mandipira-Mumba,Pia Trøjgaard, Mads Lumholdt | Background Vocals | |||
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01. I Used To Love You | 07. Hold My Lover Tight | |||
02. Dreamland | 08. Maybe It's Alright | |||
03. Change My Game | 09. Train | |||
04. Holler'n'Moan | 10. Lay My Burden Down | |||
05. Hard Time | 11. City Of Love | |||
06. Long Gone | ||||
Nach zehn Alben braucht man nicht mehr mit dem großen Durchbruch zu rechnen, aber das muss uns nicht großartig stören, denn Thorbjørn Risager erfreut uns seit Jahren mit großartigen Alben erster Klasse. Wer bisher nicht von der Stimme des dänischen Blues-Sängers, von seiner Leidenschaft und hervorragenden Arbeit seiner Band THE BLACK TORNADO überzeugt war, der wird es auch nach dem Genuss von “Change My Game“ nicht sein. Wer Ohren hat zu hören, dem dürfte es jedoch nicht entgehen, dass Risager und Kollegen hier wieder ein ganz tolles Album abgeliefert haben.
Der Sound ist schon mal richtig gut. Liegt es daran, dass man dem Lead-Sänger noch mehr Raum gegeben hat? Oder dass die Band noch dynamischer agiert? Jedenfalls kann man es sich erlauben mit I Used To Love You relativ ruhig, aber äußerst gefühlvoll, in das Album herein “zu schleichen“. Dezente Bläser im Hintergrund, hauptsächlich vom Bass getragener Rhythmus und Akzente von Gitarre und Tasten. Zieht einen unweigerlich in seinen Bann.
Aber keine Sorge, es wird auch rockiger, gröber, wie Dreamland gleich unterstreicht. Hat ein bisschen den bekannten Kravitz-Funky-Groove, aber weitaus aus bluesiger angelegt. Da kann Risager gut dazu röhren.
Der Titelsong bleibt dem Funky-Groove treu, mit einem guten Schuss R&B und Soul dazu. Bester Late-Night-Dance-Stuff. Gerade wenn die Bläser den Nachbrenner zünden, kommt hier gut Stimmung auf.
Wer sich mehr dem Blues zugetan fühlt, der wird mit Holler’n’Moan bedient. Wie der Titel schon andeutet, geht es Richtung “Field Holler“, mit erdigem Dobro-Sound und Stampf-Rhythmus. Für den Verbleib in der Ohrmuschel ist Hard Time geeignet. Feine Highway-Country-Rock-Nummer mit leicht südlichem Charme und allemal geeignet für diesen Sommer.
Nichtsdestotrotz scheinen mir so unterschwellig brodelnde Nummern wie Long Gone oder das getragene Lay My Burden Down die eigentliche Leidenschaft von Thorbjørn Risager zu sein. Da kann er sich so richtig reinfühlen, mit den Emotionen spielen und wundervolle Bilder vor die Augen des Zuhörers projizieren.
Da reißt einen so eine aggressiv rockende – ja, fast punkige – Nummer wie Hold My Lover Tight direkt aus dem Schwelgen. Donnerwetter, da geht’s ab und das dürfte Live jede Halle rocken. Die Zartbesaiteten stellen sich da besser weiter hinten hin.
Höhepunkt bereits erreicht? Von wegen, mit dem hymnischen Stampfer Maybe It’s Alright, der mit fetten Stones-Riffs getrieben wird, folgt ein weiterer künftiger Live-Favorit. Und auch Train pusht mit einer Vehemenz, die einen der erste Song wahrlich nicht hätte erwarten lassen. Also, da fehlt’s an nichts, da sind balladeske und sehr emotional gesungene Teile hier enthalten, bluesige Sounds und funkige Rhythmen und richtige Rocknummern. Und auch das abschließende City Of Love macht nochmal ordentlich Druck. Vielleicht gelingt es also doch, ein paar neue Interessenten für diesen Ausnahmekünstler und seine Band zu gewinnen. Seine bisherigen Sympathisanten werden jedenfalls von “Change My Game“ begeistert sein.