Titel |
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First Decade CD 1: |
01. Rock'n'Roll Ride |
02. Rhythm Of The NIght |
03. You Can Have It Your Way |
04. Burning Up |
05. Stand Beside Me |
06. Love Turned Cold |
07. Eyes That Turned Away |
08. On My Way |
09. You Better Pay Attention |
10. You Walked Right Into My Heart |
11. I Won't Let You Down |
12. In The Back Of My Mind |
13. Heart Of The Night |
14. All I Want |
15. Ain't Ever Gonna Leave No More |
Second Decade CD 2: |
01. If You Wanna Leave |
02. Last Train |
03. Paradise |
04. I Used To Love You |
05. China Gate |
06. Never Givin' In |
07. Dreamland |
09. Too Many Roads |
10. Baby, Please Don't Go |
11. Sin City |
12. Maybe It's Alright |
13. Through The Tears |
14. Come On In |
15. Long Fogotten Track |
16. High Rolling |
17. Same Old Lies - Part Un |
18. Same Old Lies - Part Deux |
Musiker | Instrument |
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Thorbjørn Risager | Vocal, Guitar |
Emil Balsgaard | Piano, Organ, Wurlitzer, Synthesizer |
Kasper Wagner | Alto Sax, Tenor Sax, Bariton Sax |
Hans Nybo | Tenor Sax |
Peter W. Kehl | Trumpet, Flugelhorn, Trombone, Sousaphone |
Søreb Bøjgaard | Bass, Moog Bass, Synthesizer |
Martin Seidelin | Drums, Percussion |
Former Band Members: | |
Peter Skjerning | Guitar, Background Vocal |
Sven Erik Martinsen | Guitar, Background Vocal |
Andreas Billmann | Trumpet |
Als ich Anfang 2009 das erste Studioalbum von Thorbjørn Risager in den Händen hielt, war “From The Heart“ bereits drei Jahre alt, aber diese Musik ist ohnehin zeitlos. Meine Empfehlung an alle Blues-Fans, den Dänen einer näheren Betrachtung zu unterziehen erwies sich als richtiger Ratschlag. War damals richtig und ist es heute noch, wie THORBJØRN RISAGER & THE BLACK TORNADO – wie die Band mittlerweile heißt – auf ihrer Best Of-Doppel-CD einmal mehr unterstreichen.
Aufgeteilt nach erster und zweiter Decade werden hier folgerichtig an die ersten beiden Jahrzehnte von Risager und Band, in Auszügen, erinnert. Von jenem Studiodebüt sind ebenso folgerichtig gleich fünf Songs vertreten, denn wer wollte auf den Riff'n'Soul-Rock von Love Turned Cold, den schmissigen Boogie von You Can Have It Your Way oder der wundervollen Ballade Heart Of The Night verzichten? Zumal die beiden erstgenannten Titel in ihrer Live-Fassung vom “Live At Victoria“ enthalten sind und Heart Of The Night definitiv eine andere Aufnahme, als die von “From The Heart“ ist. Auch Burning Up kommt hier in einer coolen Live-Aufnahme.
Musikalisch macht es aber kaum einen Unterschied, denn ob locker swingend, in You Better Pay Attention, oder riff-rockend, in You Walked Right Into My Heart, qualitativ ist hier alles hochgradig ansteckend, sodass man praktisch bei jedem Titel mitwippt. Und, nachdem es 2013 mit “Between Rock And Some Hard Blues“ noch eine Rückschau ihrer alten Plattenfirma gab, landete man dann da, wo wie die Band hingehört: Beim deutschen Vorzeige-Blues-Label Ruf Records. Gleich der Einstieg mit “Too Many Roads“ (2014) war ein absoluter Bringer. Und mit dem ersten Song von jenem Album, If You Wanna Leave geht die zweite Dekade auch gleich richtig gut los. Die erste Minute nur von einer angezerrten Boogie-Gitarre und etwas Händeklatschen zu Risagers toller Stimme wird bald durch ein paar Bläser angedickt und so nach und nach gesellen sich weitere Instrumente und Stimmen hinzu. Klasse Nummer!
THE BLACK TORNADO ist mittlerweile fester Bestandteil des Bandnamens und fester Bestandteil des Sounds ist ein unwiderstehlicher Groove. Ob spartanisch instrumentiert, oder mit allen Saiten und Tasten und Gebläse. Wie sich das aufeinander aufbaut, demonstriert zum Beispiel Paradise, hier in der Live-Fassung der “Song From The Road“-CD/DVD (absolut empfehlenswert, falls man die Band noch nicht gesehen hat). Dass man nicht nur grooven, sondern auch mal richtig powern kann, hört man in Hold My Lover Tight und auch einen vermeintlich abgedroschenen Oldie, wie Baby, Please Don't Go, drückt man seinen eigenen Stempel auf und lässt diesen wieder wie frisch aus dem Presswerk wirken.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie diese Band auf ihren Blues-Wurzeln beharrt, so viele neue Facetten davon präsentiert und doch immer absolut authentisch klingt. Das liegt natürlich an der charismatischen Art von Risager, der in melancholischen Balladen, wie China Gates ebenso überzeugt, wie in Blues-Stampfern a la Too Many Roads oder groovigen Boogie-Stücken wie Eyes That Turned Away, wo sich eine grelle Lead-Gitarre mit den swingenden Bläsern perfekt ergänzt.
Mit Same Old Lies (Teil 1 und 2) hat man auch zwei neue Songs mit drauf gepackt, die im ersten Teil die Roots- und Delta-Blues Leidenschaft der Band heraufbeschwört und im zweiten Teil dann in den elektrifizierten Teil übergeht. Nach wie vor schwer zu fassen, dass diese Band aus Kopenhagen und nicht aus Chicago oder Mississippi stammt. Ohne Füller so eine Doppel-CD zu bestücken, gelingt auch nicht wenigen. Das bewahrt den Hörer nicht davor, sich mindestens ein paar – wenn nicht alle – der Alben zuzulegen, aber als kleinen Überblick taut “Best Of“ allemal. Und, wie Torbjørn schreibt: “Wir hoffen, das Album macht euch Spaß und werden euch irgendwann wiedersehen.“ Da sollte es wenig Zweifel geben.