Titel |
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01. Marsch Nr. 1 |
02. Lost Elysion |
03. I Wear My Heart On The Outside |
04. Non Electronic Song No. 1 |
05. Pathėtique |
06. Hosent‘raga |
07. Melancholia |
08. Lou |
09. Notturno |
Musiker | Instrument |
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Thomas Gansch | Trumpet & Flugelhorn |
Herbert Pixner | Diatonic Harmonica, Clarinet, Percussion & Tenor Saxophone |
Lukas Kranzelbinder | Bass |
Manu Delago | Percussion |
Bernie Mallinger | Violin |
Ingmar Jenner | Violin |
Cynthia Liao | Viola |
Sophia Abraham | Cello |
Wenn der Name HERBERT PIXNER auf dem Album steht, weiß inzwischen auch der Hooked On Music Leser, dass man atemberaubende Crossover erwarten darf. Hier pendeln die beteiligten Musiker aber nicht zwischen alpenländischem Liedgut, Blues, Rock und Folk, sondern es geht in die Grenzbereiche von Klassik, Jazz und moderner E-Musik (sofern dieser Begriff weiterhilft).
Das ist mal experimentell (Marsch Nr. 1, Non Electronic Song No. 1), überraschend (Tschaikowskys Pathėtique wird zum Cocktailbar-Schleicher) weltmusikalisch lebhaft (Hosent’raga) oder auch wehmütig (Melancholia, Notturno), aber immer perfekt arrangiert und intoniert.
Möglich gemacht wird dies durch fantastische Musiker, die nicht in Schubladendenken verfangen sind. Da ist der Trompeter Thomas Gansch, der Virtuosität und Vielseitigkeit vereint und spürbar den Schalk im Nacken hat. Herbert Pixner, hier schon oft genug gewürdigt, ist der Jimi Hendrix der diatonischen Harmonika und geradezu ein Synonym für das Attribut „open minded“.
Dazu der Kontrabassist Lukas Kranzelbinder, der jeden tiefen Ton bis zum letzten Tropfen auslotet und Manu Delago, der Perkussionist für die feine Klinge. Abgerundet wird der Wohlklang durch das superbe radio.string.quartet, die als Wanderer zwischen den musikalischen Genres auch außerhalb Österreichs für Aufsehen gesorgt hat – nicht zuletzt mit der Adaption der Klänge des MAHAVISHNU ORCHESTRAs beim Jazzfest Berlin 2006.
Diese vielseitigen musikalischen Kreativköpfe waren in Folge der Pandemie, da eigentlich ein Konzert im März 2021 geplant war, drei Tage in Innsbruck quasi kaserniert, was das gesamte Projekt „Alpen und Glühen“ erst so richtig intensiviert und auf die Füße gestellt hat (so hat Corona einmal auch was Gutes bewirkt).
Die ganz besondere Beziehung der Protagonisten untereinander symbolisiert dann auch Lou, eine Art Wiegenlide, das Thomas Gansch für die jüngste Tochter der Cellistin Sophia Abraham komponiert hat und das, wie so vieles auf diesem entschleunigten Album, einfach nur zum Dahinschmelzen ist.
Alpen und Glühen ist einfach nur ganz großes Kino für die Ohren, voller Emotionalität, Spielfreude und Wärme.