Thin Lizzy Still Dangerous, Thin Lizzy Productions, 2009 |
Phil Lynott | Bass, Vocals | |||
Scott Gorham | Guitar | |||
Brian Robertson | Guitar | |||
Brian Downey | Drums | |||
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01. Soldier Of Fortune | 06. Massacre | |||
02. Jailbreak | 07. Opium Trail | |||
03. Cowboy Song | 08. Don't Believe A Word | |||
04. The Boys Are Back In Town | 09. Baby Makes Me Cry | |||
05. Dancing In The Moonlight | 10. Me And The Boys | |||
Auf dem Cover dieser neuen alten THIN LIZZY Live-Scheibe prangt Phil Lynott in typischer kraftstrotzender Pose und vermittelt quasi nur ansatzweise die Wucht, die uns Hörern schließlich beim Geniessen dieser historischen Aufnahmen entgegen donnert. "Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977" macht sich also nun auf, dem legendären und viel diskutierten 1978er "Live And Dangerous"-Album als rauer und offenbar völlig ohne Nachbearbeitung auskommender Gegenentwurf zu trotzen.
Den meisten LIZZY-Fans war es letztlich sowieso mehr oder weniger egal, ob das klassische '78er Doppelalbum im Studio nachbearbeitet wurde, ob möglicherweise massiv oder nur marginal. Fakt bleibt, dass LIZZY in der Zeit zwischen 1975 und 1979 ihre beste, ihre vitalste, ihre erfolgreichste Zeit hatten, ihre besten Alben stammen unzweifelhaft aus dieser Ära.
Da kommt also dieses neu entdeckte Live-Dokument aus 1977 gerade recht, um der Legendenbildung, die seit Lynotts Tod immer wieder neu entfacht wurde, Vorschub zu leisten. Und tatsächlich, auch dieses "Still Dangerous" betitelte Album macht seinem Namen alle Ehre, ist es doch mit all den unverwechselbaren Trademarks gesegnet, die LIZZYs Gigs in jenen Jahren so unvergesslich machten: Wucht, Kraft und Energie, gepaart mit gediegener Eleganz und selbsbewusster Macho-Pose und einem ausgesprochenen Sinn für taufrisch anmutende Melodien, die einerseits durch Lynotts markant sympathischen Gesang getragen wurden und andererseits durch Brian Robertsons und Scott Gorhams fiebrige Riffs und rasiermesserscharfe Double-Lead-Licks in eine rasante Umlaufbahn geschossen wurden. Dieses klassische Line-Up, bei dem Drummer Brian Downey natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, besitzt absolut zu Recht einen Ehreneintrag in sämtlichen Rock-Lexica der Welt. Eine kolossale Live-Band, die einen wahren Sturmwind entfachen konnte.
Dieses 1977er Live-Album bereitet dem Hard-Rock Fan die reinste Freude und darf, auch weil es einige fulminante Tracks enthält, die auf dem 1978er "Live And Dangerous" Monument nicht enthalten sind, als wichtige und notwendige Ergänzung in der THIN LIZZY Plattenhistorie betrachtet werden. "Still Dangerous" klingt zudem überhaupt nicht angestaubt, sondern schlicht und einfach nur pur und unverfälscht. Ein wahrhaft gelungenes Live-Statement dieser bis heute heiß geliebten Rock-Formation aus Irland.