Therion The Secret Of The Runes, Nuclear Blast, 2001 |
Christoph Johnsson | Rhythm Guitar, Keyboard, Percussions | |||
Kristian Niemann | Lead & Rhythm Guitar | |||
Johan Niemann | Bass | |||
Sami Karppinnen | Drums & Percussions | |||
Vocal & String Solists | ||||
Marika Schönberg | Solo Sophrano | |||
Erika Andersson | Solo Alto | |||
Carl Rahmqvist | Solo Tenor-Barryton | |||
Anna Rodell | Solo Violin | |||
Asa Akerberg | Solo Cello | |||
Thomas Karlsson | Whispering (Uusalfheim) | |||
Choir | ||||
Christina Hansson | Coloratura Sophrano | |||
Anna-Maria Krawe | Sophrano | |||
Anna Artursson | Alto | |||
Marika Schönberg | Alto | |||
Henrik Holmberg | Tenor | |||
Patrick Forsman | Tenor | |||
Carl Rahmqvist | Tenor-Barryton | |||
Joakim Berg | Bass-Barryton | |||
String Ensemble | ||||
Anna Rodell | Violin (1st) | |||
Josef Cabrales-Alin | Violin (1st) | |||
Malin Samuelsson | Violin (2nd) | |||
Johan Moren | Violin (2nd) | |||
Linda Svedrup | Viola | |||
Niklas Sjunnesson | Viola | |||
Asa Akerberg | Cello | |||
Monica Jönsson | Cello | |||
Woodwinds (Solo & Ensemble) | ||||
Fareidah Hildebrand | Flute, Altflute, Piccolo | |||
Erik Rodell | Oboe, English Horn | |||
Hendrik Blixt | Bassoon, Kontrabassoon | |||
Brass Ensemble | ||||
Mikael Sörensen | Trumpet, Fluegelhorn | |||
Ayman Al Fakir | French Horn, Wagnertuba | |||
Kristina Borg | French Horn | |||
Rune Bodin | Trombone | |||
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1. Ginnungagap | 8. Niefelheim | |||
2. Midgard | 9. Vanaheim | |||
3. Asgard | 10. Helheim | |||
4. Jotunheim | 11. Secret Of The Runes | |||
5. Schwarzalbenheim | 12. Crying Days | |||
6. Uusalfheim | 13. Summernight City | |||
7. Muspelheim | ||||
Christofer Johnsson ist wohl das, was man als einen Workaholic bezeichnet. Mit "Secret of the runes" legt der schwedische Komponist immerhin sein siebtes Album seit 1995 vor, und das, wenn man das etwas obskure Soundtrackprojekt "A'arab zaraq lucid dreaming" außen vor lässt, ohne dass die Quantität der Qualität der Veröffentlichungen Schaden zufügt.
Im Gegenteil. Auch wenn "Theli", das erste Album auf dem Johnsson Heavy Metal mit wagnerianischen Chören aufmotzte, aufgrund der nostalgischen Verklärtheit des Kritikers, eine gewisse Ausnahmestellung einnimmt, so lässt sich nicht leugnen, dass erst spätere Veröffentlichungen den mittlerweile typischen THERION-Sound in Perfektion vermittelten.
Und auch, wenn man mittlerweile davon ausgehen muss, dass ein neues THERION-Album in etwa so viele Überraschungen bereit hält, wie eine neue Scheibe von AC/DC oder MOTÖRHEAD, so ist es doch eine der Veröffentlichungen, der man mit großer Freude entgegen sieht.
"Secret of the runes" ist ein Konzeptalbum, bei dem Christopher Johnsson anhand verschiedener Runen einzelne Kapitel der nordischen Mythologie beleuchtet und einzelne Blätter des Weltenbaums Yggdrasil beschreibt: Midgard - die Menschenwelt, Asgard - das Reich der Götter, Jotunheim - das Reich der Riesen...
Dieses Thema ist natürlich wie geschaffen für THERION und erhält eine angenehme Seriosität, befasst sich doch Johnsson mit den Wurzeln der eigenen nordischen Kultur.
Musikalisch halten sich die Überraschungen, wie bereits angedeutet, in Grenzen. Orchestraler, epischer Heavy Metal, der bei den Gitarrenharmonien oftmals an die getragenen, bombastischen Momente IRON MAIDENs erinnert, mit klarem Schwerpunkt auf den monumentalen, erhabenen Chorpassagen im Stile eines Richard Wagners.
Okay, THERION gehen über weite Strecken rockiger und härter als beispielsweise auf "Deggial" zu Werke. So könnte der Opener Ginnungagap bis zum Einsetzen des Chores durchaus ein Stück von KREATORs "Endorama" sein. Auch bei Muspelheim oder Niefelheim braten die Gitarren ganz gewaltig, was aber den Stücken nur zusätzliche Dramatik, im Kontrast zur klassischen Instrumentierung, verleiht.
Damit setzen sich THERION wieder einmal über die Genregrenzen hinweg, sprechen den qualitätsbewussten Headbanger genau so an, wie den klassischen E-Musik-Hörer und bauen Hemmschwellen ab, die vor Jahren noch als unüberwindlich galten. Warum soll der Wagnerianer nicht VIRGIN STEELE und SAVATAGE für sich entdecken und der Metalhead sich nach THERIONs "Secret of the runes" den "Ring der Nibelungen" zu Gemüte führen?
"Secret of the runes" ist erfreulicherweise kein leichtverdaulicher Stoff, sondern fordert den Hörer permanent, bietet ihm dafür aber im Gegenzug, auch nach vielen Hördurchgängen noch Neues zu entdecken.
Das Johnsson & Co. auch anders können, beweisen sie mit den, ausdrücklich aus dem Runen-Konzept herausgelösten, Schlussnummern, Crying days von den SCORPIONS und Summertime city von ABBA, die im typischen THERION-Soundgewand deutlich an Tiefe gewinnen.
Schade nur, dass THERION nie so viele Alben verkaufen werden, dass eine adäquate Liveumsetzung realisierbar sein wird. Es muss ja nicht gleich in den heiligen Hallen von Bayreuth, der Oper zu Verona oder vor den Pyramiden von Gizeh sein, aber so ein kleiner Auftritt mit Orchester und Chor auf der Loreley wäre schon mal ganz nett.
Martin Schneider 07.01.2002