Thence

These Stones Cry From The Earth

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Progressive Rock, Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Thence
These Stones Cry From the Earth, Eigenvertrieb, 2011
Juha SirkkiäGesang, Gitarre, Bass & Keyboards
Erno RäsänenGitarre & Schlagzeug
Produziert von: Juha Sirkkiä & Erno Räsänen Länge: 57 Min 09 Sek Medium: CD
01. These Stones Cry From The Earth

Konzept-Alben sind für gewöhnlich die Königs-Disziplin in der Musik, insbesondere im Bereich Progressive-Rock/-Metal. Dabei gibt es Alben wie zum Beispiel “The Wall“ (PINK FLOYD), “Operation: Mindcrime“ (QUEENSRYCHE) oder “Misplaced Childhood“ (MARILLION), die trotz ihrer thematischen und musikalischen Verbindung auch in einzelne Tracks zerlegt werden können, die dann jeweils für sich alleine funktionieren.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Konzept-Werke, die nur in ihrer Gesamtheit Sinn ergeben und daher als ein Longtrack angelegt sind. Dazu gehören “Flower Power“ (THE FLOWER KINGS, allerdings in 18 Abschnitten), “Tubular Bells“ (Mike Oldfield, damals noch getrennt in erste und zweite LP-Seite) und nun auch “These Stones Cry From The Earth“ von THENCE.

Dabei ist es natürlich nicht so, dass sich die beiden Musiker die 57 Minuten lang an einer musikalischen Idee “abarbeiten” und diese nur in Variationen darbieten. Vielmehr könnte man das Album der Finnen auch problemlos in mehrere, zudem sehr unterschiedliche, Einzelstücke unterteilen. Dies böte sich auf der einen Seite an, um das Album zugänglicher zu machen und eben weil die einzelnen Elemente doch sehr unterschiedlich sind. Aber ihre musikalische Wirkung entwickeln die Songs – gerade auch in ihren extremen Gegensätzen – am besten im kollektiven Zusammenhang.

Dabei ist es erstaunlich, was für eine Bandbreite hier abgedeckt wird. Von elegisch-atmosphärischen Keyboard-Collagen über fast traditionellen Rock zu lang-anhaltenden Akustik-Gitarren-Parts und fast jazzigen Ausflügen bis hin zu Death Metal-artigen Blast-Beat-Attacken und anschließenden Melodic Metal-Arrangements reicht das Spektrum. Und das wahrlich Überraschende: es passt alles zusammen und macht in der Erzählstruktur des Albums Sinn, sogar die eingeschobenen Dancefloor-Elemente. Das ist natürlich auch etwas, was die Band fast unvergleichlich macht: stilistisch breiter aufgestellt ist keine andere Band.

Natürlich ist so ein Werk kein Album für den Alltagsgebrauch. “These Stones Cry From The Earth“ ist eben Kopfhörermusik im besten Sinne. Man braucht eine Stunde, um in die Musik einzutauchen und sich mitnehmen zu lassen auf eine musikalische Reise. Zudem sind die Lieblingsstellen des Albums nicht direkt anwählbar und können nicht „mal so eben“ gehört werden, sie sind quasi die Belohnung für den Durchhaltewillen des Hörers.

Dennoch ist “These Stones Cry From The Earth“ ein Werk, das sich lohnt gehört, genossen, analysiert und verinnerlicht zu werden. Denn es sind ja gerade die Sachen, für die man am härtesten arbeiten muss, die einem anschließend den größten Genuss bereiten. Und das gilt insbesondere für Freunde der progressiven Musik. Diese werden hier ihre helle Freude haben.

Marc Langels, 17.06.2011

 

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