The Wynntown Marshals The End Of The Golden Age, Blue Rose Records, 2015 |
Keith Benzie | Vocals, Acoustic & Electric Guitars,Glockenspiel | |||
Iain Sloan | 6 & 12 String Electric Guitars, Pedal steel, Backing Vocals | |||
Murdoch MacLeod | Bass, Backing Vocals | |||
Richie Noble | Hammond Organ, Wurlitzer Piano, Synth | |||
Kenny McCabe | Drums, Percussion | |||
Guests: | ||||
Andrew Taylor | Mandolin, Percussion | |||
Hannah Elton-Wall | Harmony Vocals | |||
Bruce Michie | Flugelhorn, Trumpet, Tenor Sax, Trombone | |||
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01. There Was A Time | 06. Better Than Yesterday | |||
02. Dead Sunflowers | 07. The Girl On The Hill | |||
03. Being Lazy | 08. Metagamma | |||
04. Red Clay Hill | 09. Moby Doll | |||
05. Idaho | 10. The End Of The Golden Age | |||
Kopf hoch und weitermachen, es gibt noch vieles zu entdecken. Auch wenn die schottischen WYNNTOWN MARSHALS im Titelsong ihres dritten Albums "The End Of The Golden Age" über verpasste Chancen sinnieren, bleiben sie dennoch optimistisch genug, den Silberstreif am Horizont zu erkennen. In die allgegenwärtige Melancholie mischt sich eine ansteckende Aufbruchsstimmung. Durch den Regen Richtung Sonne. Auf dem Frontcover ihres letzten Longplayers "The Long Haul" haben die Jungs schließlich schon die Richtung angezeigt: Vorwärts und möglichst steil nach oben.
Die Schotten um Sänger Keith Benzie, der klingt wie Jeff Tweedys jüngerer Bruder, verwandeln ihre musikalischen Erinnerungen an die glorreichen Tage des 'No Depression' Sounds der mittleren Neunziger Jahre erneut derart geschickt und stimmig, dass ihre 10 selbstverfassten, neuen Songs absolut staubfrei, frisch und vital klingen, so als sei ihnen eine geheimnisvolle Schatzkarte mit einem verheißungsvollen Goldfund in die Hände gefallen.
Die Koordinaten, die ihren Weg bestimmen, zeichnen sich klar und deutlich ab: WILCO, JAYHAWKS, SON VOLT, BLUE MOUNTAIN, WHISKEYTOWN, GIN BLOSSOMS. All die unvergessenen und aufrechten Verfechter der amerikanischen Roots-Musik-Kultur, die seinerzeit ihre Inspirationen aus dem reichhaltungen Fundus des blubbernden Melting Pot aus Country, Folk, Southern Soul und Rock schöpften, um daraus neue, schimmernde Roots-Perlen zu formen. Insofern hat sich an der Ausrichtung der MARSHALS nichts geändert. Glücklicherweise. Denn dieses Metier beherrschen die Schotten.
Bemerkenswert bleibt allerdings, dass sich das Songwriting-Niveau der Jungs aus dem Norden Großbrittaniens wieder etwas verbessert hat und nun den Anschein erweckt, man habe den Zenit erreicht. Eine echte und reife Langspielplatte, die von Anfang bis Ende lohnt. Offenbar sind die MARSHALS dort angekommen, wo sie hinwollten. Am Ende eines goldenen Zeitalters, dessen gute Seiten im Gedächtnis haften, um daraus die Impulse für die kommende Ära abzuleiten. Die Zuversicht steht ungebrochen, wenn die MARSHALS singen: "We sometimes get lost along the way, but I know you and me - we'll be okay".