The Who

Live At Shea Stadium 1982

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock
Spiellänge: 116:49

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Plattenfirma: Mercury/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1:
01. Substitute
02. I Can't Explain
03. Dangerous
04. Sister Disco
05. The Quiet One
06. It's Hard
07. Eminence Front
08. Behind Blue Eyes
09. Baba O'Riley
10. I'm One
11. The Punk And The Godfather
12. Drowned
13. Tattoo
14. Cry If You Want
 
CD 2:
01. Who Are You
02. Pinball Wizard
03. See Me Feel Me
04. Love Reign O'er Me
05. Long Live Rock
06. Won't Get Fooled Again
07. Young Man Blues
08. Naked Eye
09. I Saw Her Standing There
10. Summertime Blues
11. Twist And Shout
Musiker Instrument
Roger Daltrey Vocals
Pete Townshend Guitar, Vocals
John Entwistle Bass Guitar, Vocals
Kenney Jones Drums, Percussion
Tim Gorman Piano, Keyboards

Als 1984 die Doppel-LP “Who's Last“ veröffentlicht wurde, waren THE WHO bereits (vorrübergehend, wie wir heute wissen) Geschichte. Die Aufnahmen stammten von der “Farewell Tour“ 1982 und obwohl es überhaupt erst das zweite Live-Album der Band war, hielt sich die Begeisterung darüber bei Fans und Kritikern in Grenzen. Um es mal gelinde auszudrücken.Weder Sound- noch Performancemäßig kann das Album auch nur ansatzweise mit dem Jahrhundertwerk “Live At Leeds“ mithalten. Gut, zugegeben, damit kann kaum ein Live-Album von irgendeiner Band konkurrieren, aber etwas mehr hatte man (ich) sich von “Who's Last“ schön erhofft.

Die Band befand sich zum Zeitpunkt sich nicht in ihrer besten Verfassung. Der Verlust von Keith Moon wirkte immer noch nach, auch wenn ich die Studioalben “Face Dances“ und “It's Hard“ durchaus mag, und Townshends Alkoholproblem sorgte nicht unbedingt für Begeisterung bei seinen Kollegen. Speziell Roger Daltrey von Petes Verfassung genervt. Es gab aber auch bessere Tage und Nächte auf dieser Tournee und eine davon war sicher der Auftritt im geschichtsträchtigen New Yorker Shea Stadium. Vor Jahren schon einmal als DVD/Blu-ray veröffentlicht, gibt es nun das komplette Konzert erstmals auf CD. Mit THE CLASH als Vorgruppe (deren Auftritt ebenfalls als CD erhältlich ist), dürften THE WHO motiviert genug gewesen sein und das übliche Package Substitute/I Can't Explain eröffnet denn auch einen Set, der weitaus befriedigender ist, als die einstige Abschiedsplatte.

Der Sound deutlich besser und klarer (wenn auch nicht auf heutigem Standard) ist es für mich vor allem erfreulich, dass hier auch Songs der beiden oben erwähnten Studioalben vertreten sind, denn die wurden auf der Tour schließlich auch gespielt. Gleich beim dritten Song im Setz, Dangerous, kann man sich an “Thunderfingers“ John Entwistles Bass-Spiel erfreuen, wie kurz darauf auch bei The Quiet One, den John auch singt und der zu den powervollsten WHO-Songs der späteren Jahre gehört. Das rockt richtig geil! Obwohl ich You Better You Bet schmerzlich vermisse, ist es doch schön neue Songs, wie It's Hard, Cry If You Want und ganz besonders Eminence Front in ihrer Live-Fassung zu hören. Gerade letztgenannten Titel halte ich für einen Geniestreich, der später gerne auch mal länger zelebriert wurde, als die 5 ½ Minuten hier. Dennoch: Großartig gespielt.

Kaum weniger erfreulich, die Berücksichtigung von “Quadrophenia“ und von Songs, wie The Punk And The Godfather und Drowned. Man spürt förmlich, hier sind THE WHO absolut in ihrem Element und gerade bei Drowned spielen sie sich nahezu in einen Rausch: Daltrey an der Mundharmonika pushed Townshend, der hier den Lead-Gesang übernimmt und Tim Gorman (nicht der üblich John Bundrick) wirbelt hier über die Tasten. Und wie die Band sich gegen Ende nahezu in Ekstase spielt, erinnert schon fast an die wilden Jams zu Moon-Zeiten.

Die zweite CD zündet das zu erwartende Feuerwerk, mit Who Are You, Pinball Wizard, dem lautstark begrüßten See Me Feel Me (Daltrey klasse bei Stimme, Townshend insgesamt etwas schwachbrüstig), Love Reign O'er Me (einmal mehr in Highlight!) und natürlich Won't Get Fooled Again. In Long Live Rock muss sich die Band offensichtlich erst etwas “reingrooven“, aber auf Entwistle als Anker ist einfach Verlass. Als Reminiszenz an “Live At Leeds“ kommt der Young Man Blues. Gut und macht Spaß, aber kann mit der brachialen Gewalt der 1970er Aufnahme nicht mithalten. Naked Eye breitete seine Flügel ja nur live so richtig aus, aber nichtsdestotrotz ein Band-Klassiker erster Güte. Braucht aber Moon oder Zakk Starkey an den Drums. Sorry, Kenny!

Eine weitere Reminiszenz ist mit Sicherheit I Saw Her Standing There mit dem wohl den legendären Auftritt der BEATLES in diesem Stadion (1966) erinnert werden soll. Wahrscheinlich hätte nicht nur ich lieber My Generation oder The Kids Are Alright gehört, aber immerhin gibt’s mit Summertime Blues einen weiteren Kracher. Zum Schluss Twist And Shout, hab ich schon auf “Who's Last“ nicht verstanden, aber auf der – vermeintlichen – Abschiedstournee sei es ihnen zugestanden, zumal im Stadion da wahrscheinlich Party angesagt war. Man kann sicher das ein oder andere Haar in der Suppe finden, aber als WHO-Fan freut man sich, dass dieses Konzert – es ist das vom zweiten Abend im Shea Stadium, dem 13.10.1982, von dem auch die THE CLASH-CD stammt – nun als CD verfügbar ist und man diesen historischen Auftritt in der Sammlung hat.

 

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