The Wakes The Red And The Green, Drakkar Records, 2016 |
Paul | Gesang & Gitarre | |||
Chris | Bass, Synthesizer, Flöte, Saxophon und Gesang | |||
Eamonn | Schlagzeug & Percussion | |||
Christopher James | Mundharmonika & Gesang | |||
Connor | Banjo & Mandoline | |||
Danny | Flöten | |||
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01. Colours | 07. Never Again | |||
02. To Hell Or California | 08. 8:30 AM Glasgow Cross | |||
03. Men To Be Feared | 09. Until The Last | |||
04. Empire Of Skulls | 10. John MacLean's March | |||
05. The Brave | 11. Myth Of Return | |||
06. Peat Bog Soldiers | 12. Pirates Of The League (Bonus Track) | |||
Aus dem schottischen Glasgow stammt die Folk’n’Roll-Band THE WAKES. Musikalisch wurde die Band von solchen Acts wie den POGUES, THE CLASH oder auch DROPKICK MURPHYS beeinflusst. Die Texte stehen inhaltlich aber eher in der Tradition von Bob Dylan oder Pete Seeger. Das bedeutet, ihr Anspruch ist es, nicht nur Spaß zu machen und zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen, Missstände aufzuzeigen und so „den Finger in die Wunde zu legen“. Themen sind dabei Einwanderung, Arbeitslosigkeit, Antifaschismus, aber auch generell das Leben und Aufwachsen in Schottland.
Bei dem hier vorliegenden Album, “The Red And The Green“, handelt es sich allerdings nicht um ein wirklich neues Werk, sondern um den Re-Release des bislang letzten Studiowerks der Band von 2013, das vierte der Band. Dabei stehen die Punk-Einflüsse im Vergleich zu den DROPKICK MURPHYS deutlich im Hintergrund und das traditionelle musikalische Erbe der Schotten wird in den Vordergrund gestellt. Dabei erinnert mich der Sound der Band häufig an die Kanadier GREAT BIG SEA, die ähnlich zu Werke gehen. Insbesondere dann, wenn die Schotten sich hier auf rein akustische Klänge beschränken und die Strom-Gitarre abstellen – was überraschend häufig der Fall ist.
Dabei werden die Melodien deutlich betont, das zeigt sich schon in der Wahl von Colours als Opener und nicht – wie es viele wohl erwartet hätten – dem etwas flotteren To Hell Or California oder sogar eher noch mit Men To Be Feared. Aber schön auf dieser CD ist vor allen Dingen der Abwechslungsreichtum der Band, sie beherrscht von Up-Tempo-Krachern der Sorte Kneipenschlägerei über eingängige Midtempo-Nummern bis hin zu ruhigen Balladen. Und nichts davon wirkt aufgesetzt oder forciert sondern natürlich und absolut passend.
THE WAKES mögen noch ein Geheimtipp sein, aber mit einem durch die Bank starken Album wie “The Red And The Green“ sollte sich ihre Anhängerschaft schon bald vergrößern. Und das nicht nur auf St. Pauli, wo die Band schon einige Bekanntheit erreicht hat. Schließlich hat sie mit dem Bonus-Track Pirates Of The League dem Zweitligisten FC St. Pauli eine tolle und passende Fan-Hymne geschrieben (und war bei der 100-Jahr-Feier dabei). Und wie oft hört man schon von einem Inselbewohner voller Überzeugung die Zeilen: „Take me out to Germany, Take me out today“ oder „Freibeuter der Liga, world club champ beaters, FC St. Pauli“? Und alleine deswegen sind die Schotten aus Glasgow einfach nur genial.