The Wake Woods Get Outta My Way, Jayfish Records, 2015 |
Ingo Siara | Bass, Vocals, Banjo | |||
Helge Siara | Guitars, Backing Vocals, Organ | |||
Tobias Rachuj | Guitars, Backing Vocals | |||
Till Reuter | Drums, Percussion, Backing Vocals | |||
Guests: | ||||
Jessy Martens, Franzi Kusche, Catharina Boutari | Backing Vocals | |||
Steve Baker | Harmonica | |||
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01. Get Outta My Way | 07. Go Ahead | |||
02. Coffee, Whiskey, Cigarettes | 08. All The Plans We Had | |||
03. Can't You Feel It | 09. What You Gonna Leave It For | |||
04. Oh La La | 10. Up And Gone Away | |||
05. Carolina | 11. Why Do You Love This Man | |||
06. Sooner Or Later | 12. Home | |||
Platz da! Jetzt kommen wir! Selbstbewusst kündigen THE WAKE WOODS aus Berlin ihr neues Album an. Zwölf fette Rock-Songs aus eigener Feder. Das in den renommierten Hannoveraner Horus-Studios von Jan Rubach (ex- GAMMA RAY) produzierte "Get Outta My Way" steht in der Tradition der großen und wegweisenden Rockbands der 60s und 70s.
Die vier aufgeweckten und quirligen Jungs haben sich ihre musikhistorischen Lektionen offenbar intravenös gegeben und sind eins geworden mit all den kleinen Kniffs und Tricks, Kicks, Licks und Riffs, die einen Rocksong hörenswert machen. Eine geile, mit feinem Schmirgelpapier aufgeraute Stimme, die die Songs zum Leben erweckt, ohne großartig darüber nachzudenken. Geradeaus, intuitiv, intensiv. Fertig.
Die beiden Gitarren stampfen mit stolzgeschwellter Brust voran, leben von ihrem zünftigen Vintage-Ton und feisten, relativ einfach strukturierten, aber treffsicher inszenierten Soli, die sich irgendwo auf der Schnittstelle zwischen Angus Young, Chuck Berry und Paul Kossoff den Allerwertesten aufreissen.
Auch wenn THE WAKE WOODS annähernd vier Jahre Arbeit und Herzblut in diese Scheibe investiert haben, klingt "Get Outta My Way" frisch, unverbraucht und sehr lebendig. Die Jungs haben ihr Feuer konserviert und brennen lichterloh. Selbst ein balladeskes Stück wie das verzweifelte All The Plans We Had kommt mit bedingungsloser Dringlichkeit daher und findet endlich Erleichterung im feinen Blues-Harp Solo von Gastmusiker Steve Baker, der hier klingt als habe er das Mundharmonika-Spielen von Steve Marriott gelernt.
Wenn also die Gebrüder Ingo und Helge Siara berichten, ihr rockmusikalisches Erweckungserlebnis mit den australischen JET und ihrem "Get Born"-Album gehabt zu haben, mag das sicher stimmen. Doch die Band hat natürlich weiter geforscht und bemerkt, dass die Australier schließlich auch nur den Rahm aus den Sahnetöpfen der Rockmusik abgeschöpft haben und ihre Songs aus Tausenden von Puzzleteilchen zusammensetzen. Umso besser, wenn sich daraus schlüssige und beindruckende Bilder ergeben.
Wenn eine Rockband dann endlich so klingt, als habe sie mit den Stones, Faces, Who, AC/DC, Grand Funk und MC5 an einem Tisch gesessen, um sich aus erster Hand inspirieren zu lassen, darf sie anschließend auch schnell ins Studio eilen, um hochmotiviert und sensibilisiert so ein mächtiges Rockalbum wie "Get Outta My Way" rauszuhauen. Ein Classic-Rock Album mit Niveau und Klasse.