The Wailin' Jennys Bright Morning Stars, True North Records, 2011 |
Ruth Moody | Vocals, Acoustic Guitar, Accordion, Banjo | |||
Nicky Metha | Vocals, Acoustic Guitar, Ukulele | |||
Heather Masse | Vocals | |||
Christian Dugas | Drums, Percussion | |||
Paul Mathew | Acoustic & Electric Bass, Cello | |||
Bill Dillon | Electric & Acoustic Guitars, Bass, Mandolin | |||
Colin Cripps | Electric Guitar, Hammertone, Dobro | |||
Justin Haynes | Guitars, Ukulele | |||
Kevin Breit | Guitars, Mandolin | |||
Jeremy Penner | Fiddle | |||
Rob Gusevs | Organ | |||
David Travers-Smith | Trumpet, Flugelhorn, Keyboards | |||
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01. Swing Low Sail High | 08. Across The Sea | |||
02. All The Stars | 09. Asleep At Last | |||
03. Bird Song | 10. What Has Been Done | |||
04. Away But Never Gone | 11. Cherry Blossom Love | |||
05. Storm Comin' | 12. You Are Here | |||
06. Mona Louise | 13. Last Goodbye | |||
07. Bright Morning Stars | ||||
Lang, lang ist's her. Die zauberhaften Wailin' Jennys aus Kanada ließen sich satte 5 Jahre Zeit, einen Nachfolger für ihr enorm erfolgreiches "Firecracker"-Album zu entwickeln. Zwischenzeitlich ging Annabelle Chvostek von Bord, um jetzt auf dem neuen Longplayer "Bright Morning Stars" von der Amerikanerin Heather Masse ersetzt zu werden. Doch konzeptionell hat sich durch diese Umbesetzung nicht wirklich viel geändert.
Das Herzstück der Jennys-Musik bleibt nach wie vor der grandiose, in wunderbaren Harmonien schwelgende, einzigartige Satzgesang. Harmony-Vocals, die ihrem Namen alle Ehre machen. Die anwesenden Begleitmusiker (u.a. Bill Dillon, Colin Cripps, Jeremy Penner) nehmen sich unter den Produktionshänden des erfahrenen Mark Howard (Lucinda Williams, Bob Dylan) ziemlich zurück, lassen die betörenden Gesangsstimmen wirken und tupfen mit Fiddle, Mandoline oder Akkordeon ein paar Pastelltöne in die strahlende Stimmvielfalt. Lediglich der mit angenehmen Pop-Appeal lackierte Opener Swing low sail high und der ähnlich gestrickte Abschlusstitel Last goodbye schielt auf publicityträchtigen Radioeinsatz, wartet mit voller Bandbesetzung auf und klingt wie eine ausgefuchste Mischung aus Wilson Phillips, Dixie Chicks und Indigo Girls.
Nicky Metha, die Ur-Jenny, knüpft mit ihren Kolleginnen Ruth Moody und Heather Masse am erfolgreichen Schema an, indem sie sich die Kompositions-Credits und Lead Vocals jeweils gerecht aufteilen. Im Zentrum des Albums steht mit dem Traditional Bright morning stars der Titelsong als einziger Fremdtitel im Raume. Ein asketischer Folksong im schwebenden A capella Gewand.
Der einfache Folksong spielt auf "Bright Morning Stars" eine dominante Rolle, ob nun eher keltisch/britisch gefärbt (Across the sea) oder amerikanischen Wurzeln folgend, wie das einer jungen Joni Mitchell Tribut zollende Asleep at last oder das gospelinspirierte Storm comin'. Es ist schon erstaunlich, wie diese drei jungen Frauen mit offenbar leichter Hand Songs von traumhaftem Kaliber eines All the stars oder Bird song erschaffen, jenes von Fiddle und Banjo verzierte Kleinod, das von den Bergwipfeln der Appalachen herunterzuwinken scheint.
"Bright Morning Stars" lässt keinerlei Formschwäche erkennen und dürfte die Top-Position der Wailin' Jennys im weitläufigen Roots-Music Zirkel weiter festigen. Also zurücklehnen, Augen schließen, entspannen und genießen.