Titel |
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01. Body Talks |
02. Primadonna Like Me |
03. In Love With A Camera |
04. Bulletproof Baby |
05. Who Am I? |
06. People |
07. Fire, Pt. 1 |
08. Somebody New |
09. Tatler Magazine |
10. I Do It So Well |
11. Freak Like Me |
12. Ashes, Pt. 2 |
13. Body Talks (feat. Kesha) |
Musiker | Instrument |
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Luke Spiller | Vocals |
Adam Slack | Gitarre |
Jed Elliott | Bass |
Gethin Davies | Schlagzeug |
Kesha | Gesang |
In den zehn Jahren ihrer Existenz haben es THE STRUTS geschafft, zur Lieblingsband etlicher Rocklegenden zu avancieren: unter anderem Dave Grohl bezeichnete das britische Quartett als die beste Band, die jemals im Vorprogramm seiner FOO FIGHTERS zu sehen war. Zudem wurden THE STRUTS auch von MÖTLEY CRÜE persönlich ausgewählt, um die allerletzten Konzerte der Band zu eröffnen. Daneben waren die Glamrock-Erneuerer auch im Vorprogramm der ROLLING STONES, von THE WHO oder auch GUNS ‘N‘ ROSES zu sehen. Zudem stahlen sie im vergangen Jahr den „Engeln“ beim Finale der Victoria‘s Secret-Show genau diese. Nun melden sich THE STRUTS mit ihrem zweiten Album zurück: dem passend betitelten “Young & Dangerous“.
Der Einstieg mit der ersten Single, Body Talks, unglaublich dynamisch und eingängig. Kein Wunder, dass eben dieser Song zum Highlight der oben genannten Dessous-Show wurde, denn passender war wohl keiner der ausgewählten anderen Songs und Künstler. Laut Sänger Luke Spiller fängt der mit Blues-Elementen gespickte Song jenen Moment ein, „wenn man sich auf der Tanzfläche auf jemanden zubewegt, und die Musik so extrem laut ist, dass man sich nicht mal unterhalten kann.“ Da muss der Körper eben kommunizieren. Obendrein wird das Album von einer Alternativ-Version des Songs beendet, für den THE STRUTS die US-Sängerin Kesha als Duett-Partnerin von Spiller gewinnen konnten.
Auch zu gesellschaftlichen Themen beziehen die Briten auf “Young & Dangerous“ Stellung: In Love With A Camera ist ein augenzwinkernder Seitenhieb auf die Selfie-Kultur; mit Bulletproof Baby knüpfen sie sich Trolle vor, während das melodische Who Am I Fragen der Identität umkreist. Grandios auch ihre Hymne Primadonna Like Me, mit dem THE STRUTS den Blick auf sich selbst beziehungsweise auf ihr eigenes stolzes Gehabe – insbesondere das an Freddie Mercury erinnernde des Frontmanns - richten: „Der Song handelt von meinem Bühnen-Ich, meinem Alter Ego“, berichtet Spiller, der sich dafür mit einer Primadonna vergleicht. „Ein vollkommen verblendeter Typ ist das, der komplett aufgedonnert durch seine Kleinstadt läuft, ein richtiger Dandy des 21. Jahrhunderts, der herumstolziert.“
Egal welches Thema sich die Briten herauspicken, musikalisch konzentrieren sie sich auch auf “Young & Dangerous“ auf Mitsinghymnen, teils mit massiven Riffs, die sie zuletzt in so vielen Stadien und Arenen rund um den Globus vom Stapel gelassen haben. Dabei erinnern sie – neben den Originalen wie QUEEN - manchmal an andere Bands, die mit Glam-Elementen experimentiert haben wie etwa THE DARKNESS, THE KILLERS oder PANIC! AT THE DISCO, aber auch die B-52‘s (bei Primadonna Like Me) oder THE STROKES schimmern durch. Für die exzellente Produktion wurde gleich eine ganze Armada an Produzenten zu Rate gezogen. Sie lässt die Grooves noch satter als zuvor klingen, die Sounds und Arrangements sind noch abwechslungsreicher, schießen aber an mancher Stelle auch mal über das Ziel hinaus und lassen die Briten zu sehr ins Pop-Fach wechseln. Das wirkt dann fast schon angestrengt auf Massenkompatibilität schielend. Aber das verzeiht man, denn die gelungenen Songs sind eindeutig in der Überzahl. So ist das Resultat ein Glamrock-Update für zu Ende gehende zweite Dekade des Jahrhunderts. Eines ihrer kollektiven Ziele werden THE STRUTS damit hoffentlich auch erreichen: „Was wir mit unserer Musik auf jeden Fall auch erreichen wollen, ist, dass junge Leute wieder eine Gitarre in die Hand nehmen“, so Spiller. „Wir leben in einer Zeit, in der Hip-Hop und Dance-Musik ganz klar den Ton angeben, und das ist auch großartig so, aber wir wollen die Welt schon daran erinnern, dass es da draußen auch noch andere Sachen gibt. Mit diesem neuen Album sagen wir letztlich: ‘Falls du dich mal ein wenig deplatziert fühlst, dann gibt es da draußen immer noch die gute alte E-Gitarre – und schau doch mal, was man damit alles anstellen kann!’“ und das ist ja weiß Gott nicht die schlechteste Message, die eine Band haben kann.