The Steepwater Band Live At The Double Door, Diamond Day Records, 2010 |
Jeff Massey | Guitar, Vocals | |||
Tod Bowers | Bass | |||
Joe Winters | Drums | |||
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01. Indiana Line | 08. Baby, You're On Your Own | |||
02. Roadblock | 09. A Lot Of Love Around | |||
03. Fire Away | 10. Lord Knows | |||
04. Revelation Sunday | 11. Steel Sky | |||
05. Healer | 12. One Way Ride | |||
06. Dance Me A Number | 13. World Keeps Moving On | |||
07. All The Way To Nowhere | 14. The Stars Look Good Tonight | |||
Die Zeiten von "Grace & Melody" sind vorbei. Die dem letzten STEEPWATER BAND-Album innewohnende Eleganz und Eloquenz bei der Arrangementgestaltung und Soundästhetik wird nun von meterhohen Amp-Türmen, die offenbar bis Volume 11 aufgerissen wurden, weggeblasen.
Na klar, bedenkt man, dass der neue Longplayer "Live At The Double Door" ein Konzertalbum ist, verwundert einen diese rotzige Rock'n'Roll Attitüde nicht im geringsten. Im Trio-Format hätte man die Marc Ford'schen ("G & M" Produzent) Studioleitlinien eh nicht umsetzen können.
Also, Volldampf voraus! Boooogie! Statt "Grace & Melody" heißt es "Rough & Edgy in Chicago".
Damit ist eigentlich auch alles zu diesem orkanartigen Album gesagt. Alle drei Jungs, Gitarrist und Sänger Jeff Massey vor allem, reißen sich den Arsch auf und dreschen rein was das Zeug hält. As fuzzy as it can get. Da fängt Masseys Les Paul auch schon mal an, sich zu verschlucken und gurgelt und schreit nachher in gleißenden Slide-Linien nach Luft. Bassist Tod Bowers knipst gerne mal der Verzerrer ein und erinnert zeitweilig an Allen Woody selig. In anderen Momenten auch an Andy Fraser. Drummer Joe Winters gibt die Dampfwalze, nicht filigran, aber auf den Punkt genug, um das Trio nicht vollends wegfliegen zu lassen. Einzig Jeff Masseys Lead-Vocals lassen ein wenig zu wünschen übrig. Betörendes Charisma klingt anders. Aber richtig großartige Rock-Sänger findet man eben nicht im Dutzend.
Aber, was soll das verhaltene Genörgel. Wenden wir uns den positiven Aspekten zu, die glücklicherweise absolut überwiegen. Massey spielt seine Gitarre mit totaler Hingabe, ein echtes Fest. Dieser Gitarrist zündet so etwas wie eine ökonomisch kontrollierte Feuerwalze, falls es sowas überhaupt gibt. STEEPWATER bieten auf "Live At The Double Door" siebzehn meist furiose Rock-Blues-Boogie Songs, ohne nennenswerten Ausfall. Energiegeladen und lustvoll. So muss ein echtes Live-Album klingen. Am besten hört man es laut. Ich sagte: Laut!
Daumen steil aufwärts.