The Stanfields For King And Country, Rookie Records, 2013 |
Jon Landry | Guitar, Vocals | |||
Jason MacIsaac | Guitar, Vocals | |||
Jason Wright | Bouzouki, Vocals | |||
Craig Eugene Harris | Bass, Vocals, Mandolin | |||
Mark Murphy | Drums, Percussion | |||
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01. The Blood Dotted Line | 06. Vemillion River | |||
02. Whistle And A Grin | 07. A Free Country | |||
03. Mariners Grave | 08. A Son Of A Landless Man | |||
04. Hard Miles | 09. Up the Mountain | |||
05. For Empire And Flag | 10. The Battle Of Nowhere | |||
Die kanadischen Folk-Punker von THE STANFIELDS legen nicht nur musikalisch ein ganz schönes Tempo vor, sondern auch bei ihren Veröffentlichungen. Erst vor wenigen Monaten erschien das mitreißende "Death & Taxes" Album, welches das Album für alle Fans von folkbeeinflusster Punk- und Rockmusik - ja, ja THE POGUES werden da gern herbeizitiert - ist und auch alle HOSEN-Freunde sollten da mal lange Ohren machen! Das geht gut ab und man muss keine Angst haben, dass ein Song demnächst von Angie oder ihrem Anhang vergewaltigt wird! Auch wenn mit z.B. einer flotten Version von Mrs. McGrath (ihr wisst schon: "Too-rai-eh-ful-diddly-eh, too-rai-loo-rai-loo-rai-eh") durchaus für Mitsingchoräle gesorgt ist.
Aber die Tage werden kürzer und der Advent rückt heran und auch Nachkommen von irischen Sträflingen und nordamerikanischen Holzfällern wird es mitunter etwas heimelig ums Herz. So folgt dieser Tage mit "For King And Country" (wofür auch sonst?) ein Akustikalbum.
Vormachen muss man diesen Typen nichts, das funktioniert auch mit akustischen Instrumenten und der Drive geht kein bisschen verloren. Da ist der Opener The Bloody Dotted Line kaum zur Hälfte rum, schon wähnt man sich in einem Irish-Pub mit dem entsprechenden Getränk in der Hand.
Wenn's nicht gleich so rasant zugeht wie im folgenden Whistle And A Grin, klingt das sehr ähnlich zu unserem Landsmann Stefan Saffer. Hier wie da sehr folkig und mit gehörigem Engagement gespielt und geht gut ins Ohr. Solche Songs muss man vorher nicht kennen, die nehmen einen auch so mit auf unterhaltsame See- oder Kutschenfahrt. Je nach Gusto.
Da fällt es einem wirklich schwer, sich zu entscheiden, ob man die Band lieber elektrisch oder akustisch hören mag. Ein Händchen für Melodien haben sie allemal, wie auch Hard Miles unterstreicht. Könnte auf Springsteens "The Seeger Sessions" ebenso gut platziert sein, wie A Free Country auf einem frühen Bob Dylan-Album.
Dazwischen - damit die Tanzbeine so richtig in Fahrt kommen und der Zapfhahn geöffnet bleibt - gibt's einen Schwung tatsächlich oder vermeintlich bekannter irischer Melodien in dem Instrumentalstück For Empire And Flag. Yee-hah!
Manchmal schimmert auch etwas Countrymusik hindurch, aber das liegt ja nahe und knüpft problemlos an. Besonders bei den ruhigeren Nummern, wie Son Of A Landless Man, ist das so.
Die Band sieht sich gern als "working class musicians" und genau so klingt die Musik auf diesem Album auch. Für Typen, die nach der Arbeit noch einen Drink im Pub nehmen, oder nächtens nicht auf die Uhr schauen, wie spät es ist. Wenn man dabei ist, ist man dabei und bleibt, bis das letzte Bier getrunken und die letzte Träne geweint ist. Mal vom Lachen, mal vom Weinen. Hier spielt die richtige Musik dazu.