The Resentments

Wesel, Karo, 01.12.2006

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 01.12.2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Wesel, Karo, 01.12.2006

Nein, ernsthaft Sorge empfand ich nicht, nachdem ich im Vorfeld des Weseler THE RESENTMENTS-Gig das leicht schwachbrüstige neue Album der Texashelden zu kritisieren wusste. Wenn es eine Band im grossen Americana-Kanon gibt, die die Musikalität mit Löffeln gefressen zu haben scheint, dann müssen die RESENTMENTS bei der Verteilung der Portionen wohl am lautesten geschrien haben. Zu offensichtlich strahlt ihre Grandezza, die lässige Erhabenheit von fünf Ausnahmekönnern, die es im Live-Geschehen immer wieder schaffen, auch aus weniger prickelnden Kompositionen das Optimum herauszukristallisieren.

The Resentments Erfreulicherweise tröpfelten bis zum Konzertbeginn um 21 Uhr immerhin knapp 100 Roots-Fans ins mittlerweilen sehr vertraute 'Karo', das sich auf Wunsch der Musiker mit einigen Tischen und Stühlen direkt vor der Bühne verkleidet sah. Sitzplätze bei einem Live-Gig finde ich persönlich eher kontraproduktiv, doch es zeigte sich, dass die zwangweise verordnete Gemütlichkeit nicht in Lethargie umschlug. Dafür sorgten schon die Herren Musiker, die sich ebenfalls auf popeligen Holzstühlen flegelten und gleich mit Stephen Brutons Sole satisfaction die erste Duftmarke setzten.
Der Sound, nichts ungewöhnliches im 'Karo', ordentlich abgemischt, wenn auch möglicherweise einen Tick zu leise. Okay, bei einem Event mit 'unplugged'-Charakter kann man die verhaltene Lautstärke durchaus tolerieren.

The Resentments Die üblicherweise von den Alben bekannte brüderliche Verteilung der Lead-Vocals findet natürlich auch auf der Bühne ihre Fortsetzung. Immer schön der Reihe nach setzen Stephen Bruton, Scrappy Newcomb, Bruce Hughes und Jon Dee Graham ihre gesanglichen Ausrufezeichen. Drummer John Chipman, der auf dem Neuling "On My Way To See You" erstmalig in die Gilde der Lead-Sänger aufstieg, musste sich jedoch mit ein paar ausgesuchten Harmony-Vocals begnügen. Nicht weiter schlimm, denn so konnte er sich auf sein sensibles Drumming konzentrieren.

The Resentments Die RESENTMENTS streiften souverän durch ihr opulentes Albumgeschehen, wobei Jon Dee Graham mit Something wonderful auch schon mal einen Track seines letzten Soloalbums "Full" präsentierte. Jud Newcomb folgte diesem eingeschlagenen Pfad und brachte ein feinfühlig inszeniertes Gwendolyn aus seinem "Byzantine"-Album (Insider wissen, dass dieser Song auch auf "Switcheroo" zu finden ist). Hier und auch bei Grahams hingetupftem Everbody's talking now zeigte sich einmal mehr, wie aufmerksam und hingebungsvoll sich das Weseler Publikum im Angesicht eines inbrünstigen Künstlervortrags verhält: ruhig, aufmerksam, geniesserisch.
The Resentments Die auf dem neuen Album ausgemachten Kracher wie Jesse Taylor und I do my drinking on the weekend (als Zugabe) bestätigten ihre vermeintliche Zugkraft im Live-Kontext auf die erhofft druckvolle Art und Weise. Der liebenswerte Kauz Jon Dee Graham wurde nicht müde darauf hinzuweisen, der Freitag sei doch der ultimative Start ins Wochenende und dies bedeute: "Time to paaarty!"
Für gute Laune war auch jenseits dieser gutgemeinten Sprüche gesorgt, denn der berühmte Funke von der Bühne in den Saal und wieder zurück glimmte stets auf Hochtouren. Immer eine Freude, Leuten wie Stephen Bruton beim Gitarrespielen zuzusehen, oder Bruce Hughes bei seinen beseelten Gesangvorträgen zu bestaunen. Glücklicherweise zelebrierte gerade der hochtalentierte Bruce Hughes meinen neuen Lieblingssong, Demolition girl.

The Resentments THE RESENTMENTS, eine gnadenlos gute Live-Band, die zum Abschluss, nach einer gesanglich besonders gelungenen Tex-Mex-Offerte, ihr Publikum durch ungezwungene Volksnähe zum Kauf von weit mehr als einer Handvoll persönlich signierter CDs und dem einen oder anderen T-Shirt bewegte.
Ein gelungener Abend. Volltreffer.

Frank Ipach, 01.12.2006

 

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