The Refugees

Three

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.04.2012
Jahr: 2012
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Refugees
Three, Blue Rose Records, 2012
Cindy BullensVocals, Guitars, Mandolin, Harmonica
Deborah HollandVocals, Bass, Accordeon, Piano
Wendy WaldmanVocals, Guitars, Dobro
Guests:
Scott BabcockDrums, Percussion
Sam BushFiddle
Produziert von: Wendy Waldman & The Refugees Länge: 42 Min 22 Sek Medium: CD
01. Catch Me If You Can07. My FavoriteJoe
02. Can't Stop Now08. Rosalinda
03. Chain Stores, Malls And Restaurants09. January Sky
04. I Don't Care At All10. Green Rocky Road
05. 5th Of July11. Every Body And Soul
06. 7 Days

Wenn die eigene Solokarriere gelegentlich mal stagniert oder momentan keine großen Herausforderungen bietet, wenn man neue Perspektiven sucht, seiner musikalischen Umtriebigkeit ein neues Ventil verschaffen will, dann orientiert man sich neu und gründet im besten Falle man eine Band, die frische Impulse setzt. Man lebt auf, profitiert voneinander, hat Spaß und zeigt sich befriedigt.

So auch im Falle der REFUGEES, einem reifen Frauen-Trio, das nun mit ihrem Zweitling "Three" für Furore sorgt. Renommiertestes Mitglied dürfte wohl die Westcoast-Veteranin Wendy Waldman sein, die schon in den frühen Siebzigern mit Karla Bonoff, Andrew Gold und Kenny Edwards das Kult-Quartett BRYNDLE formierte und in den Folgejahren zahlreiche Hitsongs für amerikanische Größen wie Vanessa Williams, Aaron Neville und Alsion Krauss komponierte.
Cindy Bullens, Americana-Fans sicherlich noch am ehesten durch ihre Blue Rose Alben bekannt, wirft ihre Expertise ebenso in die Waagschale wie die möglicherweise nicht ganz so bekannte Deborah Holland, die zwischen 1989 und 1991 als Mitglied der Rockformation ANIMAL LOGIC gemeinsam mit Fusion-Bassist Stanley Clarke und Drummer Stewart Copeland ( The Police) für geteilte Aufmerksamkeit sorgte und hier im Kontext der REFUGEES nicht unbedingt vermutet worden wäre.

Die drei Damen verhandeln auf "Three" feinsten Singer-Songwriter, Americana und Westcoast-Stoff, der dem geneigten Fan des Genres zweifellos gefallen sollte. Sowohl Waldman, als auch Bullens und Holland, die jeweils zu etwa gleichen Teilen die Autorenschaft für die 11 Songs übernehmen, überzeugen mit unterschiedlich ausgerichteten Lead-Vocals und vor allen Dingen mit exquisit ausgearbeiteten Harmony-Vocals, die in ihrer Harmonieseligkeit wohlig an die besten traditionellen Gesangsformationen der Vergangenheit erinnern.

Man memoriert zwar zunächst die einschlägigen männlichen Kollegen wie Crosby, Stills & Nash, Eagles, mitunter auch Poco oder eben Waldmanns alte Combo BRYNDLE, denkt auch an die Blue Rose Labelkollegen von US RAILS oder an die guten alten PLAINSONG, die alle einen ähnlichen Ansatz verfolgten und denen es gelang, ihre Stimmen so wunderbar miteinander zu verflechten. Man vergisst darüber aber vielleicht, dass es bereits ähnlich ausgerichtete weibliche Formationen gab, seien es das formidable Trio Dolly Parton, Linda Ronstadt & Emmylou Harris, die wundervollen INDIGO GIRLS oder auch die fast schon vergessenen DIXIE CHICKS. Rein gesangstechnisch dürfen auch die herzigen WILSON PHILIPS nicht vergessen werden.

Wer also auf Gesang in Vollendung steht, bekommt hier die Vollbedienung. Man darf sich auf eine formvollendete Darbietung aus Folk, Country (auch Bluegrass), Westcoast und Singer-Songwriter Ideen freuen, die gelegentlich mit einer Prise Pop versüßt werden und zu keiner Zeit rauh, kantig oder sperrig wirken, sondern auf Wohlklang und Gefälligkeit im besten Wortsinne ausgerichtet sind. Das zum größten Teil akustisch instrumentierte Album lebt zudem von der gefühlvoll integrierten Schlagzeugarbeit des Kollegen Scott Babcock und den rasanten Gastauftritten des Country-Urgesteins Sam Bush, der bei zwei Songs seine flirrende Fiddle fliegen lässt.

Die REFUGEES schaffen es tatsächlich, ihr musikalisch breit gefächertes Spektrum so homogen zu präsentieren, das "Three" wie aus einem Guss daherkommt und mit Deborah Hollands angerocktem Chain stores, malls and restaurants sogar einen veritablen Ohrwurm fürs Mainstream-Erwachsenenradio parat hält.

Frank Ipach, 13.04.2012

 

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