The Redundant Rocker Heart, Unsung Records, 2009 |
Bernhard Wöstheinrich | All Instruments & Samples | |||
Markus Reuter | Additional Guitar & Keyboards | |||
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01. Gold | 06. Odilon | |||
02. Hypostatis | 07. Heavily Dependent | |||
03. Compress | 08. Allavium | |||
04. Renée Or Yoko | 09. A Change Of Heart | |||
05. Omnipotence | ||||
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Bernhard Wöstheinrich, der Soundtüftler und Klanggestalter von CENTROZOON hält auch sein Soloprojekt THE REDUNDANT ROCKERam Leben, wo er sich mit elektronischen Sounds, sanft fließenden Grooves und flächigen Soundscapes noch ein Stückchen freier austoben kann. Der Opener Gold ist dann auch recht experimentell gehalten – Wöstheinrich lotet einige Grenzen aus und verwendet auch Sprachsamples zum Einstieg. Anschließend gibt es aber wieder die von THE REDUNDANT ROCKER gewohnten Klänge: ruhig, sehr melodisch, irgendwo zwischen TANGERINE DREAM und PROPAGANDA (wenn die noch jemand kennt), manchmal nähert es sich sogar den Protagonisten des Big Beat an.
Bei Compressspielt er mit Popelementen und gelegentlich schillert sogar ein bisschen DEPECHE MODE durch. Aber natürlich erfolgt immer wieder der Einkehrschwung, um nicht ins Triviale abzugleiten, es werden ständig Strukturen aufgebaut und wieder abgebrochen, das alles jedoch in ständigem Fluss und mit geradezu geschmeidiger Eleganz. Insbesondere das epische A Change Of Heart, gewissermaßen das Schluss- und Herzstück des Albums beeindruckt durch großen Einfallsreichtum, wobei die vielen Soundideen mit leichter Hand verbunden wirken.
Eben das ist der größte Pluspunkt von THE REDUNDANT ROCKER: Alles wirkt spielerisch locker, wie aus dem Ärmel geschüttelt und von geschmeidiger Eleganz. So können auch experimentellere Klänge wie in Odilon zwanglos miteinfließen. “Heart“ beinhaltet sehr visuelle Musik, wie geschaffen für einen Soundtrack und überzeugt als edler Cocktail aus Elektronica, Ambient, Chill Out und sanft progressiven Elementen. Überflüssig zu erwähnen, dass die satte Produktion, die Wöstheinrich gemeinsam mit seinem alten Kumpel Markus Reuter zu verantworten hat, dem anspruchsvollen Material mehr als gerecht wird. Das ist weniger was für Rocker (die fühlen sich hier vielleicht “redundant“, also überflüssig), sondern definitiv was für Elektronik-Freunde.