The Redlands Palomino Co

Take Me Home

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2007
Jahr: 2006

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The Redlands Palomino Co Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


The Redlands Palomino Co.
Take Me Home, Laughing Outlaw Records, 2006
Hannah Elton-Wall Vocals, Acoustic Guitars, Glockenspiel
Alex Elton-Wall Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Harmonica
David Rothon Pedal Steel, 12-String-Guitar, Electric Guitar
Jamie Langham Drums, Tambourine, Shakers
Rain Bass
Sean Read Piano, Organ, Saxophone
John Hymas Accordeon, Strings
Gina Villalobos Vocals
Produziert von: Chris Clarke & Sean Read Länge: 47 Min 28 Sek Medium: CD
1. Wasted On You7. She Is Yours
2. Take Me Home8. Harbour Lights
3. Coastline9. Friend In The Dark
4. Please Come Running10. Don't Know Why
5. Burning It Down11. Pick Up, Shut Up
6. Empty Feeling 12. Take Me Home (Reprise)

"Man spürt förmlich den Spass, den unbedingten Entdeckergeist der Nachgeborenen, wenn sie singen: We got to get back to this crazy life with cigarettes, women and beer. Verklärte Vergangenheitsaufarbeitung? Möglicherweise. Doch was bleibt diesen jungen Hunden anderes übrig. Diejenigen, die die innovative Kraft mit Löffeln gefressen haben, zählen wir an einer Hand ab. Ansonsten bleibt das immer wieder erfrischende Bad in den Untiefen der musikalischen Historie. Sie werden sich freischwimmen. Ganz gewiss sogar."
Vor gut anderthalb Jahren kam ich nach eingehender Inspektion von REDLANDS PALOMINO CO.'s Debutalbum ("By The Time You Hear This...") zu diesem Fazit.

Nun, was hat sich bei ihrem Zweitling (VÖ Anfang Februar '07) geändert? Nicht allzu viel, möchte ich behaupten. RPC stehen nach wie vor knietief in der Tradition der alten Recken wie Gram Parsons etc. bzw. moderaten Neutönern wie Ryan Adams und dessen längst verblichenen WHISKEYTOWN. Koordinaten auf die sich Dutzende etwas jüngerer Americana-Bands gerne berufen. Werte, auf die es sich zweifellos lohnt aufzubauen. Doch diese Medaille besitzt natürlich auch zwei Seiten. Hier kämpfen stets Stagnation gegen Innovationskraft bzw. gutes, frisches Songmaterial gegen unreflektierten Eklektizismus. Will sagen, das Ganze steht und fällt mit dem angebotenen Songmaterial und mit dessen adäquater Umsetzung, sei es hinsichtlich instrumentaler oder auch produktionstechnischer Umsetzung.

Jetzt könnte ich das Thema THE REDLANDS PALOMINO CO. und deren neues Album "Take Me Home" relativ schnell abhaken, hätte ich das Debutalbum seinerzeit nicht so liebgewonnen. Wenn dann der Neuling ins Haus flattert und man diesem mit einer gewissen Erwartungshaltung entgegentritt und jene eiskalt enttäuscht wird, macht man sich so seine Gedanken.
Mmh, was habe ich denn bloß erwartet? Zumindest den gleichen Standard wie beim zauberhaften Erstling, der durch unbekümmerten Charme und den Entdeckergeist der ehrgeiziger Frischlinge überzeugte. Okay, die Songs auf "Take Me Home" scheinen größtenteils stimmig, doch mir fehlen die unwiderstehlichen Highlights, derer man aber locker fünf oder sechs auf dem Debut antraf. Hier sind es maximal drei oder vier überdurchschnittliche Tracks. RPC klingen heute ein wenig zu abgeklärt, zu aufgesetzt, zu verkrampft. Sind sie gar an ihrer eigenen Erwartungshaltung, am inneren und äußeren Druck gescheitert, nachdem ihr Debut ein überraschender Achtungserfolg wurde ? Herrje, ich weiß es doch auch nicht genau, aber es scheint fast so...

Anderes Studio, andere Produzenten (Sean Read, Keyboarder bei Beth Orton), andere Gastmusiker, anderer Sound, überladen, überfrachtet, überkandidelt. Auffällig wird, dass die Song-Arrangements oftmals zugekleistert und somit undurchsichtig werden. Zumal der Sound-Engineer auch nicht unbedingt der Mann mit Weitblick zu sein scheint. Die abslolut klare Linie des Debutalbums fehlt. Ja, leider fehlt sie. Während ich dies hier schreibe, höre ich wehmütig das Debut, Songs wie Music's on, Goodbye love, Get on the train oder Pony Song. Lange nicht mehr gehört das Zeug, aber immer noch klasse.

Man höre nur Hannah Elton-Walls neues Titelstück Take me home, das prinzipiell ein schöner Song ist, aber von der Last des Arrangements erdrückt wird. Da verquirlen sich zwei akustische mit zwei elektrischen (angezerrten) Gitarren, das Piano mischt sich aufrührerisch dazwischen, ein Pseudo-Streicherteppich verbrüdert sich gegen Ende mit einem melancholischen Glockenspiel und Hannah verstrickt sich in einem kontrapunktisch verdrehten Abgesang. Tut mir leid, sowas kann ich kaum nachvollziehen, zumal es im Mix schlecht aufgelöst ist. Dann schon lieber den etwas durchsichtigeren Country-Schunkler Friend in the dark.
Als bestes Stück bleibt mir einzig der Opener Wasted on you. Ein Ohrwurm nach Maß, ein Fall für die nächste Home-Compilation.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich bin enttäuscht. Da hilft auch Gina Villalobos' gesanglicher Gastbeitrag herzlich wenig. Seufz ... Die Aufbruchsstimmung von "By The Time You Hear This We'll Be Gone" ist dahin, jetzt rufen die einstigen Lieblinge plötzlich "Take Me Home". Was nun?

Frank Ipach, 01.01.2007

 

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