Phil May	Gesang
Dick Taylor	Gitarre & Gesang
Frank Holland	Gitarre, Mellotron & Gesang
George Woosey	Bass, Gitarre & Gesang
Jack Greenwood	Schlagzeug. Percussion & Gesang
Produziert von: Mark St. John Länge: 36 Min 48 Sek Medium: CD
01. The Same Sun	06. Dark Days
02. And I Do	07. Greenwood Free
03. Renaissance Fair	08. Hell, Here And Nowhere
04. You Took Me By Surprise	09. In The South
05. Turn My Head	10. Dirty Song

THE BEATLES, THE ROLLING STONES, THE KINKS, THE PRETTY THINGS - Moment, THE PRETTY THINGS? Ja, denn auch wenn sie niemals den großen kommerziellen Erfolg der anderen Gruppen hatten, die etwa zur gleichen Zeit gegründet wurden, so hatten sie musikalisch doch so einiges zu bieten und können sogar für sich in Anspruch nehmen, mit “S.F. Sorrow“ die erste Rock-Oper veröffentlicht zu haben. Zudem haben die PRETTY THINGS einige der Großen überlebt und bringen tatsächlich noch neue Musik auf den Markt. Das jüngste Beispiel hört auf den Titel “The Sweet Pretty Things (Are In Bed Now, Of Course…)“.

Man hört der Band an, dass ihre Wurzeln im Beat und Psychedelic Rock der 1960er Jahre liegen, und dass sie heute einfach eine modernere Version dessen machen, was sie schon immer getan haben. Und das ist auch gut so. Zahlreiche Bands haben in der Zwischenzeit diesen Sound nachgemacht, etwa Edwyn Collins (A Girl Like You) oder MANDO DIAO aber bei einer Band wie THE PRETTY THINGS klingt er doch noch ein Stück authentischer. Bei einem Stück wie etwa You Took Me By Surprise klingen die Briten selbst deutlich von Jimi Hendrix inspiriert- und erweisen dabei dem zu früh verstorbenen Amerikaner sehr würdig ihren Respekt. Interessant erscheint auch die Idee, mit Greenwood Free ein Instrumental mit Schlagzeug-Solo auf das Album zu packen. Allerdings ist das Stück absolut gelungen und rechtfertigt somit seinen Platz unter den zehn Stücken.

Angesichts der jüngsten Re-Releases sowie der Veröffentlichung alter Live-Aufnahmen (aus dem WDR Rockpalast oder von der BBC) ist es geradezu erfrischend wirklich neues Material von der Band zu hören zu bekommen. Zumal die PRETTY THINGS auf “The Sweet Pretty Things (Are In Bed Now, Of Course…)“ unter Beweis stellen, dass sie von ihren Fähigkeiten als prima Songwriter nichts verlernt haben. Die Stücke klingen zeitlos-elegant und dabei produktionstechnisch sowohl modern vom räumlichen Klang als auch retro, wie in angenehm warm klingend. Die PRETTY THINGS beweisen, dass sie auch im fortgeschrittenen Alter längst nicht zum alten Eisen gehören. Für Freunde guter, handgemachter Beat- und Rockmusik ist das hier eine Scheibe zum wohlfühlen.