The Orchanic Vermillion Island, Setalight Records, 2015 |
Markus Jakob | Vocals & Guitar | |||
Tilo Schmutzler | Guitar & Backing Vocals | |||
Jonas Hestermann | Bass & Backing Vocals | |||
Steve Ziegenhardt | Drums & Backing Vocals | |||
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01. Sophia | 08. Mexican Standoff | |||
02. Everything Is Grey | 09. B-Movie Drama Queen | |||
03. Paper Planets | 10. Whatever Makes You Happy | |||
04. Conquistador | 11. John Doe | |||
05. New Skin | 12. White Lies | |||
06. Stillborn | 13. Astronaut | |||
07. When Sarah Cries | ||||
Man will sich absetzen vom Mainstream, weg vom beliebigen und etwas Außergewöhnliches schaffen. Der Ansatz, gegen den Strom zu schwimmen, ehrt die Leipziger Band THE ORCHANIC schon einmal, ihr Debüt “Vermillion Island“ macht deutlich, dass es sich dabei um keine Lippenbekenntnisse handelt. Mutig sind die Jungs, experimentierfreudig und selbstbewusst. Das geht von Anfang an ordentlich nach vorne, wobei man sich vielfältiger Spielarten des Alternative Rock der späten Neunziger Jahre bedient, um diese in die eigene musikalische Welt zu transferieren. Hilfreich zu Seite stand dabei Gitarrenfuchs Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL, SCUMBUCKET) in dessen Koblenzer Tonstudio die Scheibe aufgenommen worden ist.
Am Anfang wirken die vorwärtspreschenden Klänge etwas hibbelig, das legt sich aber mit der Zeit, bei Whatever Makes You Happy segelt man gar in ruhigen Gefilden. Auf jeden Fall findet sich starkes Songmaterial auf dem Album, wie Paper Planets, Conquistador, Stillborn oder White Lies unter Beweis stellen. Abwechslungsreich, durchaus groovebetont, ambitioniert präsentiert man sich hier schon richtig gut aufgestellt. Instrumental gibt es ohnehin nichts zu meckern, mit der Stimme von Markus Jakob habe ich allerdings manchmal leichte Probleme.
Aber das ist vielleicht auch ein guter Querverweis: Leute, die mit MUSE klarkommen, sollten bei The ORCHANIC unbedingt mal reinhören, denn auch die Leipziger haben keine Scheu, progressive Elemente in ihren energiegeladenen Indiesound einzuflechten. Insgesamt bleibt jedenfalls nachhaltig der Eindruck, dass hier sehr gewissenhaft an einem Erstling gearbeitet wurde, der aus vielen Facetten zu einem außergewöhnlichen Gesamteindruck führt, der nicht auf schnelle Effekte setzt und schon ein gehöriges Maß an eigener Handschrift verrät. Absolut hörenswert und eine Option für die Zukunft.