The Milk Carton Kids

Monterey

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2015
Jahr: 2015
Stil: Folk

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Milk Carton Kids
Monterey, Anti-, 2015
Kenneth PattengaleGuitar, Vocals
Joey RyanGuitar, Vocals
Produziert von: Kenneth Pattengale Länge: 37 Min 52 Sek Medium: CD
01. Asheville Skies07. Deadly Bells
02. Getaway08. Shooting Shadows
03. Monterey09. The City Of Our Lady
04. Secret Of The Stars10. Sing, Sparrow, Sing
05. Freedom11. Poison Tree
06. High Hopes

Ruhe, ja, fast andächtige Stille. Plötzlich ertönen zwei zart gepickte akustische Gitarren und zwei eng miteinander verzahnte Stimmen. THE MILK CARTON KIDS schicken sich an, ihr drittes Album aufzunehmen: Live auf der Bühne, jedoch ohne Publikum. In Kirchen, in kleinen Theatersälen. Gute Idee. Die Wahrhaftigkeit, die Ursprünglichkeit, die Intensität der Lieder bleibt erhalten. Die etwaige Sterilität, die mögliche Routine, der eng gefasste Zeitplan eines Recording-Studios bleiben außen vor.

Kenneth Pattengale und Joey Ryan benötigen für die zart-melancholische, manchmal etwas sentimentale Folk-Music nicht mehr als ihre patinabehafteten Martin-Gitarren und ihre beiden konträren Stimmen. Hoch umschlingt tief. Weich küsst kantig. Ähnlich wie einst Simon & Garfunkel in den 60s.
Ihre gelegentliche Country-Affinität brachte den Milchtüten immerhin Vergleiche mit dem Roots-Duo Gillian Welch & David Rawlings ein. Sogar die traute Harmonieseligkeit der Everly Brothers wurde von der US-Presse bemüht. Obwohl, die Everlys waren natürlich viel poppiger. Schmeichelhaft bleibt's allemal. Und anrührend singen können sie alle.

Die Folk-Grundsätze des dritten MILK CARTON KIDS Longplayers bleiben relativ linientreu. Mit dieser Musik hätten sie dem Coen Brothers Film "Inside Llewyn Davis" sicher eine weitere authentische Note verleihen können.
Versucht man sich nur beiläufig auf die komplette Länge dieses 11-Song-Albums einzulassen, spürt man gegen Ende ein Gefühl von Eintönigkeit. Denn belebende Up-Tempo Songs sind äußerst rar gesät. Gefühlswallungen außerhalb zart-bitterer Melancholie und stirnkrauser Nachdenklichkeit bleiben die Ausnahme. Insofern muss man sich der Schönheit von "Monterey" entweder bedingungslos hingeben oder man wird nach zwanzig Minuten womöglich die Aufmerksamkeit verlieren. Gerät man jedoch in die rechte Stimmung, wirken die Songs wie streichelzarter Balsam und man sieht sich vor dem Altar der MILK CARTON KIDS niederknien und beten. Wenn schließlich der letzte Akkord verklingt und der Widerhall der Stimmen im Holz versickert, bleibt eines zurück: Stille und Dankbarkeit.

Frank Ipach, 04.06.2015

 

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