The Marcus King Band Carolina Confessions, Fantasy Records, 2018 |
Marcus King | Vocals, Guitars | |||
Stephen Campbell | Bass | |||
Jack Ryan | Drums | |||
DeShawn Alexander | Keyboards | |||
Justin Johnson | Trumpet | |||
Dean Mitchell | Saxophone | |||
| ||||
01. Where I'm Headed | 06. Autumn Rains | |||
02. Carolina Confessions | 07. Confessions | |||
03. Homesick | 08. Side Door | |||
04. 8 A.M. | 09. Remember | |||
05. How Long | 10. Welcome Round Here | |||
Als Warren Haynes vor einigen Jahren das großartige Talent von Marcus King für sich entdeckte und sich 2016 anschickte, das zweite Studioalbum des pausbäckigen Gitarren-Jünglings aus South Carolina zu produzieren und über den grünen Klee zu loben, lösten Kings Fähigkeiten schon echte Begeisterungsstürme aus. Das kaum schlechtere Debütalbum "Soul Insight" aus dem Jahre 2015 kannte seinerzeit in Deutschland noch kaum jemand und lässt in der Rückschau schon relativ zielsicher das formidable Können des Amerikaners aufblitzen.
Auf seinem dritten Studioalbum "Carolina Confessions" kanalisiert der erstaunlich schnell gereifte Gitarrist und Songwriter nun seine Talente derartig selbstbewusst und treffsicher, dass man nicht umhin kommt, die von Starproduzent Dave Cobb (Jason Isbell, Chris Stapleton, John Prine) betreute Songsammlung als großartig zu bezeichnen. Ein leidenschaftlich vorgetragener Songreigen, der sich inhaltlich hauptsächlich mit auseinander gebrochenen Beziehungen beschäftigt, die schließlich nicht funktionieren konnten, weil der ständig auf Reisen gehende Musikant aus Carolina wahrscheinlich zu viel Liebe, Passion und Energie in seine Musik packt. Ungünstig fürs Liebesleben, umso besser für die Hörer.
Ganz abgesehen von Kings gitarristischen Fähigkeiten, die schon zu Beginn seiner Plattenkarriere über jeden Zweifel erhaben waren, weil der Junge frühzeitig seinen eigenen Stil pflegte, entwickelt sich der Jungspund mit seinen zarten 20 Jahren nun auch zu einem erstaunlich guten, seelenvollen Sänger und ausgesprochen geschmackvollen Songwriter, dem es gelingt diverse Americana-Strömungen wie Rhythm & Blues, Southern Soul, Country, Folk und Jazz zu einem feurigen Gumbo aufzukochen. Für Fans solcher Truppen wie TEDESCHI TRUCKS BAND, GOV'T MULE, DELANEY & BONNIE, JJ GREY & MOFRO, ALLMAN BROTHERS oder Joe Cockers "Mad Dogs & Englishmen"-Phase ein gefundenes Fressen. Kings Band, insbesondere die beiden Bläser (Sax & Trompete), agieren auf höchsten Niveau. Geschmackvoll und erlesen. Elder statesman Warren Haynes braucht sich inzwischen wohl keine Sorgen mehr um sein Erbe machen. Der Thronfolger steht quasi schon fest.