The Kordz

Beauty & The East

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Alternative Rock

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Redakteur(e):

Ralf Frank


The Kordz
Beauty & The East, earMUSIC/Edel, 2012
Moe HamzehVocals
Mazen SibliniKeyboards
Abou SousDrums
Tony Bou GhosnBass
Alan AzarGuitar
Elie AklGuitar
Nadim SioufiGuitar
Guests:
Jeff BurrowsDrums
Nady CurranBass
Produziert von: Ulrich Wilde Länge: 63 Min 44 Sek Medium: CD
01. Coma Nation09. Don't You Wait
02. Depper In10. Heroes ,N' Killers
03. Nothing or Everything11. The Garden
04. Insomnia Kid12. Purgatory
05. Get behind13. The End
06. Beauty & The East14. Again
07. Last Call15. The One
08. Save Us16. Nic-o-Teen

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Heavy Metal im Islam, gibt's das? Aber ja, und nicht zu knapp, wie man in dem sehr interessanten Buch des angesehenen Musikers und Autors Mark LeVine nachlesen kann.
Die islamische Welt ist ein schlafender Tiger, die Subkulturen die im Westen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts das Establishment durcheinanderwirbelten, erwachen mittlerweile auch im Orient. Punk, Hip-Hop oder Heavy Metal, im Untergrund brodelt es schon länger und nicht erst seit dem arabischen Frühling. Auch wenn die herrschende Klasse mit allen Mitteln ihre Pfründe verteidigen will, kann sie den Wandel auf Dauer wohl kaum noch aufhalten.

Die Alternativ Metaller THE KORDZ aus dem Libanon sind angetreten, den musikalischen Beweis abzuliefern, dass Rockmusik aus ihrer Heimat sich absolut auf Augenhöhe mit dem Rest der Welt befindet.
Die Band hat ihre Wurzeln in der American University of Beirut zu Zeiten des Bürgerkriegs, als die Studenten Moe Hamzeh, Nadim Sioufi und Mazen Siblini allen Widerständen zum Trotz eine Metal Band gründeten.
"Wir mussten alles selbst in die Hand nehmen, weil es so etwas wie eine Musikindustrie hier im Libanon nicht wirklich gibt", erklärt Moe "vor allem nicht für Musik, die von orchestralem Rock, Hard Rock und Blues beeinflusst ist".

Mit häufig wechselnder Rhythmusgruppe erarbeitete man sich mit der Zeit jedoch einen guten Ruf, sodass sogar Supportakts für PLACEBO, DEEP PURPLE, CIRCLE II CIRCLE oder Robert Plant auf dem Tourkalender standen.
"Früher haben wir einfach alles gemacht", erinnert sich Moe an die Anfänge. "Wir haben keine Möglichkeit ausgelassen zu spielen. Ob Gigs an Universitäten, in libanesischen Städten im Norden und Süden – oder sogar in Kriegsgebieten, wie einem UN-Gelände im besetzten Süden des Landes."

Trotzdem dauerte es bis 2004, ehe THE KORDZ mit ihrer ersten Maxisingle Last Call (geschrieben von Rami Karami, einem Freund der Band) in den Hitparaden im Libanon und Mittleren Osten aufschlugen. Selbst im Mittelmeerraum und sogar in Europa wurden damals die Erfolge der Band wahrgenommen.
Kritiker priesen den Song, als "...eine Mischung aus LINKIN PARK und METALLICA auf abenteuerlichen Pfaden durch den Nahen Osten ...".
Das es sich dabei um keine Eintagsfliege handelte, bewies der zweite Track der CD The Garden, welcher es erneut in die Radio Charts schaffte.

In der Zwischenzeit haben THE KORDZ in Kanada, Los Angeles und im Libanon mit dem Grammy-nominierten Produzenten Ulrich Wilde (DEFTONES, STATIC-X, WHITE ZOMBIE, BREAKING BENJAMIN) gearbeitet und mit der Unterstützung von Schlagzeuger Jeff Burrows (TEA PARTY) und Andy Curran (SOHO 69) ihr Debut Album "Beauty & The East" eingespielt, welches natürlich auch ihre obigen Hits enthält.
Das Album lässt sich vereinfacht als moderner Alternative Rock in Verbindung mit arabischen Klängen umschreiben, also im Grunde eine zeitgemäße Fortsetzung der Liebhaberei, die LED ZEPPELIN (mit Kashmir) oder ALEX ORIENTAL EXPERIENCE in den 70ern aus der Taufe hoben, Plant & Page später erneut auf "No Quarter" auslebten und DEEP PURPLE zu Perfect Strangers inspirierte.
Dabei bedienen sich THE KORDZ mühelos verschiedener Stilmittel des Post Grunge, des Prog Rock oder des Classic Rock und verbinden diese mit orchestraler Instrumentierung und den traditionellen Melodien und Rhythmen des Orients, welche ihnen im Gegensatz zu den britischen Rock Ikonen in die Wiege gelegt wurden.
In einigen Ausnahmefällen wandeln THE KORDZ auch durchaus einmal auf poppigeren Pfaden und erinnern z. B. an Robbie Williams oder TEARS FOR FEARS, aber selbst dann gelingt es ihnen mit einer geschickten Wendung, Riff oder Soli jeden Anflug von Schmalz zu vermeiden.

Mark LeVine sieht THE KORDZ bereits als the next big thing und auch wenn er vielleicht ein wenig zu euphorisch erscheint, aber im Prinzip hat er schon nicht Unrecht, wenn er sagt: "Sie sind ohne Zweifel die beste Rockband von Marokko bis Pakistan und vielleicht sogar überhaupt. Das neue Album wird als Vorhut einer Revolution der Rockmusik in Erinnerung bleiben, bei der Bands aus Nahost den Rock- und Metal-Sound des neuen Jahrtausends formen. THE KORDZ setzen den Maßstab für kraftvollen und innovativen Rock - live und im Studio, überall auf diesem Planeten."

Das Album erscheint in verschiedenen Versionen, u. a. in einer limited edition inkl. Bonus DVD mit der Dokumentation "Behind the scenes" sowie einem Last Call Video und Acoustic Clip.

Ralf Frank, 15.02.2012

 

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