The Jayhawks

XOXO

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.07.2020
Jahr: 2020
Stil: Americana / Pop
Spiellänge: 46:25
Produzent: Kris Johnson / THE JAYHAWKS

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

The Beatles

The Kinks

R.E.M.

Titel
01. This Forgotten Town
02. Dogtown Days
03. Living In A Bubble
04. Ruby
05. Homecoming
06. Society Pages
 
07. Illuminate
08. Bitter Pill
09. Across My Field
10. Little Victories
11. Down To The Farm
12. Looking Up Your Number
Musiker Instrument
Gary Louris Vocals, Guitars
Tim O’Reagan Vocals, Drums
Karen Grotberg Vocals, Keyboards
Marc Perlman Vocals, Bass

Ein klarer Wintermorgen, etwas Schnee auf dem fest gefrorenen Boden und eine helle Stimme, die über einem harschen Gitarrenriff die große Suche einläutet: „I was waiting for the sun…“. Mit ihrem dritten Album „Hollywood Town Hall“ spielten sich die JAYHAWKS Anfang der Neunziger fulminant in die erste Americana-Liga. Nicht alle ihre nachfolgenden Longplayer konnten diese Klasse halten, die wechselhafte Beziehung der beiden damaligen Masterminds Gary Louris und Mark Olson forderte ihren Tribut, und zuletzt hatte man immer mal wieder den Eindruck, die Band könnte an der Last von Louris‘ unerfüllter Sehnsucht nach Anerkennung und Erfolg scheitern.

Insofern war es ein Glücksfall, dass der Kopf der JAYHAWKS während der Aufnahmen zu ihrem neuen Album XOXO zeitgleich an einer weiteren Soloplatte bastelte und deshalb seinen Mitstreitern Tim O’Reagan, Karen Grotberg und Ur-Bassist Marc Perlman reichlich Platz sowohl beim Songwriting, als auch für manche Gesangsparts überließ.

Zwar stammen einige der stärksten Stücke abermals von Louris – der Opener This Forgotten Town ist eines dieser hell scheinenden Americana-Pop-Kunstwerke, die aus einem einfachen Gitarrenriff einen mitreißenden Meldodiefluss machen, Living In A Bubble kreuzt die KINKS mit dem Klimperpiano eines Schaufelraddampfers auf dem Weg gen Ozean -, aber auch die anderen Bandmitglieder setzen ihre eigenen, hörenswerten Duftnoten.

Dabei ist Drummer Tim O’Reagan für den eher kernigen Indie-Rock-Anteil á la REM, mittlere Phase, verantwortlich (Dogtown Days, Society Pages), Keyboarderin Karen Grotberg für das Balladeske (Ruby, Across My Field) und Bassist Marc Perlman für das Akustik-Flair im 6/8-Takt (Down To The Farm).

Aber dass die JAYHAWKS in der jetzigen, seit Jahren stabilen Besetzung mehr sind, als die Band von Gary Louris, nämlich eine echte Gemeinschaft, zeigt sich ganz besonders in den gemeinsamen Kompositionen. So schön wie ihre Stimmen und Instrumente harmonieren Louris, O’Reagan und Grotberg auch als Songwriter von Bitter Pill, der country-angehauchten Erzählung über die freiheitsliebende Maddie: „It’s a bitter pill to swallow, she’s here today, but she won’t be here tomorrow.“ Little Victories verbindet eine unheilvolle Gitarre in dunklen Nächten mit flehenden Gesängen und „one more bottle of wine“. Und mit Illuminate versuchen sich die drei männlichen JAYHAWKS durchaus erfolgreich am großen, an den BEATLES angelehnten Pop-Choral über falsche Propheten und zerbrochene Träume. 

Die späte Einsicht von Gary Louris, die Musik der JAYHAWKS nicht immer allein bestimmen zu müssen, war das Beste, was der Band passieren konnte. Ein Spätwerk ist das Album zum Glück auch nicht, da kann trotz 35-jähriger Bandgeschichte noch viel kommen. Nur den beknackten, sinnentleerten Titel XOXO hätten sie sich sparen können.  

 

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