Howlin' Pelle Almqvist	Vocals
Nicholaus Arson	Guitar
Vigilante Carlstroem	Guitar
Dr. Matt Destruction	Bass
Chris Dangerous	Drums
Produziert von: Pelle Gunnerfeldt & The Hives Länge: 30 Min 01 Sek Medium: CD
1. Abra Cadaver	7. See Through Head
2. Two-Timing Touch And Broken Bones	8. Diabolic Scheme
3. Walk Idiot Walk	9. Missing Link
4. No Pun Intended	10. Love In A Plaster
5. A Little More For Little You	11. Dead Quote Olympics
6. B Is For Brutus	12. Antidote

Was anderswo die Mädels in Form von THE DONNAS, DOVER oder GIRLS ON TOP übernehmen, ist in Schweden Männersache: THE HIVES heißen die fünf Typen und in gerade mal einer 1/2 Stunde watschen sie uns mit 12 Songs dermaßen ab, dass man den Rest des Tages (oder der Nacht) aufgekratzt umher läuft.
Rausgerotzt, hingekotzt und liegengelassen - soll aufwischen wer mag.
[Uns schaudert ob der Wortwahl, Herr Kollege - Red., Abt. Raumpflege]

In bester Punk-Traditon scheppert Abra Cadaver mit seinem "Megafon-Gesang" daher. Das Umfeld, wie New Wave, Ska und Garage wird natürlich auch beackert.
Feine 60's Gitarren-Garage Sounds sind etwa in Two-Timing Touch And Brocken Bones in einem nervösen Rhythmus zu hören. Da passen die WHO-Akkorde zur Eröffnung von Walk Idiot Walk bestens hintendran. Teilweise knirscht es sogar als wenn Vinyl rotieren würde.

Irgendwelche "Uppers" braucht man bei dieser Musik jedenfalls nicht - da ist der Puls auch so gleich auf 210.
Spätestens wenn das rasende No Pun Intended losfegt. Sänger Pelle malträtiert seine Stimmbänder aufs extremste und die eher cleanen, aber heftig gedroschenen E-Gitarren liefern einen perfekten Gegenpart.
Die typische Ska- und Reggae-durchsetzte Punk-Wave Musik erklingt zu Beginn von A Little More For Little You. Zwischendurch gibt man sich jedoch immer mal den "Kick-Down" und bringt zu einem mitreißenden Refrain den Rock-Motor zum röhren.
Ähnlich beginnt B Is For Brutus, das auch von THE CLASH oder einer deren Nachfolgeformationen stammen könnte. Auch hier klingen ein paar äußerst "kaputte" Klänge stilvoll dazwischen.
Highspeed ist bei See Through Head angesagt: Mit ungeheurer Aggressivität und Power knallt die Band diesen Song raus. Da sollte man im Konzert besser nicht in der ersten Reihe stehen - es sei denn, man ist unter zwanzig und nach Pogos noch leicht regenerationsfähig.

Diabolic Scheme ist quasi die "Ballade" des Albums. Ja, es geht etwas gemächlicher zu, aber von Ruhe kann keine Rede sein. Bedrohlich suggeriert der Rhythmus eine sich aufbauende Gefahr und die knatternde Gitarre im Solo ist wohl gerade einem abgedrehten Desert-Movie entkommen.
Bevor einen die Angst zu sehr packt (die Songs sind ja nicht sehr lang) ist man mit Missing Link "back in the trouble again" (Textzeile). Herrlich scheppern die Gitarren wieder, dreschen ihre Akkorde, während der Bass stakkatomäßig mit den Drums um die Wette eilt.
Love In Plaster sollte wohl die Hit-Single des Albums sein. Eine eingängige Melodie, zugegeben stark 80er beeinflusst , twangy Gitarren die hypnotisch vorantreiben und eine aggressive, gleichwohl vereinnehmende Stimme springen einen sofort an. Der leichte Desert-Rock Charakter des Songs macht zusätzlich Spaß.

Gibt es jemand, dem beim Start von Dead Quote Olympics nicht sofort ein "Gabba-Gabba-Hey" entfährt? Wäre diese aufgekratzte Stimme nicht, würde man einen unveröffentlichten Song der RAMONES vermuten. Und zwar einen der zu deren Hits gehört hätte!
Mir machen diese minimalistischen, scheppernden Gitarrensounds wie sei ein weiteres Mal in Antidote zu hören sind tierisch Spaß. Irgendwo zwischen KINKS, WHO, Pub-Rock und Punk beheimatet, wird mit ihnen auch der letzte Song des Albums zu einem Aufpeitscher.

Irgendwie denke ich bei dieser Scheibe öfters das "Simpatico"-Album von D-A-D. Jedenfalls an dessen schnellere Songs. Passt, glaub ich, gut hinter "Tyrannosaurus Hives".