Jesse Fiske	Bass, Harmonica, Guitar, Accordeon
Justin Neuhardt	Spoons, Skins
Robert Bullington	Mandolin, Guitar, Claw-Hammer Banjo
Jimmy Stelling	Banjos, Fiddle, Bass
Ferd Lyonel Moyse, IV	Fiddle, Bass, Guitar
Ward Harrison	Guitar, Electricity
Drew Heissler	Mandolin, Guitar, Fiddle
David Sickmen	Guitar, Mandolin
Tom Peloso	Bass, Fiddle
Robert St. Ours	Guitar, Banjo, Fiddle
Produziert von: The Hackensaw Boys & Roderick Coles Länge: 48 Min 01 Sek Medium: CD
1. Dance Around	8. Keep It Simple
2. Ruby Pearl	9. Grandma
3. Jonah	10. When You Said I Love You
4. Miner	11. Gypsy
5. Smilin' Must Mean Something	12. Keep Me Lord
6. Blue Run	13. Leni
7. Nashville	14. Wherever You Are

THE HACKENSAW BOYS könnte man ohne Umschweife als Bluegrass-Bigband einstufen. Sage und schreibe zehn Männer mit einem noch größeren Haufen Instrumente scharen sich um zwei Mikrofone und spielen was das Zeug hält. Nach fünf Aufnahmetagen schaut man lächelnd auf die Ausbeute von vierzehn energiestrotzenden Songs. Rau, aber herzlich. Ungeschliffen, trotzdem funkelnd. Turbulent, aber keineswegs hektisch.

Die amerikanische Presse spricht von einer abenteuerlichen Kreuzung zwischen der CARTER FAMILY und den RAMONES. Jetzt bitte nicht gleich verständnislos den Kopf schütteln und abwinken. Diese halsbrecherische Hochzeit erweist sich als gar nicht so abwegig und hält immerhin schon seit 1999. Da trafen sich die Spassvögel und Lebenskünstler der HACKENSAW BOYS zum ersten Male und nahmen einen großen, ja, sehr großen Schluck aus der Bluegrass-Pulle. Tranken und tranken, tourten und tourten quer durch die U.S.A., beglückten Tausende von Partywilligen in verräucherten Kneipen und Bars und verewigten schließlich ihre Gute-Laune-Songs auf ein erstes, selbstverlegtes Album ("Get Some" in 2000).

Mittlerweilen begeisterten die HACKENSAW BOYS mit ihrer ansteckenden Melange aus Tradition und Moderne sogar unterschiedlichste Fangruppen im Vorprogramm von Gruppen wie MODEST MOUSE, FLAMING LIPS und CHEAP TRICK, sowie im altehrwürdigen Ryman Auditorium als Support der DEL McCOURY BAND. Bluegrass-Musik als Crossover-Happening für unterschiedlichst orientierte Musikliebhaber ? Kein Problem, denn die Boys kommen derart authentisch rüber, dass man sich ihrer Aura nicht entziehen kann. Hier zählt letztlich der gute, alte Wahlspruch: Es gibt nur zwei Sorten Musik, gute und schlechte.

Und wer Bluegrass mit ländlichem Mief und kleinkariertem Spießbürgertum gleichsetzt, der sollte schleunigst zusehen, diese Sackgasse ohne viel Aufhebens zu verlassen. Bei den HACKENSAW BOYS regiert gänzlich uneingeschränkt und ohne jeglichen Vorbehalt die pure Freude, die Lust am Singen, Tanzen, Schunkeln, Trinken, Küssen, Lachen. Nicht umsonst betiteln die Jungs ihr Album "Keep it simple". Dieses Werk stammt zwar auch schon aus dem Jahre 2002, doch das spielt nun überhaupt keine Rolle. Hier kommt es in knapp fünfzig Minuten lediglich darauf an, sein tägliches Einerlei zu verdrängen und nur noch abzufeiern. Beherzigt man diese Idee, rennt man bei den HACKENSAW BOYS offene Türen ein. Ein tolles Album.

In den U.S.A. haben die Boys mittlerweilen ein weiteres Album veröffentlicht. Vielleicht findet es eines Tages auch seinen Weg nach Deutschland. Bislang ist es nur als Import erhältlich.