The Godz

Twenty-Five More Years

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Eric Moore And The Godz
Twenty-Five Moore Years, Outlaw Recordings, 2003
Original Line Up 1978:
Eric Moore Vocals, Bass
Bob Hill Guitar, Keyboards, Vocals
Glen Cataline Drums, Percussion, Vocals
Mark Chatfield Guitars, Vocals
Produziert von: Tommy Floyd Länge: 63 Min 48 Sek Medium: CD
1. White Line9. Baby I Love You
2. I'll Get You Rockin'10. Burning Bridges
3. Criminal Mind11. Wastin'
4. Go Away12. Gotta Muv
5. Mongolians13. Your Turn To Cry
6. Gotta Keep A Runnin'14. Hey You
7. He's A Fool15. Mississippi
8. Hey Mama

Mit "Twenty-Five Moore Years" präsentiert uns das Outlaw Entertainment endlich die lang ersehnte Retrospektive auf das Wirken und Werken des Eric Moore, Leader, Basser und Shouter der legendären Biker Rocker THE GODZ, aus Columbus, Ohio, USA.

"The Godz are Rock and Roll Machines" singt Eric in dem ca. 8-minütigem "Rock'n'Roll Rap"-Klassiker Gotta Keep A Runnin', auf dem, von Grand Funk's Don Brewer produzierten, 78er Debut, welches ursprünglich auch "Rock And Roll Machine" benannt werden sollte. Da der Titel jedoch bereits von TRIUMPH belegt war, beließ man es bei dem Bandnamen, außer in Deutschland, wo nicht nur das Cover verhunzt wurde (siehe links), sondern auch noch für die ganz Doofen der intelligente Untertitel "Power Rock From USA" vergeben wurde (vermutlich arbeitet der dafür Verantwortliche heute als Titelschreiber für die RTL oder Sat1 Eigenproduktionen a la "Das Wunder von Columbus - Vier Biker räumen auf" oder ähnlich).

Die Plattenfirma versuchte damals THE GODZ als eine "louder, noisier KISS without make-up" zu vermarkten, was auch gar nicht mal so verkehrt schien, wenn man z.B. I'll Get You Rockin' oder besonders Criminal Mind ohne es zu kennen im Radio geboten bekäme, könnte man schon auf den Trichter kommen. Besonders Eric's Röhre kommt hier Gene Simmons recht nah, wobei er ansonsten gerne als Mischung aus Dan McCafferty, George Thorogood oder Cub Koda (BROWNSVILLE STATION) beschrieben wird.

Der Sound selbst ist erdiger, Blues'n'Boogie lastiger Hard'n'Heavy Rock, vielleicht mit einem kleinen Touch Southern, der natürlich spätestens mit dem Einstieg von Freddie Salem und Steve Schuffert Mitte der 80er elemtar werden sollte. Eigentlich war es ja genau umgekehrt und Eric sollte bei FREDDIE SALEM AND THE WILDCATS einsteigen, nachdem die GODZ nach exzessivem Touring quasi auseinandergebrochen waren, aber irgendwie entschloss man sich dann, lieber als GODZ zu firmieren. Für mich relativ unverständlich, denn eigentlich waren die GODZ zu dem Zeitpunkt tatsächlich mehr tot als lebendig (zumindestens in Europa) während z.B. Freddie Salem mit seinem Soloprojekt THE WILDCATS ziemlich erfolgreich war. Das 1985er "I'll Get You Rockin'" Album, welches offiziell nur in Europa auf den Markt kam, war in so fern vermutlich nur wegen Freddie Salem's Reputation, vor allem in England, so erfolgreich, der auch bis auf ein paar Coversongs, die Musik geschrieben hat.

In der Folgezeit kam es zu einigen Wechseln im Line Up, so kam u.a. Ur-GODZ Mark Chatfield für Schuffert in die Band und 1987 wurde das neue Album "Mongolians" auf dem US-Independent Label Grudge veröffentlicht. Das Album besteht hauptsächlich aus Tracks vom Vorgänger wobei einige der schwächeren Stücke allerdings erstklassig ersetzt wurden. Freddie Salem übernahm diesmal auch gleich die Produktion und so klingt "Mongolians", u.a. mit dem überragenden Titelstück, noch einen Tick mehr nach den WILDCATS. Man achte z.B. bei Hey You auf den Text, der da sagt "I'm like a Wildcat".

Freddie Salem verließ anschließend die Band, angeblich um die OUTLAWS zu reformieren (allerdings ohne Erfolg), was dem Erfolgsbarometer der GODZ einen heftigen Knick einbringen sollte. Mit ständig wechselnder Besetzung wurde zwar ununterbrochen getourt und zwischenzeitlich wurde sogar Erfolgsproduzent Tom Werman für ein weiteres Studioalbum gehandelt, aber erneute Splits ließen es nicht dazu kommen. Aus dem gleichen Grund wurde auch die Teilnahme an der Metaldoku "The Decline Of Western Civilization - Part II" gestrichen, welche durchaus einen Karrieresprung hätte bedeuten können.

Eine kleine Annekdote am Rande: Die GODZ wurden einmal von frommen Kirchenmännern ob ihres verheißungsvollen Namens für ein Kirchenkonzert gebucht. Vertragsbedingungen waren u.a. keine Profanitäten, keine Schimpfwörter, kein Alkohol in der Kirche usw., aber den Vertrag hatten Moore und Co. anscheinend nicht ordentlich gelesen. Moore betrat die Bühne, köpfte eine Flasche Jack Daniels und begrüßte die Gemeinde mit den Worten: "Alright motherfuckers! You ready to Party?!!!" Der Pfarrer zog den Stecker raus, bevor die ersten Takte aus der PA schallen sollten.

1995 trommelte Eric noch einmal fast alle ursprünglichen Mitstreiter für ein Live Album zusammen welches dann als "Greatest Hits Live" auf High Chief Records veröffentlicht wurde. Im Dezember 1997 fand dann der letzte offizielle Gig der GODZ statt. Unüberbrückbare Spannungen zwischen dem damaligen Drummer Matt Mees und Eric führten letztendlich dazu, dass Eric den Rest der Tour der Vorgruppe, einer ambitionierten, aber bis dato recht unbekannten Truppe namens HILLJACK übergab. HILLJACK, wie Eric Moore aus Columbus stammend, benannten sich kurz darauf in AMERICAN DOG um und fortan sollte sich zwischen ihnen und Moore eine feucht-fröhliche Männerfreundschaft entwickeln. So sollte Moore als Gast dem Debut-Album der DOGS ein wenig Anschub geben und auch bei diversen Gigs seinen Auftritt haben.

Als Gegenleistung wurden drei brandneue GODZ Tracks extra für diese Compilation unter Mithilfe von AMERICAN DOG eingespielt, und das sind beileibe nicht die schwächeren dieses Albums. Gerade der Opener White Line geht los wie Schmitz Katze und erinnert ein wenig an FOGHATs Klassiker Honey Hush.

Insgesamt vermitteln die 15 Tracks dieser Zusammenstellung einen prima Überblick über 25 Jahre ERIC MOORE AND THE GODZ und in der Limited Edition gibt es noch eine 12 Track Bonus CD als Dreingabe, mit bisher unveröffentlichtem Live Material, Demos, Interviews etc., welche einen Privatimport nicht uninteressant macht. Denn ob die CD jemals in Europa veröffentlicht wird, und wenn ja, ob dann mit Bonus CD oder ohne, das steht in den Sternen. Zwar haben Outlaws Entertainment mit AMERICAN DOG einen deutschen Deal mit UlfTone, aber was man hat, hat man.
In diesem Sinne...

Ralf Frank, 26.11.2003

 

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