The Flower Kings Meet The Flower Kings, InsideOut Music/SPV, 2003 |
Roine Stolt | Guitars, Voice | |
Tomas Bodin | Keyboards | |
Hans Fröberg | Guitars, Voice | |
Daniel Gildenlöw | Guitars, Voice, Keyboards, Percussions | |
Hasse Bruniusson | Percussions, Voice | |
Jonas Reingold | Bass, Basspedals | |
Zoltan Csörsz | Drums |
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1. The truth will set you free | 5. Circus Brimstone | |
2. Garden of dreams I | 6. Silent inferno | |
3. Garden of dreams II | 7. Stardust we are | |
4. Humanizzimo | ||
'Meet the Flower Kings on stage playing their epics', lautet der vollständige Albumtitel und eigentlich sagt er schon alles über diese Veröffentlichung aus. Sieben Stücke auf zwei CDs verteilt, zwischen elf und einundreißig Minuten Spieldauer, wobei das 'kurze' Circus Brimstone eher aus dem Konzept fällt als das mehr als halbstündige The truth will set you free.
Für die FLOWER KINGS benötigt man gute Nerven und, wie die Band selbst, ein ausgesprochenes Faible für die Progressiv-Dinosaurier der Siebziger. Wer also frühe GENESIS, YES, BEGGAR'S OPERA oder GENTLE GIANT verschmäht, kann sich den Versuch mit den FLOWER KINGS eine innige Freundschaft einzugehen von vorneherein sparen.
Für Anhänger der genannten Epigonen dagegen stellen die Schweden eine Offenbarung dar, vor allem, wenn sie sich wie in vorliegendem Fall auf ihre überlangen Kompositionen konzentrieren.
Was eindeutig für die FLOWER KINGS spricht: Sie setzen sich erst gar nicht dem Verdacht der musikalischen Selbstbeweihräucherung aus, indem sie mit überlangen Solopassagen aufwarten. Die Monströsität der Stücke resultiert einzig und allein aus der Komplexität der Kompositionen.
Dabei erschaffen die Schweden Passagen voller atemberaubender Schönheit, erhabene atmosphärische Momente, die einem regelrecht die Freudentränen in die Augen treiben...
...nur um im nächsten Moment in aberwitziges, wirres Jazz-Rock-Gefrickel zu verfallen und den Hörer damit aus der augenblicklichen Glückseligkeit zu reißen.
So sind sie nun mal, die FLOWER KINGS. Begnadete Musiker, aber vollkommen unberechenbar in ihrem Zick-Zack-Kurs zwischen Seventies-Prog und Jazz-Rock. Dafür werden sie von ihren Fans vergöttert und ich kann und will ihnen ob ihrer Einzigartigkeit in der momentanen Musiklandschaft auch gar keinen Strick daraus drehen.
Mir persönlich würde die Band zwar weitaus mehr zusagen, wenn sie ihre Jazz-Rock-Exkursionen auf ein Minimum beschränken, oder besser noch, ganz einstellen würde, aber seien wir doch ehrlich: Dann wären das nicht mehr die FLOWER KINGS.
Ich habe also überhaupt kein Problem, der Band zu attestieren, dass sie mit "Meet The Flower Kings" ein hervorragendes Live-Album vorgelegt haben, immer vorausgesetzt, man steht auf ihren Sound.