The Flood

The Flood

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.06.2005
Jahr: 2003

Links:

The Flood Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


The Flood
The Flood, Eigenvertrieb, 2003
Kevin Bennett Vocals, Guitars
James Gillard Guitars, Mandolin, Vocals
Tim Wedde Piano, Organ, Accordion, Vocals
Wayne Kellett Bass
Steve Fearnley Drums
Mark Collins Guitars, Banjo
Trent Williamson Tambourine
Produziert von: The Flood Länge: 51 Min 55 Sek Medium: CD
1. Felt Like Mine6. Paul Kelly's Blues
2. Nobody On My Side7. Queensland
3. You Might Be There8. House On The Hill
4. Sweet Killer9. Bound To Fall
5. Wayside10. No Highway

Normalerweise mache ich mir keine Gedanken um Nebensächlichkeiten wie Lieblingsbands oder ähnliche Favoritenlisten. Doch neulich legte mir die Freundin meiner kleinen Tochter (9 Jahre) eines dieser kleinen Freundschaftsbücher (die wir früher Poesiealbum nannten) vor und bat darum, die diversen Rubriken auszufüllen. Lieblingsband? Oha, die verlangen aber Sachen...
Nun, da liess ich mich dann leiten von einem momentanen Glücksgefühl und schrieb den Namen einer mir bis dato völlig unbekannten Combo auf die jungfräulichen Seiten: THE FLOOD aus Australien. Unter dem Eindruck des vergangenen Monats Mai, hätte ich seinerzeit wohl noch Ryan Adams favorisiert. Doch nachdem ich "Cold Roses" mittlerweilen ca. zwanzig Mal konsumiert hatte, wurde es Zeit für eine Wachablösung.

THE FLOOD im einzelnen vorzustellen, bringt an dieser Stelle wohl nicht allzu viel, denn die Herren blicken zwar sämtlich auf eine recht lange Musikerlaufbahn zurück (schätzungsweise sind sie alle so um die 40), erregten aber ausserhalb Australiens so gut wie gar keine Aufmerksamkeit. Einzig der Roots-Music-Insider mag sie als Begleitcombo des geschätzten Kevin Welch wahrgenommen haben, als sie im Jahre 2003 ein vielbeachtetes und hochgelobtes Albumprojekt ("Live Down Here On Earth") auf die Beine stellten.

Warum die Jungs so liebenswert sind? Ganz einfach. Sie repräsentieren genau die Art von Musik, die die Quersumme aller Lieblingsbands der letzten 40 Jahre ausmacht. Sie sind im allerpositivsten Sinne altmodisch und traditionell orientiert. Und dies auf sehr hohem Niveau. Schätzen und verfolgen eine Linie, die mit glorreichen Gruppen wie THE BAND, THE BYRDS und CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL in den Sechzigern begann und in den Siebzigern mit Songwriter-Ikonen wie Neil Young und Jackson Browne fortgesetzt wurde, in den Achtzigern von Tom Petty und John Mellencamp halbwegs vor dem Aussterben bewahrt wurde und schliesslich in den Neunzigern mit der Reinkarnation der alten Tugenden in Form von Alternative-Country bzw. Americana seine Fortsetzung fand.

THE FLOOD dürfen sich ganz locker mit Bands wie THE JAYHAWKS, WHISKEYTOWN und SON VOLT messen. Sind kompositorisch, instrumental und gesangstechnisch in der Lage, jeglichen Plagiatsgedanken ad adsurdum zu führen und überzeugen mit ihrem ausgeprägten Melodiegefühl selbst den qualitätsbewussten Vielhörer.
Hinzu kommt, dass ihr vorliegendes zweites Album (das immerhin schon aus dem Jahre 2003 stammt) mit einem absolut authentischen Sound überzeugt. Da ist nichts komprimiert oder gebügelt, da klingt alles sehr lebendig und steht im Geiste einer funkensprühenden Musikergemeinschaft, die mit viel Spass an der Freude ein positives Lebensgefühl vermittelt.
Ganz abgesehen von den oben genannten allgegenwärtigen Querverweisen, erinnern sie bisweilen auch an die folkigen Momente der allseits beliebten Schotten von DEL AMITRI und wecken mit ihren bluesig bis soulig inspirierten Songs, Erinnerungen an ihre fast vergessenen australischen Landsleute von THE BADLOVES.

Sänger, Gitarrist und Mastermind Kevin Bennett, den man unter Umständen auch von den älteren Kasey Chambers-Alben kennt, überzeugt mit einer vielseitigen, angenehm-sympathischen Tenor-Stimme, die situationsbedingt vom unaufdringlichen Pop-Timbre mühelos in ein raspeliges und sehr energisches Soul-Shouting wechseln kann.
Die immer wieder durchschimmernde Country-Seele der FLOOD-Boys wird durch adäquates Instrumentarium wie Akkordeon, Banjo und Mandoline passgenau eingebettet und beweist einmal mehr, dass sie den durchaus vorhandenen FLOOD'schen Pop-Tendenzen eine prickelnde Koexistenz ermöglichen und im besten Falle einer reinen Liebesheirat gleichkommen.

Hey, was für ein schönes Album. Da hält man es kaum für möglich, dass THE FLOOD dieses Album ohne firmentechnische Unterstützung im Eigenvertrieb über ihre Homepage verticken und mit dem aktuell in 2005 fertigestellten Longplayer auf der Suche nach einer potenten Firma sind. Ich hab ja nichts zu sagen, aber so eine grandiose Band sollte doch irgendwo auch in Europa ein passendes Zuhause finden. Genau die Musik, die z.B. die Blue-Rose-Klientel so liebend gerne konsumiert. Also, Herr Blue Rose, aufgepasst! Schon mal etwas von THE FLOOD gehört?

Frank Ipach, 17.06.2005

 

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