The Flaming Lips Embryonic, Warner Bros., 2009 |
Wayne Coyne | Guitar, Vocals, Bass & Piano | |||
Michael Ivins | Bass & Piano | |||
Steven Drozd | Drums, Vocals, Guitar, Bass & Keyboards | |||
Kliph Scurlock | Drums & Percussion | |||
Gäste: | ||||
MGMT | Sounds | |||
Karen O | Voice | |||
Thorsten Wörmann | Voice | |||
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01. Convinced Of The Hex | 10. The Ego's Last Stand | |||
02. The Sparrow Looks Up At The Machine | 11. I Can Be A Frog | |||
03. Evil | 12. Sagittarius Silver Announcement | |||
04. Aquarius Sabotage | 13. Worm Mountain | |||
05. See The Leaves | 14. Scorpio Sword | |||
06. If | 15. The Impulse | |||
07. Gemini Syringes | 16. Silver Trembling Hands | |||
08. Your Bats | 17. Virgo Self-Esteem Broadcast | |||
09. Powerless | 18. Watching The Planets | |||
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Starker Tobak von den FLAMING LIPS. Auf ihrem mittlerweile zwölften Album verquirlen Wayne Coyne und seine Kumpel so ziemlich alle neben der Spur liegenden musikalischen Darstellungsformen von Krautrock a la CAN über frühpsychedelische Fingerübungen bis hin zu Anlehnungen an MILES DAVIS’ “Bitches Brew“-Phase. Coyne selbst spricht von “Freak-Out-Jams“, damit kann man sich dann schon vorstellen, dass die popartigen Strukturen der Vorgängeralben diesmal nicht mehr auffindbar sind. Nein, Mainstream geht definitiv anders und Stillstand würde für die FLAMING LIPS wahrscheinlich Rückschritt bedeuten.
So köchelt man in dieser übervollen Wundertüte (mehr als 70 Minuten Spieldauer, in Vinyl auch als Doppelalbum erhältlich) ein Süppchen, das sicherlich nicht nur legale Substanzen enthält und entsprechende Wirkung hinterlässt. Man schwebt zwischen Zeit und Raum, beschossen von schlurfenden Beats, angejazzten Fills und irrlichternden Space-Sounds. Alles mehr schlecht als recht zusammengehalten von fiebriger Psychedelia und Tierkreiszeichen. Als Gäste bereichern das pillenbunte Geschehen der deutsche Mathematikprofessor Thorsten Wörmann, der über Polynomfunktionen räsonieren darf, während “Gastsängerin“ Karen O von den YEAH YEAH YEAHS immerhin Tierlaute von sich geben darf (I Can Be A Frog). Noch irgendwelche Fragen?
Ein verstörender, durchgeknallter, mitunter (zumal beim ersten Hören) schwer verdaulicher brocken Musik wird dem Hörer hier von den FLAMING LIPS vorgeworfen. Aber damit umso spannender, Schicht um Schicht zu ergründen, immer wieder einzutauchen in diesen verwirrend-verworrenen musikalischen Kosmos, der so frei von klischeebehafteten Allgemeinplätzen ist. Denn die FLAMING LIPS erreichen hier den wahren Kern psychedelischer Musik: Dem Hörer neue Erfahrungen zu eröffnen, die das Bewusstsein erweitern können.