The Fabulous Thunderbirds On The Verge, Severn Records, 2013 |
Kim Wilson | Vocals and Hamonica | |||
Johnny Moeller | Guitar | |||
Mike Keller | Guitar | |||
Randy Bermudes | Bass | |||
Jason Moeller | Drums | |||
Additional Musicians: | ||||
Kevin Anker | Keyboards | |||
Mark Merella | Percussion | |||
Kenny Rittenhouse | Trumpet and Horn Arrangements | |||
Leslie Whitaker | Trumpet | |||
Morgan Price | Saxophone | |||
Victor Barranco | Trombone | |||
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01. I Want To Believe | 06. Do You Know Who I Am? | |||
02. Lovin' Time | 07. Got To Bring It With You | |||
03. Too Much Water | 08. That's The Way We Roll | |||
04. Hold Me | 09. Diamonds Won't Kiss You Back | |||
05. Runnin' From The Blues | 10. Lonely Highway | |||
THE FABULOUS THUNDERBIRDS dieser Tage haben nur wenig mit der Truppe zu tun, die Ende der 1970er Jahre und zu Beginn der 80er einen guten Anteil am Wiederaufleben des Blues im Allgemeinen und des viel beschworenen Texas-Blues im Besonderen hatten. Natürlich ist Mastermind und Harp-Virtuose Kim Wilson immer noch der Mann, der die Zügel - und die Harp - in der Hand hat, aber als noch ein Jimmy Vaughan für die Gitarrenarbeit innerhalb der Band zuständig war, ging es doch um Einiges rauer und auch bluesiger zu.
Doch auch damals schon, so ab Mitte der 1980er Jahre, offenbarte man ein gewisses Faible für die Soulmusik und das hat sich nach Beendigung der Band gehalten und ist auch auf diesem Neuanlauf spielbestimmend.
Wie gesagt, ist von der Urbesetzung nur noch Kim Wilson mit dabei, doch der hat eine durchaus kompetente Mannschaft um sich geschart, die ihr Handwerk versteht.
Wie man bereits im Opener zum Mitgrooven, Mittänzeln animiert wird, hat schon Klasse. Die Gitarre - durchaus knackig - und die Orgel - mit funkigem Ansatz - bereiten einen ebenso groovigen wie treibenden Rhythmusteppich und Kim Wilson singt mit sehr souligem Timbre. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, lässt man sich von diesem 70er Sound gern mittragen. Lovin' Time kommt etwas lockerer, federnder, daher, doch auch einem funky Soul-Flair. Soundmäßig wurde hier richtig gut produziert und dem aufmerksamen Zuhörer macht es sicher Spaß, den einzelnen Instrumenten zu folgen.
Natürlich ist Wilson auch und besonders für sein Mundharmonika-Spiel bekannt, und in der angerauten R&B-Nummer Too Much Water kommen wir denn auch in den Genuss, ein paar Sprenkel seines Könnens kredenzt zu bekommen. Da geht aber auch wirklich die Sonne auf, wenn diese Blues-Töne aus seiner Mundharmonika quellen. Könnte für meinen Geschmack ruhig mehr sein. Doch zunächst gibt es mit der schwungvollen Ballade Hold Me noch etwas Großstadt-Blues, mit leichten Bläser-Jazz-Einflüssen. Schönes Gitarrensolo, leider etwas kurz.
Do You Know Who I Am klingt in den ersten Sekunden fast wie Bob Marley's Natty Dread, mündet aber schnell in eine - nahezu hymnische - Soul-Ballade von besonderer Güte. Ein zarter Gospel-Chor, samt Bläsersatz, unterstützt aus dem Hintergrund und das Gitarren-Solo bringt eine angenehme Schärfe in die Nummer. Kommt gut.
Diesen Stil behält man auch die folgenden Songs bei und wer auf groovige Soul-Klänge, mit Blues- und Jazz-Zutaten abfährt, bekommt hier ein toll klingendes, grooviges Album geliefert. Für mich hätte es etwas mehr Blues sein dürfen, auch wenn im abschließenden Lonely Highway Wilson seiner Blues-Harp noch einmal mehr Anteil verschafft. Da schmachtet man gern zu den Klängen von Harp und der versammelten Bläser-Riege.
Ich denke, von Kim Wilson - mit welcher Formation auch immer - kann man noch einiges an guter (vornehmlich Soul-) Musik in den nächsten Jahren erwarten.