The Dunwells Follow The Road, Concord Records, 2013 |
Joe Dunwell | Vocals, Guitar | |||
David Dunwell | Vocals, Guitar, Banjo, Piano | |||
Jonny Lamb | Vocals, Drums, Percussion | |||
Rob Clayton | Vocals, Bass | |||
Dave Hanson | Vocals, Lead Guitar | |||
Additional Musicians: | ||||
John Porter | Piano, Celeste, Guitar, Slide Guitar, Farfisa Organ | |||
Nathan Fleming | Steel Guitar | |||
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01. Follow The Road | 07. Elizabeth | |||
02. Hand That Feeds | 08. Oh Lord | |||
03. Goodnight My City | 09. Saving Grace | |||
04. Only Me | 10. Blind Sighted Faith | |||
05. So Beautiful | 11. Perfect Timing | |||
06. I Could Be A King | ||||
Wer sich noch an THE THORNS erinnert, die 2003 mit ihrem gleichnamigen Debutalbum ihre Viertelstunde Ruhm einfuhren und deren kandierten Roots-Pop mit Ohrwurmgarantie mochte, der wird unter Umständen auch die britischen THE DUNWELLS zu schätzen wissen. Was die erfahrenen Amis Matthew Sweet, Pete Droge und Shawn Mullins seinerzeit auf die Beine stellten, gelingt dem Brüderpaar Joseph und David Dunwell aus Leeds fast ähnlich gut. Man merkt ihnen zwar noch eine gewisses Maß an Unentschlossenheit an, weil sie das Pendel zwischen jugendlichem Überschwang und ambitionierter Coolness nicht immer gleichmäßig in Waage halten, doch generell steckt wohl eine Menge Niveau in dieser jugendlichen Truppe.
Süffige Melodien, die sie dem Plattenschrank ihrer Eltern entlehnen und die folglich dem Spirit der Siebziger Jahre nacheifern, eine gute und clever inszenierte Mischung aus akustischem und elektrischem Instrumentarium und vor allen Dingen wechselnde Lead-Sänger plus akzentuiert gesetze mehrstimmige Harmony Vocals, die die harmonischen Verästelungen solcher Combos wie Crosby Stills & Nash, AMERICA, EAGLES und LITTLE RIVER BAND nachempfinden. Meist sehr weich und entspannt, immer auf gefälligen Schönklang bedacht, der sich häufig in der Sonne aalt und nur in Notfällen den Schatten sucht oder sich in die Kühle der Nacht flüchtet. Gelegentlich geht auch mal der Rock-Gaul mit ihnen durch. THE THORNS schöpften seinerzeit aus einer ähnlichen Quelle. Eine mögliche Vergleichsgröße wären aktuell noch die amerikanischen US RAILS oder BAND OF HORSES, die jedoch allesamt weitaus erwachsener, versierter und abgeklärter klingen.
Das vom erfahrene Briten John Porter (Ryan Adams, Los Lonely Boys, B.B. King, Keb' Mo', Taj Mahal)) ohne Firlefanz in Szene gesetzte, offen und ehrlich klingende 11-Song-Album weist neben einigen starken Tracks (Follow the road; Goodnight my city; Only me) auch ein paar relativ belanglose Tracks auf, die mitunter das Gefühl vermitteln, als ginge hier eine geläuterte Boy-Group auf Selbstfindungstrip, ohne das zähe Ringen um Reife ernst genug zu nehmen. "Follow The Road" vermittelt zwar hoffnungsvolle Ansätze, auch einige strahlende Momente, aber auch ein leichtes Stirnrunzeln.