The Duke & The King Nothing Gold Can Stay, Loose Music, 2009 |
Simone Felice | Vocals, Guitars, Bass | |||
Robert Burke | Guitars, Vocals, Keyboards | |||
Nowell Haskins | Drums, Percussion | |||
Bob Brockman | Trumpet, Keyboards | |||
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01. If You Ever Get Famous | 06. Suzanne | |||
02. The Morning I Get To Hell | 07. Summer Morning Rain | |||
03. Still Remember Love | 08. Water Spider | |||
04. Union Street | 09. I've Been Bad | |||
05. Lose Myself | 10. One More American Song | |||
Es gibt manche Platten, zu denen fallen einem auf Anhieb eigentlich nicht viel mehr als diffuse Attribute wie grandios, schön und anrührend ein. Hinsetzen, hinlegen, abschalten, zuhören, loslassen, wegfliegen. Man hört die Musik wieder und wieder und spürt eine enge Verbundenheit mit den Songs, einfach so, bedingungslos. Man fühlt sich zu Hause.
Simone Felice, der ehemalige Drummer und Gelegenheitssänger der hochgelobten Roots-Truppe THE FELICE BROTHERS und ein gewisser Robert 'Chicken' Burke, den man womöglich von seiner Zusammenarbeit mit George Clinton kennt, haben sich in in den Bearsville Woods, New Jersey, gemeinsam mit ihrem Schlagzeug spielenden Kollegen Nowell Haskins unter dem Moniker THE DUKE & THE KING in einer Holzhütte verschanzt und ihre Lieder aufgenommen, die zunächst sehr simpel und karg arrangiert anmuten und den Singer/Songwriter Geist der frühen Siebziger atmen, bei näherem Hinhören jedoch allerlei Soundspielereien und subtile Spannungsbögen offenbaren, die man anfänglich, ob der süßlich verspielten Gesangslinien und lieblichen Hooklines nicht wirklich wahrnimmt. Diese kleinen, aber feinen Soundabenteuer schrieben bzw. entwarfen Simone und Robert gemeinsam und ließen sie sich von Bassy Bob Brockman (Notorious BIG, Mary J. Blige, Toni Braxton) mixen und mastern, der, man höre und staune, dem Hip Hop bzw. R&B Umfeld entfloh, um hier was enorm Prickelndes auf einer anderen Ebene zu erschaffen.
Es drängen sich kleine synthetische Drum-Beats ins Arrangement, fliegen Soul - und Psychedelia-Wolken durchs Blickfeld, da leiern und eiern elektrische Gitarren über den Hof, da klingelt ein verhaltenes E-Piano im Hinterzimmer,flüstert sich eine Trompete in dein Innerstes, da schweben Geisterstimmen um flackerndes Kerzenlicht und schaffen es, Dich ohne große Gegenwehr zu umgarnen. Getragen wird das Ganze von den betörenden Stimmen der Protagonisten - die sich gerne auch im Duett präsentieren - und einer gut sortierten Auswahl an seidig klingenden Akustikgitarren. Eine kolossale Mischung, die im Einklang mit Simone Felices sehnsüchtigen und romantischen, manchmal aber auch zynischen Texten, die immer wieder gebannt in seine Adoleszenz der Achtiger Jahre stieren, eine Aura evozieren, die wohl niemanden kalt lassen kann.
"Nothing Gold Can Stay" verbindet das reife, Westcoast beflügelte Songwritergeschick aus den Siebzigern mit den reichhaltigen Zitaten- und Soundkurven der jüngeren Dekaden aus dem New Yorker Großstadtumfeld und spinnt kaum merklich eine zartes, jedoch allen Belastungen trotzendes Netz über den kompletten amerikanischen Kontinent. Eine absolut liebenswerte Platte, die dich einfängt und nicht mehr loslässt. Großartig.