Titel |
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01. Never Settle |
02. The Rapture |
03. End Of The Show |
04. Take It From Me |
05. Let The Night |
06. Bat City |
07. Lady Ofd The Night |
08. Comin' Round |
09. Run And Hide |
10. Right On The Money |
Musiker | Instrument |
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Duke Ryan | Lead Vocals |
Dillan Dostal | Lead Guitar, Vocals |
Korey Davis | Bass, Vocals |
Rey Chapa | Drums, Vocals |
John Wilson | Hammond Organ, Piano, Rhythm Guitar |
Manchmal muss man fast annehmen, die gute alte Rockmusik sei dem Niedergang geweiht. Im allgemein zugänglichen Mainstream-Radio hört man zumindest Nullkommanull harte Gitarren oder knarzig rauhen Gesang. Man bekommt das dumpfe Gefühl, dass die Rockbretter aus den letzten 40 Jahren nur noch im Verborgenen stattfinden und aufblühen. Im gar nicht so stillen Kämmerlein der älteren Generation. Die Jahrgänge, die noch mit echter Rockmusik aufgewachsen sind und wissen wie man Musik hört.
Aber Gottseidank gibt es ja immer wieder junge Hüpfer, die den Plattenschrank ihrer Eltern durchwühlen und sich anschließend angefixt und volle Pulle inspiriert, die E-Gitarren krallen und üben bis die Finger bluten und schlussendlich eine Band gründen und proben, proben, proben und sich den Arsch abtouren. Bis sie endlich gehört werden. Old school. Äh, nein, ich mein jetzt nicht GRETA VAN FLEET. No way.
DRUGSTORE GYPSIES sind mal wieder solch ein verrückter Haufen, deren erklärtes Ziel es ist, die alten musikalischen Werte zu ehren und zu retten. Sänger Duke Ryan meint dann auch ganz selbstbewusst: "The goal is to give rise and resurrection to a form of music that is seemingly lost in today’s day and age. Give life once more to the timeless sounds of great eras past."
Well said, Duke. Das zweite Album der Südstaatler, "Easy Access", klingt dann auch so angenehm vertraut wie man es sich nur wünschen kann und beschert dem Hörer mit einer gewissen Affinität zu Southern-Rock und Hard-Rock - neben aller devoten und nachvollziehbaren Klischeepflege der Jungspunde - reichlich fette Riffs und griffige Songs mit geilem Rockgesang.
Die hörbar ambitionierten DRUGSTORE GYPSIES servieren uns eine elektrisierende und druckvolle Mixtur aus alten sturmerprobten Bands wie GUNS'N'ROSES und AEROSMITH, mit gelegentlichen Seitenblicken auf alte Helden wie die BLACK CROWES und AC/DC. Und mit einem unwiderstehlich romantischen Augenaufschlag legen uns die GYPSIES mit End Of The Show sogar noch eine Edelballade à la R.E.O. SPEEDWAGON in den Schoß. Beim steinharten Comin' Round muss man auch mal einen Moment lang an uralte 70s Ted Nugent Zeiten denken. Am Ende hauen uns die Burschen noch einen heiß aufgedrehten Boogie um die Ohren (Right On The Money) und man denkt unweigerlich: Ja, die Scheibe hör ich mir noch ein paar Mal an. Mit so einem geilen Zeugs rückt der Niedergang der Rockmusik in weite Ferne. Alles wird gut.