The Devil's Blood

In Solitude

Essen, Turock, 12.11.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 19.11.2011
Stil: Psychedelic Occult Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank


The Devil's Blood, In Solitude,
Essen, Turock, 12.11.2011

Ob THE DEVIL'S BLOOD eine Affinität zu Karneval haben ist nicht bekannt, somit ist der Veröffentlichungstermin ihres neuen Albums "The Thousandfold Epicentre" am 11.11.2011 vermutlich nur Zufall oder hat eine verborgenere Bedeutung, zumindest beginnt an diesem Tag eine der beiden christlichen Fastenzeiten, insofern passt ein ordentliches Blutbad als satanischer Kontrapunkt natürlich immer gut.
Das Album wird in den jeweiligen Ländern durch sogenannte offizielle Release Rituals eingeweiht und ein solches fand für Deutschland am 12.11. im Turock zu Essen statt.

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Als Anheizer waren die schwedischen Heavy Metaller IN SOLITUDE mit an Bord, die ihr kürzlich bei Metal Blade Records veröffentlichtes zweites Album "The World. The Flesh. The Devil" im Gepäck hatten.
Die Band sieht sich dem Occult Metal verbunden und nennt z. B. MERCYFUL FATE als ihren wichtigsten Einfluss, insofern also eigentlich keine schlechte Wahl für einen solchen Anlass.

Das Album ist für Oldschool Metaller auch ein echter Geheimtipp, aber leider war davon an diesem Abend rein gar nichts zu spüren, bzw. zu hören, denn der Sound war geradezu unterirdisch, und das nicht im satanischen Sinne. Völlig übersteuert mit laut pfeifenden Feedbacks, unverständlichem Gebrülle und Gitarrensoundbrei wie Flugzeuglärm.

Sorry, aber das wurde dem starken Album nicht gerecht und falls es dafür einen Schuldigen gibt, sollte man ihn nachträglich kopfüber ans Kreuz nageln.

Logo The Devil's Blood

Nach kurzer Umbaupause, in der SL & Co. noch selbst Hand anlegten, tauchen TDB mit dem Intro des neuen Albums sowie dessen Opener gleich in das Release Ritual ein, wie gewohnt in Schweineblut getaucht und entsprechend bizarr anzusehen.
Der Sound hatte sich gegenüber der Vorband wie durch Magie fast um 100% verbessert, einige Feedbacks über die linke Bühnenseite waren aber anscheinend nicht in den Griff zu bekommen.

Die Hohepriesterin des Rituals intonierte die Songs wie gewohnt kraftvoll und melodiös, während sich die Band konzentriert ihren Aufgaben widmete, das Stageacting beschränkte sich dabei jedoch auf grimmige Mimik und Headbanging, ansonsten hielten alle Beteiligten durchweg ihre Positionen.

Die niederländische Guitar Army erinnerte zuweilen an BLUE ÖYSTER CULT, gebierte sich je mehr der Gig voranschritt allerdings wie eine ALLMAN BROTHERS BAND auf Angel Dust, besonders in den instrumental dominierten Songs, wo es zum Teil zu echten Jam Exzessen kam, während dessen Frontfrau Farida andächtig vor dem kleinen Bühnenaltar kniete, um dann jeweils rechtzeitig die Entrückten durch ihren sirenenhaften Gesang wieder einzufangen.

Um das magische, ekstatische Element des Rituals aber richtig erfassen bzw. erleben zu können, muss man vermutlich eine besondere Beziehung zu der Mystik aufbauen, denn bei dem neutralen Beobachter kam ab einem gewissen Zeitpunkt doch ein wenig Langeweile auf.
Zu sehr ähnelten sich die Strukturen der alten und neuen Songs, von denen immerhin sieben von insgesamt elf des neuen Albums dargeboten wurden.
Insbesondere einige Jams waren relativ anstrengend, funktionieren möglicherweise perfekt als Soundtrack z. B. für Kenneth Angers "Lucifer Rising" aber eben nicht als Metal Gig, was auch nicht unerhebliche Abwanderungen des Publikums zur Folge hatte.
TDB war das augenscheinlich egal, es handelt sich ja nun mal um ein Ritual und das hat eben seine vorgegebene Choreografie.

Mein Fazit: Live konnten mich TDB nicht überzeugen, das Album selbst wirkt deutlich besser in entsprechender Atmosphäre , während man die limitierte Buchedition durchblättert.

Ralf Frank, 12.11.2011

 

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