The Detroit Cobras

Baby.

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Detroit Cobras
Baby., Rough Trade, 2004
Rachel Nagy Vocals
Mary Restrepo Guitar
Steve Nawara Guitar
Joe Mazzola Bass
Kenny Tudrick Bass
Länge: 31 Min 40 Sek Medium: CD
1. Slipping Around8. Now You're Gone
2. I Wanna Holler (But The Town's Too Small)9. It's Raining
3. Baby Let Me Hold Your Hand10. Just Can't Please You
4. Weak Spot11. The Real Thing
5. Everybody's Going Wild12. Baby Help Me
6. Hot Dog (Watch Me Eat)13. Cha Cha Twist
7. Mean Man

Eine CD, die kaum länger als eine halbe Stunde dauert, ist mir von vorneherein sympathisch. Da kann man sich so ein Album auch mal in der Mittagspause komplett reinziehen. Aber: Achtung! Da wird der Chef glotzen, wie aufgedreht ihr aus der Pause kommt.
Die mittlerweile sechste Formation der DETROIT COBRAS spielt einen Party-R&B, der für Überholverkehr auf den Blutbahnen sorgt. Soundmäßig so tief in den 60er Jahren verwurzelt, dass sie, wenn man aktuelle Bands wie POWDERFINGER oder JET (Are You Gonna Be My Girl) hört, absolut modern klingen.

Angeblich spielen sie nur Coverversionen, aber nachdem sie die überwiegend von Singles aus Flohmärkten und Second Hand Läden ziehen, kenne ich wenig davon.
Macht nichts, denn vieles klingt doch vertraut - eben nach den 60's, nach Beat, Rock und R&B, auch mal etwas Garage, aber immer anmachend. Etwas psychedelisch angehaucht wie in I Wanna Holler sind aber immer rohe Gitarrenakkorde vorhanden, die oft an THE WHO oder THE KINKS erinnern.
Baby Let Me Hold Your Hand kommt mir sowohl von Sound als auch von Melodie bekannt vor - klar, ist im Prinzip nichts anderes als ein Rip-off des alten ANIMALS-Krachers Baby Let Me Take You Home. Aber was soll's? Die Band spielt mit Elan und nix klingt hier angestaubt, sondern nach Partylaune.
Für Weak Spot wird das Tempo auch mal etwas gezügelt, doch bei einer charismatischen Sängerin wie Rachel Nagy kommt auch bei einem langsameren R&B keine Langeweile auf. Manchmal scheint mir etwas von dieser nervösen New Wave Zeit, Ende der 70er, in ihrer Stimme zu klingen, aber das trägt nur zum Drive dieser CD bei.

Da die Band - natürlich - aus Detroit stammt, überrascht es nicht, wenn da einiges an Mitch Ryder und seine DETROIT WHEELS erinnert. Alles klasse gespielt, aber immer mit einem kräftigen Schuss Unbekümmertheit und roher Energie, die "Baby." so frisch klingen lassen.
Wie gesagt, vieles klingt wie schon mal gehört - und das ist ja eigentlich der Schlüssel zum Erfolg. Hot Dog (und auch Teile aus Baby Help Me) erinnert mich sehr an I Can't Help Myself (u.a. von NINE BELOW ZERO) und könnte mit seinem treibenden Beat und den crunchigen Gitarren ein Hit werden.
Auch die Melodie in Mean Man scheint nicht ganz unvertraut und könnte wieder von den genannten Bands aus den 60ern stammen. Auch wieder stark hitverdächtig - zumindest was den Independent-Bereich angeht.
Langsam krieg ich wirklich das Feeling einer Party. Und die könnte in einem Keller mit Backsteinwänden und alten Postern ebenso stattfinden, wie am Baggersee oder im Wagen auf nächtlicher Fahrt durch die City. Ob Midtempo-Ballade wie It's Raining, oder britisch angehauchter R&B wie Just Can't Please You, hier macht alles Sinn und Spaß. Auch wenn (oder gerade weil?) Sängerin Rachel Nagy manchmal wie eine Teenie-Sänger aus früheren Zeiten klingt, sorgt ihre Stimme immer für freudige Unruhe beim Hörer. Am besten gefällt mir The Real Thing, das fast von Mitch Ryder stammen muss! Abgehender Rock, mit einer schnell ins Ohr kriechenden Melodie und einem Text der kein großes Nachdenken braucht. Wenn das nicht jede Tanzfläche füllt, weiß ich auch nicht - keine Chance hier nicht mitzumachen.

Vielleicht ist die Scheibe ja doch nichts für die Mittagspause... Wer wollte danach noch zur Arbeit? Und: Sie wird mit jedem Hören noch besser!

Epi Schmidt, 13.12.2004

 

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