The Delta Saints Live from Bonn, Germany, Eigenvertrieb, 2012 |
Ben Ringel | Vocals, Dobro, Guitar | |||
Dylan Fitch | Guitar | |||
Ben Azzi | Drums | |||
Greg Hommert | Harmonica | |||
David Supica | Bass | |||
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01. Cigarette | 09. Boogie Tune | |||
02. Voodoo Walk | 10. Out To Sea | |||
03. Bad For You | 11. Devils Creek | |||
04. Hard To Handle | 12. Momma | |||
05. Pray On | 13. Bird Called Angola | |||
06. Swamp Groove | 14. Jericho | |||
07. Death Letter Jubilee | 15. Come Together | |||
08. Steppin` | ||||
Man weiß nicht genau, was den aus Nashville stammenden Delta Blues Jünglingen, die schon nach einem Album, das sich widerum aus zwei erst nur in den USA erschienenen EP´s zusammensetzt und letztes Jahr auch in Deutschland für Achtungserfolge sorgte, im Kopf vorgeht, wenn sie ihre Bühnenauftritte (bis auf den Drummer) barfuß absolvieren.
Vielleicht hatten ihnen ihre Eltern dereinst von einer gewissen Sandie Shaw in den Sandie Shaw erzählt, vielleicht ging ihnen auch die Carole King Zeile I feel the earth move under my feet durch den Kopf oder aber auch ein Satz von Ronnie van Zant, der nach der Frage seines Barfuß-Auftretens "I can feel the stage burn" gesagt haben soll. Aber wie dem auch sei, "Schreien wir vor Glück" ob der Musik, die hier im Mittelpunkt stehen soll ..
Hier dominieren Bluesharp, Dobro und eine entspannt gespielte Slide-Gitarre, die vom pumpenden Bass und dem vorwärtstreibenden Schlagzeug (der mit den Schuhen) aufs trefflichste bei Cigarette angetrieben werden. Man reibt sich verwundert die Augen, da die Jungs alle erst um die Zwanzig sein sollen, kommen sie doch verteufelt kraftvoll, souverän und mitreissend mit ihrer Melange aus Delta Blues und Rock daher, wobei sie es immer wieder verstehen, mal Otis Reddings Hard To Handle mit Greg Hommerts verteufelt gut gespielter Blues Harp oder selbst den BEATLES Klassiker Come Together als Zugabe in ein dampfendes und mitreissendes Blues-Rock Gebräu zu verwandeln und das Publikum auf breiter Front begeistern.
Pray on ist als Titel schon fast Programm, wenn Greg Hommert aus seiner Blues Harp alles herausholt, Vokalist Ben Ringel mitreissend intoniert und zeitgleich sein Slide-Röhrchen Funken auf den Dobrosaiten zündet, den Song hochschaukelt und den völlig entrückten Fan gnadenlos begeistert, nur um ihn gleich zur nächsten Boogie-Blues Achterbahnfahrt bei Boogie Tune erneut mitzunehmen.
DELTA SAINTS sind für Locations wie die Bonner 'Harmonie' wie geschaffen, lassen dem geneigten Fan das Hemd am Körper und die Zunge am Gaumen kleben, (wo bleibt das Bier?) assoziieren mit ihrer Musik das tiefste, sumpfige Louisiana,wo die Luft schwer und schwül ist und das Atmen fast zur Qual wird.
Ben Ringel improvisiert galant von Jericho zu Hey Jude, bevor sich die Band entgültig mit Come Together aus einem mitreissenden Konzert verabschiedet und ein begeistertes Publikum zurücklässt.
Dem klein gedruckten Hinweis auf der Rückseite des Covers A stiff drink before viewing will ensure an enhanced experience! ist dann auch nichts mehr hinzuzufügen. Klasse Teil!