The Delta Saints Live At Exit/In, Teenage Head, 2014 |
Ben Ringel | Vocals, Guitar | |||
Dylan Finch | Guitars | |||
Nate Kremer | Keyboards | |||
David Supica | Bass | |||
Ben Azzi | Drums | |||
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01. Bird Called Angola | 07. Chicago/Boogie | |||
02. Drink It Slow | 08. Cigarette | |||
03. The Devil's Creek | 09. 3000 Miles | |||
04. Steppin' | 10. Crazy | |||
05. Death Letter Jubilee | 11. Liar | |||
06. Pray On | 12. Momma | |||
Hitzewellen. Schweißnasse Körper. Kein Wunder Anfang August, sagt ihr? Richtig, aber die DELTA SAINTS verursachen sogar in einem auf 20 Grad Celcius runtergekühlten Auto Hitzewellen. Ihr aktuelles Konzert-Album "Live At Exit/In" verschießt dermaßen intensive Energieschübe, derartig vibrierende Spannungsbögen, dass man es kaum erwarten kann diese Band endlich wieder leibhaftig auf der Bühne zu erleben.
Im März 2013 hatte ich schon einmal dieses Vergnügen, verfolgte in der Krefelder "Kulturrampe" ein sehr ordentliches Konzert, das die DELTA SAINTS als gewitzte und mit allen Wassern gewaschene Live-Einheit präsentierte, im Vergleich zum astreinen und hochgelobten Studioalbum "Death Letter Jubilee" aber kaum weiterführende bzw. aufsehenerregende Unterschiede innerhalb der Songarrangements aufwies und so zumindest ein klein wenig hinter den Erwartungen blieb.
Auf "Live At Exit/In", das in ihrer Heimatstadt Nashville aufgenommen wurde, zeigt sich das Quartett wesentlich spielfreudiger, aufgewühlter und abenteuerlustiger, kokettiert mit einem durchtriebenen Hang zur Jam-Session, tänzelt elegant bis verwegen auf ihren hochschwappenden Spannungswellen und treibt das Publikum und offenbar auch sich selbst zur Ekstase. Großartig.
Das mag zum einen an der Hinzunahme des neuen Keyboarders Nate Kremer liegen, der mittels seiner beachtlichen Musikalität und Versiertheit ein weiteres Quantum Funkiness und eine scharfe Prise Jazz-Feeling einfließen lässt und sich bei längeren Jam-Passagen als echt 'coole Sau' herausstellt, zum anderen aber auch an der gesteigerten Lust der übrigen SAINTS an ihre Grenzen zu gehen und dem Publikum mit prickelnden Live-Arrangements, die einem Wettstreit zwischen totaler Kompaktheit und völlig losgelöster Solo-Raserei gleichkommt, einen unvergesslichen Abend zu bereiten.
Ein absolut empfehlenswertes Live-Album, das den Spagat zwischen knackigem Blues, hitzigem Gospel, laszivem Southern-Soul und knisterndem Rock'n Roll mühelos meistert, während wir uns unter der Dusche schon auf die anstehende Deutschland-Tour der DELTA SAINTS freuen.