Titel |
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Side A: |
01. Glad All Over |
02. All Of The Time |
03. Crying Over You |
04. Stay |
05. Chaquita |
06. Do You Love Me |
Side B: |
01. Bits And Pieces |
02. I Know You |
03. 3406 |
04. Time |
05. Who Do You Think You're Talking To |
Musiker | Instrument |
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Dave Clark | Drums, Percussion, Backing Vocals |
Mike Smith | Lead Vocals, Keyboards, Piano |
Rick Huxley | Bass, Acoustic Guitar, Backing Vocals |
Lenny Davidson | Lead Guitar, Backing Vocals |
Denis Payton | Tenor-Baritone Saxes, Harmonica, Acoustic Guitar, Backing Vocals |
In meinem Review zu All The Hits bin ich ja schon darauf eingegangen, dass THE DAVE CLARK FIVE zu einem bestimmten Zeitpunkt durchaus an der Spitze der britischen Bands stand. Die BEATLES von Platz Eins in den Charts verdrängte, in der amerikanischen Ed Sullivan-Show so oft auftrat, wie keine andere Band (18 mal!), ihre Platten selbst produzierte und einen ganz eigenen Sound hatte. Das lag unter anderem daran, dass zu dem Zeitpunkt kaum eine Band so viel Wert auf einen druckvollen Schlagzeugsound legt, wie die Nord-Londoner die damit den “Tottenham Sound“ erfanden.
Gut, wenn der Bandchef und Namensgeber der Drummer ist, ist das mit dem Drum-Sound vielleicht nicht völlig abwegig, aber Mitte der 60er lagen die Präferenzen meist anderswo.
Wobei die Band mit einem hervorragenden Sänger, Mike Smith, ebenso punkten konnte, wie mit dem Multi-Instrumentalisten Denis Payton, der neben Saxofon und Mundharmonika auch noch Gitarre beisteuerte. Obendrein konnten alle Fünf singen. Wie angesagt die Band vor allem in den Staaten war, zeigt sich auch daran, dass ihr Debütalbum dort noch der Veröffentlichung im heimischen England erschien. Dieses Debüt wurde nun als Vinyl-Scheibe neu aufgelegt, kommt als schweres 180g-Teil und als besonderes Schmankerl in strahlend-weißem Vinyl.
Klarer Fall, dass so ein Debüt mit einem Knaller loslegen muss und der kann kein anderer als Glad All Over sein. Über ein halbes Jahrhundert später hat der Song immer noch so eine Wucht, dass er niemand unberührt lässt. Übrigens macht es – wie auch bei den anderen Titeln – durchaus Sinn, sich das mal über Kopfhörer zu geben. Da hört man, wohl auch wegen der neuen Abmischung von den Originalbändern, manches Detail, welches einem bisher vielleicht entgangen war. Den Klassiker Stay bringen sie in einer etwas eigenwilligen Fassung, aber immerhin mit eigenem Flair. Bei Chaquita scheinen sie fast die Psychedelic-Ära vorweg nehmen zu wollen und bei Do You Love Me sind sie hart am Original und liefern auf jeden Fall eine mitreißende Version. Nicht zuletzt, dank dem powervollen Mike Smith.
Auch Bits And Pieces war ein großer Hit und leitet folgerichtig die zweite LP-Seite ein. Auch das mit druckvollem Drum-Sound und dem soulig-kernigen Gesang von Smith. Schwer, hier nicht im Takt mitzustampfen. Also, wenn die den Sound auch live einigermaßem reproduzieren konnten, dürften sie den Großteil der Konkurrenz in die Themse gerockt haben. Bei I Know You sind sie nicht weit von THE WHO zu jener Zeit entfernt, während 3406 und vor allem Who Do You Think You're Talking To ganz stark an die SMALL FACES erinnern. Absoluten Respekt hierfür. Bei Time zeigen sie sich experimentell und sehr jazzig. Ich sag mal, dieses Instrumental hätte das Zeug als Thema für einen gewisse pinkfarbenen Raubkatze.
Wer auf den Sound der 60er abfährt, der tut sich mit dieser Scheibe sicherlich etwas Gutes und sollte nicht zu lange überlegen, denn diese Sonderausgabe erscheint nicht nur zum ersten Mal seite 1964 wieder auf Vinyl, sondern ist auch noch limitiert. Und klingt klasse.