Titel |
---|
01. Do You Love Me |
02. Glad All Over |
03. Bits And Pieces |
04. Can‘t You See That She‘s Mine |
05. Everybody Knows (I Still Love You) |
06. Don‘t Let Me Down |
07. Any Way You Want It |
08. Wild Weekend |
09. Catch Us If You Can |
10. Because |
11. I Like It Like That |
12. Reelin‘ And Rockin‘ |
13. Over And Over |
14. Come Home |
15. You Got What It Takes |
16. Try Too Hard |
17. Everybody Knows |
18. I‘ll Be Yours My Love |
19. Nineteen Days |
20. Look Before You Leap |
21. ‘Til The Right One Comes Along |
22. All Night Long |
23. Good Old Rock‘n‘Roll (Medley) |
24. Sha-Na-Na Hey Hey Kiss Him Goodbye |
25. Here Comes Summer |
26. Put A Little Love In Your Heart |
27. Everybody Get Together |
28. Universal Love |
Musiker | Instrument |
---|---|
Dave Clark | Drums, Percussion, Vocals |
Mike Smith | Lead Vocals, Piano, Keyboards |
Denis Payton | Tenor-Baritone Saxes, Harmonica, Acoustic Guitar, Vocals |
Rick Huxley | Bass Guitar, Acoustic Guitar, Vocals |
Lenny Davidson | Lead Guitar, Acoustic Guitar, Vocals |
Mit der “British Invasion“, der musikalischen Eroberung Amerikas durch die englischen Beat-Bands, Anfang bis Mitte der 1960er Jahre, verbindet man in erster Linie die großen, bekannten Namen wie THE BEATLES, THE KINKS, THE WHO, THE ROLLING STONES, etc.
Allerdings wird da eine Band gern übersehen, die in vorderster Front dabei und Wegbereiter war. Tatsächlich waren THE DAVE CLARK FIVE die einzige Band, die den BEATLES damals wirklich Paroli bieten konnte. Über 100 Millionen verkaufte Schallplatten sprechen da auch im Rückblick noch eine überdeutliche Sprache. Noch eine Zahl? Innerhalb von zwei Jahren 15 Top Twenty Hits in den Staaten. Dazu im heimischen England die großen BEATLES mit Glad All Over von der Spitze der Single-Charts geschubst. Gibt nicht viele, die sich dessen rühmen können. Wer den Song jemals gehört hat, versteht das und kriegt ihn nie mehr aus dem Ohr. Seit ich den Song in frühester Jugend das erste Mal hörte, bin ich davon begeistert.
Anhand dieser Zahlen mag man sich gar nicht ausmalen, wohin es THE DAVE CLARK FIVE noch hätte führen können, hätten sie einen richtigen Manager gehabt. Aber auch so haben sie sich in die Musikgeschichte eingebrannt und diese 28 Songs hier verdeutlichen, warum das so ist. Bruce Springsteen schwärmt über die “big, powerful, nasty sounding records“, deren Sound weit größer und wuchtiger gewesen wäre als der der BEATLES oder der STONES. Und eine ganze Riege namhafter Kollegen wird im Booklet zu diesem Album zitiert, die sich in lobenden Worten über diese Band ergehen. Von Ozzy über Lennon bis Stevie Wonder und einigen mehr.
Und hört man mal rein…., dann haben sie recht! Do You Love Me mag am bekanntesten in der Originalfassung der CONTOURS sein, aber auch hier kommt er kraftvoll und mitreißend. Bemerkenswert: Da man in England wohl mit dem “mashed-potato“ nichts anfangen konnte, änderte die Band die Zeile in “I can do the blues“.
Glad All Over, da braucht‘s keine weiteren Worte: Ein Jahrhundertsong. Dass ausgerechnet Schlagzeuger Dave Clark Namensgeber und Chef der Band war, wird auch mit ein Grund für den treibenden, druckvollen Sound der Band gewesen sein. So trommelte Clark auch Bits And Pieces auf Platz 1 der Charts. Und wie gut die THE DAVE CLARK FIVE den R&B der amerikanischen Konkurrenz drauf hatten, zeigt Can‘t You See She‘s Mine, welches Bands wie, sagen wir MITCH RYDER & THE DETROIT WHEELS nicht nachstanden. Das liegt auch daran, dass Mike Smith ein toller, viel zu wenig gewürdigter, Sänger war, der zudem Piano und Orgel spielte, und man mit Denis Payton einen Saxofonisten in den Reihen hatte, was damals nur wenige englische Beat-Bands aufweisen konnten.
Tja, und was den “big sound“ angeht, den Springsteen angesprochen hat, da muss man sich nur mal Any Way You Want It anhören. Für 1965 schon beachtlich. Da mussten THE WHO schon ihr Equipment zertrümmern um da mithalten zu können. Weiterhin beeindruckt mich, dass die Band, bzw. Clark und Smith, nahezu alle Hits selber geschrieben hat. Hier mal ein Chuck Berry-Titel (Reelin‘ And Rockin‘), da mal Jackie DeShannons Hit Put A Little Love In Your Heart, aber ansonsten fast nur Eigenkompositionen. Dem Zeitgeist entsprechend klingt‘s mal ein bisschen nach BEACH BOYS (Catch Us If You Can), mal nach Mersey-Beat (Everybody Knows), oder schon nach der Grenze zu Blues Rock, wie in Nineteen Days, oder Country Rock, bei Here Comes Summer.
Ebenfalls der Zeit geschuldet – 45er Singles bestimmten den Markt – überspringt kaum ein Titel die 3-Minuten-Grenze, manche bleiben unter zwei Minuten, sodass man hier 28 Titel lang noch einmal die große Zeit der DC5 und ihren tollen Sound aufleben lassen kann. DC5? Natürlich waren THE DAVE CLARK FIVE auch die erste britische Band, die ihr eigenes Flugzeug hatten. In diesem Sinne: Guten Flug!