The Darkness

Hot Cakes

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.08.2012
Jahr: 2012
Stil: Glam Rock, Pop

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Darkness
Hot Cakes, PIAS, 2012
Justin HawkinsVocals
Dan HawkinsGuitar
Frankie PoullanBass
Ed GrahamDrums
Produziert von: Dan Hawkins, Justin Hawkins Länge: 40 Min 46 Sek Medium: CD
01. Every Inch Of You07. She Jus A Girl, Eddie
02. Nothin's Gonna Stop Us08. Forbidden Love
03. With A Woman09. Concrete
04. Keep Me Hangin' On10. Street Spirit (Fade Out)
05. Living Each Day Blnd11. Love Is Not The Answer
06. Everybody Have A Good Time

Vor Jahren konnte man schon den Eindruck bekommen, dass es sich bei THE DARKNESS um "the next big thing" handeln könnte. Besonders wenn man Musikszene und -presse auf der britischen Insel einigermaßen verfolgte. Besonders Lead-Sänger Justin Hawkins schien für die Rolle des "Frontkaspers" wie geschaffen. Stimmlich auch nicht völlig unbegabt, hab ich ihn fast schon in der Nachfolge solcher Größen wie Joe Elliott (DEF LEPPARD, für die Spätgeborenen) gesehen. Leider hat man dem Jungen zu viel Flausen und Blasen in den Kopf gesetzt und nach zwei Scheiben wurde es, zugunsten einer Solokarriere, erst einmal dunkel bei THE DARKNESS.
Erinnert insofern ein klein wenig an den Sänger von SKID ROW, der dachte, auch im Alleingang wird sich der Johann vor dem Sebastian schon finden. Komplett den Bach runter ging's nicht, aber auch da wäre mehr drin gewesen.
Aber zurück zu den Briten. So kommt es also, dass sich die Band im letzten Jahr wieder zusammenfand und nun prompt in gut 10 Jahren ihr drittes Album veröffentlicht: "Hot Cakes".

An den Vorlieben der Band hat sich nichts geändert und so stampft Every Inch Of You wie aus dem 70er Katalog von AC/DC entlehnt und Blätter vor den Mund nimmt Justin nach wie vor nicht. Der halbautobiografische Song spart nicht mit Anzüglich- und Deutlichkeiten und wie gehabt kreischt sich Hawkins gern in sphärische Höhen. Man weiß manchmal nicht, ob es eine Robert Plant-Persiflage ist oder ob er einfach seine Gefühle nicht in den Griff kriegt. Schieben tut es gut.
Schon beim zweiten Song Nothin's Gonna Stop Us wird klar, dass der Schwerpunkt in den 70ern bleibt. Nicht von ungefähr muss man beim Gesang und Stil öfter an QUEEN denken und der Glam-Faktor ist auch nicht gerade gering. Bruder Dan Hawkins schwingt eine fette 6-String-Keule und Bass und Schlagzeug treiben ordentlich. Das leicht überkandidelte Geschrei von Justin muss man abkönnen oder sich dran gewöhnen. Die rockige Musik hilft da recht gut.
With A Woman erinnert wieder zum Teil an unsere Lieblings-Australier aber auch an die Glam-Rocker von SWEET. Was sich besonders im Gesang niederschlägt und in süßlichen Harmonien wird’s zum Teil sogar poppig. Macht aber auch richtig Spaß.
Der Kollege Litges hat in seinem 2003er Konzertbericht zwar die mangelnde Eigenständigkeit der Band bemängelt, aber manchmal reicht ja auch der Spaßfaktor aus.

Keep Me Hanging On durchfährt auch breitwandig den 70er Pop- und Glam-Ozean. Die Herren von MOTT THE HOOPLE hätten's wohl auch kaum schmissiger hinkriegen können. Besonders gefällt mir der Gitarrensound von Dan Hawkins - schön trocken im Rhythmus und sahnig in den Soli. Na ja, da wird schon manchmal der Sound von Brian May imitiert. Wie es sich für eine britische Band gehört, sind dann - etwa in Living Each Day Blind - auch einige BEATLES-Anleihen zu finden und immer wieder der Querverweis auf QUEEN. An deren Qualitäten kommen THE DARKNESS nicht heran, aber sie versuchen es.
Everybody Have A Good Time überrascht dann direkt als schnurgerader Hard Rock-Boogie ohne großartige Gimmicks. Das geht also auch! Und rockt auch noch gut.
Dann geht’s aber zurück in den Pool zwischen David Bowie, SWEET, Elton John, etc. Alles, was halt geglitzert und geleuchtet hat zu Zeiten von Bubble-Glam. Mit der Zeit verliert das Album etwas vom Anfangsschwung, auch weil sich die Masche von Hawkins abnutzt, aber in der Coverversion von RADIOHEADs Street Spirit (Fade Out) hört man doch genauer hin. Startet wie ein JUDAS PRIEST-Brecher aus den frühen 90ern und entwickelt sich zur wahren Killer-Rock-Ballade mit Gänsehautfaktor.
Im abschließenden Love Is Not The Answer geht's wieder in poppigere Gewässer. Mich erinnert die Art von Justin Hawkins öfter an Tim Curry. Vor allem in dessen Paraderolle in der Rocky Horror Picture Show. Wie viel Horror in der Show von THE DARKNESS zu sehen sein wird, kann ich nicht vorhersagen, aber "rocky" wird es sicherlich und so ist auch dieses Album geraten: Rockig, mit einem großen Schuss Glam und einem kleinem Schuss Pop. Eine erfolgreiche Wiederkehr dürfte der Band mit "Hot Cakes" beschert sein.

Epi Schmidt, 15.08.2012

 

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