The Damned

A Night Of A Thousand Vampires - Live In London

( English translation by Google Translation by Google )

CD & BluRay-Review

Reviewdatum: 14.11.2022
Jahr: 2022
Stil: Punk, Rock
Spiellänge: 96:00 (Blu-ray)
Produzent: David Lett Vanian, Don Jenkins, Craig Jenkins, Steve Homer, Simon Oakes

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Plattenfirma: earMUSIC


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

The Clash

Sex Pistols

Blondie

Titel
CD 1:
01. Beauty Or The Beast
02. Wait For The Blackout
03. Plan 9 Channel 7
04. Standing On The Edge Of Tomorrow
05. Grimly Fiendish
06. Dr. Jeckyl And Mr. Hyde
07. Absinthe
08. Under The Floor Again
09. I Just Can't Be Happy Today
10. 13th Floor Vendetta
 
CD 2:
01. Eloise
02. People Are Strange
03. Curtain Call
04. Tightrope Walk
05. The Dog
06. Neat Neat Neat - Bela Lugosi's Dead
07. Black Is The Night
Blu-ray:
The Full Live Show
Musiker Instrument
David Vanion Vocals
Captain Sensible Guitar
Andrew Pinching Drums
Paul Gray Bass
Monty Oxymoron Keyboards

THE DAMNED gehörten zur Speerspitze der britischen Punk-Welle – ihr New Rose zählt gar als erste Punk-Single – und sind nicht nur bei ihren Zeitgenossen absoluter Kult. Von THE CLASH über THE SEX PISTOLS und den PRETENDERS bis hin zu BLONDIE gibt es keine Band, die nicht voller Hochachtung über die Band um David Vanion spricht. Dabei durchliefen THE DAMNED über die Jahre hinweg diverse Besetzungswechsel. Bassist Paul Gray spielte zum Beispiel zeitweise bei UFO und Captain Sensible startete eine zeitweise recht erfolgreiche Solokarriere (“Say Captain...“). Dazu unternahmen THE DAMNED auch diverse musikalische Richtungswechsel, gehörten lange zu den Aushängeschildern des Gothic Rock und schreckten eigentlich vor kaum einem Experiment zurück.

 

Die wievielte Reinkarnation von THE DAMNED das aktuell ist, lässt sich kaum zählen, aber Konstante ist eben jener David Vanion und mit dessen Hang zu Theatralik im Allgemeinen und Gothic – mit allem was dazu gehört – im Besonderen, ging man eines der ambitioniertesten Projekte der Band an und inszenierte am 28. Oktober 2019 “A Night Of A Thousand Vampires“. Dazu muss noch erwähnt werden, dass dies der letzte Auftritt von Drummer Andrew Pinching (für gewöhnlich kurz “Pinch“ gerufen) war und dieser die Band danach verlies. Was wiederum Original-Drummer Rat Scables zurück brachte. Aber das ist eine andere Geschichte...

“Live in London“ ist der Untertitel dieses Packages und woanders könnte so eine Show so stilgerecht stattfinden? Die aufgereihten Fans, etliche offensichtlich der ersten Stunde, entlang der Straßen, der Leichenwagen, von Pferden gezogen, der sie passiert, die Trauergemeinde, die ihm folgt, und praktisch jeder hat sich dem Anlass gebührend in Schale geworfen. Muss man noch erwähnen, dass dies dem Genre entsprechend in Schwarz-Weiß gefilmt wurde?

 

Die Einstimmung ost also schon einmal perfekt und das Publikum bereit und willig, sich zu opfern. Mit Beginn des Konzertes kehrt dann Farbe ins Bild ein, was bei einem Großteil der Gesichter allerdings wenig verändert. Die Vampire/Zombies/Piraten auf der Bühne liefern trotz ihres offensichtlichen Alters (der Typ am Keyboard ist der Opa aus “The Munsters“, oder ?) mit Beauty Or The Beast einen kernigen, druckvollen, punkigen Einstand und das ganze Szenario ist einfach perfekt arrangiert. Wait For The Blackout präsentiert zwei Tänzerinnen, über die sich auch TITO & TARANTULA gefreut hätten, während Vanian als Dracula (Nosferatu?) die Kulissen durchschreitet und die (Spinn-) Fäden in der Hand hält.

 

Gesegnet (oder “verdammt“?) wer etwas für Gothic übrig hat und diesen Abend erleben durfte. Wir können uns wenigstens anhand dieser Blu-ray ins ehrwürdige Londoner Palladium begeben. Schön, dass hier die CDs dabei sind, aber das volle Erlebnis liefern einem nur die Bilder. Würden die das jedes Jahr abziehen, dass könnte ein Renner im Stile der “Rocky Horror Show“ werden. Grimly Fiendish, ein weiterer Klassiker der Band, erinnert mich an THE WHO in den 1960er Jahren und wird vom Publikum freudig mitgesungen.

 

Die Songtitel passen natürlich alle, wie die Faust aufs Auge. An Dr. Jekyll And Mr. Hyde hätte ein Alice Cooper so wenig auszusetzen, wie an Absinthe oder Under The Floor Again. Und die Show wäre ohnehin nach seinem Geschmack. Kleine Filmeinspielungen aus Horror-Klassikern liefern zusätzliches Flair. Hier wurde mit ganz viel Liebe zum Detail gearbeitet und trotz der teils punkigen Musik eine fast schon broadwaymäßige Inszenierung abgeliefert. Jeder Song bringt neue Elemente, Effekte, Ereignisse. Witzig auch immer mal der Blick ins Publikum, wo die versammelte, aufgebrezelte Gemeinde der Untoten sitzt und sich erfreut.

 

Natürlich fehlt die Coverversion von Paul Ryans Eloise nicht und ebenso natürlich bekommt die Band hier die geballte Unterstützung der MAPLE ROSE STRINGS während das Theater auf der Bühne so richtig in Fahrt kommt und gehörig (Theater-) Blut fließt. Von bizarr bis üppig, da wird nichts ausgespart und eine permanente Spannung erzeugt. Was passiert als nächstes?

Bei aller Theatralik schafft man es trotzdem wieder den Bogen zurück zu schlagen und die Fans mit dem frühen Neat Neat Neat zu begeistern. Punk in Urform.

 

 

Tja, People Are Strange und der zugehörige DOORS-Titel passt hier ebenso perfekt ins Programm, wie ihn THE DAMNED spielen und optisch zelebrieren. Hätte Jim Morrison sicher gefallen. Oder einem Udo Lindenberg. Solche Shows liefern wirklich nicht viele Künstler.

Eine grandiose Show, die sicher vor dem heimischen Screen nicht komplett zu erfassen ist, aber selbst das sollte einem als Freund der Nacht genügen. Denn Black Is The Night mit dem diese Show gebührend beschlossen wird. Denn vor Sonnenaufgang will ja jeder wieder in seinem Sarg sein.

 

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