The Cadillac Three Legacy, Big Machine Records, 2017 |
Jaren Johnston | Vocals, Guitars | |||
Kelby Ray Caldwell | Lap Steel Guitar | |||
Neil Mason | Drums | |||
Guest: | ||||
Lori Mckenna | Vocals | |||
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01. Cadillacin' | 07. Take Me To The Bottom | |||
02. Tennessee | 08. Long Hair Don't Care | |||
03. Hank & Jesus | 09. Love Me Like Liquor | |||
04. Dang If We Didn't | 10. Demolition Man | |||
05. Ain't That Country | 11. Legacy | |||
06. American Slang | ||||
Man darf gespannt sein, wann die Jungs von THE CADILLAC THREE aus dem Party- und Saufgelagealter herausgewachsen sind. Noch nimmt man ihnen die Whiskey- und Bierattitüde ab. Wenn die Kerle nun langsam anfangen Familien zu gründen und Kinder großzuziehen, muss aber allmählich Schluss sein mit dem Whiskeywahn (sagt der Moralapostel). Eines Tages wirkt es dann auch nicht mehr wirklich authentisch. In Ain't That Country verteidigt Mastermind Jaren Johnston mit breiter Brust die vermeintliche Südstaatenphilosophie von der Kerze, die von beiden Seiten abbrennt. Querdenker Tom Petty hat schließlich schon vor mehr als dreißig Jahren die verschrobenen "Southern Accents" beschworen.
Ihr drittes Studioalbum seit der Gründung 2011 titelt nun sinnigerweise "Legacy", denn das Vermächtnis, das das dreiste Trio in die Welt hinausträgt, wurzelt natürlich in jahrzehntelang gewachsener Tradition. Country, Southern-Rock, Hard-Rock und Blues sind die Triebfedern in der quirligen CADILLAC THREE Welt.
Ja, in der Tat, die Jungs sind mächtig talentiert und wenn sie nicht aufpassen, explodiert ihnen das ganze Star-Ding mit ihrem neuen Album. "Legacy" ist quasi eine Ansammlung von elf Hits. Da wird sogar Kid Rock anerkennend nicken. Wir hören natürlich keine weichgespülten Mainstream-Leichtgewichte, sondern schon Rock mit Biss und einem sympathischen Augenzwinkern im Lyrics-Bereich. Aber ein Hauch von Glamour glitzert auch über allem. Die Refrains sind fast ständig unverschämt ohrwurmverdächtig. Hört euch die Scheibe nur ein paar Mal an und ihr wisst Bescheid. Cool inszenierte Songs wie American Slang, das direkt anschließende, laszive Take Me To The Bottom und auch Love Me Like Liquor (hier hat sogar Country-Grammy Lady Lori McKenna mitkomponiert und gesungen) klingen so, als könnten die schwächelnden KINGS OF LEON die Nummern auf ihr nächstes Album packen, um endlich wieder großen Erfolg zu haben.
Was THE CADILLAC THREE hier mit "Legacy" abliefern, nötigt wirklich Respekt ab. Dieses Album gipfelt sowohl kompositorisch als auch soundtechnisch auf höchsten Niveau und wenn die Jungs sich nicht totsaufen, werden sie wohl große Stars werden. Darauf jetzt erst mal ein kaltes Bud light.