Titel |
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01. Bar Round Here |
02. The Jam |
03. Hard Out Here For A Country Boy |
04. Slow Rollin' |
05. All the Makin's Of A Saturday Night |
06. Crackin' Cold Ones With The Boys |
07. Labels |
08. Raise Hell |
09. Back Home |
10. Dirt Road Nights |
11. Blue El Camino |
12. Jack Daniel's Heart |
13. Why Ya Gotta Go Out Like That |
14. Heat |
15. Whiskey And Smoke |
16. Long After Last Call |
Musiker | Instrument |
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Jaren Johnston | Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Bass, Resonator Guitar |
Kelby Ray Caldwell | Lap Steel Bass, Dobro |
Dann Huff | Bouzouki, Mandolin, Piano |
Alex Wright | Banjo, B-3 Organ |
Neil Mason | Drums |
Chris Janson | Vocals, Harmonica |
Travis Tritt | Vocals |
Na ja, langsam wird's schon ein wenig langweilig. Von vorne bis hinten ständig und stetig nur Bier, Whiskey, Marihuana, Frauen und Autos. Gekonnt dosiert sicher eine feine Sache, doch irgendwann wird es dann doch zu eindimensional. Aber warum sollten sie auch die einstmals mit ihrem erfrischenden 2014er Debütalbum ("Tennessee Mojo") eingeschlagene Linie verlassen. Sie sind erfolgreich und werden für ihren knorrigen Southern Style gemocht. Das unumstößliche Motto der trinkfesten Boys von CADILLAC THREE bleibt nach wie vor: Paaaaarty!
Ja, es stimmt, den Brückenschlag zwischen rebellischem Hard-Rock, stampfendem Blues-Rock und hemdsärmeligem Country-Twang hat das unverbesserliche Trio vor einigen Jahren ganz charmant und unterhaltsam hinbekommen. Ob sie es allerdings mit diesem eher etwas öden Album zum rettenden Ufer schaffen bleibt abzuwarten. Es zeigen sich Risse in der Fassade. Die Säufer- und Party-Attitüde scheint zum Selbstzweck zu verkommen. Mastermind Jaren Johnston scheint sich ein wenig in seinem eigenem Melodiendschungel verlaufen zu haben. Er und seine beiden Kumpels kommen immer wieder an den gleichen Ecken und Enden heraus und versuchen das Dickicht mit fetten, fuzzigen Gitarrenbreitseiten niederzumähen.
Klar, es stimmt schon, CADILLAC THREE haben ihren eigenen mehr oder weniger unverkennbaren Sound kreiert, den sie jetzt neuerdings "Country Fuzz" zu nennen pflegen und mit ein paar Versatzstücken aus Funk und Soul (O-Ton der Band) erweitert haben. Doch es ist einfach nicht so prickelnd wie beim ersten und zweiten Album. Ihre Funk-Anleihen, die sie offenbar in The Jam auszuleben versuchen, klingen eher so als seien DAN REED NETWORK in einen Jungbrunnen gefallen. Das neulich als Vorab-Single ins Rennen geworfene, von Dann Huff produzierte Stück Crackin' Cold Ones With The Boys schlittert wie ein wild gewordener Hengst mit Glam-Rock Sattel über den biernassen Holzboden einer rauchigen Vorstadt-Bar.
Das wird 'live in concert' sicher eine Menge Spaß bereiten und knapp 150 Gigs im Jahr zeugen davon, dass THE CADILLAC THREE ihr Publikum tatsächlich zu erreichen scheinen. Doch hier auf ihrem vierten Studio-Werk wirken die sechzehn Nummern ihres neuen "Country Fuzz" Albums ein wenig aufgesetzt und zu kalkuliert. Um im Bild zu bleiben: vier, fünf gut gekühlte Bierchen am Abend tun gut und schmecken echt lecker. Aber man muss ja nicht unbedingt gleich den kompletten Kasten aussaufen, um am Ende laut gröhlend mit Whiskey And Smoke Crescendo um die Häuser zu ziehen. Sagt der schmunzelnde, in die Jahre gekommene Rezensent.