The Bottle Rockets
Live In Heilbronn, Blue Rose Records, 2006 |
Brian Henneman | Guitar, Vocals | |||
John Horton | Guitar | |||
Keith Voegele | Bass | |||
Mark Ortmann | Drums | |||
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CD 1: | ||||
1. Intro: Happy Birthday | 12. 24 Hours A Day | |||
2. Trailer Mama | 13. Waitin' On A Train | |||
3. I Wanna Come Home | 14. Gas Girl | |||
4. Alone In Bad Company | 15. Cartoon Wisdom | |||
5. Slo Toms | 16. Sometimes Found | |||
6. Get Down River | 17. Gravity Fails | |||
7. I'll Be Coming Around | 18. Kerosene | |||
8. 1000 Dollar Car | 19. Love Like A Truck | |||
9. Blue Sky | 20. Indianapolis | |||
10. Nancy Sinatra | 21. Gotta Get Up | |||
11. When I Was Dumb | 22. At The Crossroads | |||
CD 2: | ||||
1. Welfare Music | 4. Lonely Cowboy | |||
2. Hey Hey, My My (Into The Black) | 5. She's About A Mover | |||
3. Pot Of Gold | 6. Cortez The Killer | |||
Extras: | ||||
Get Down River (Video) | Nancy Sinatra (Video) | |||
Und es gibt ihn doch. Den Rock'n'Roll Gott. Oder irgendwas in der Richtung, denn hatte ich nicht beim Konzert der BOTTLE ROCKETS im letzten Sommer in Heilbronn noch bemängelt, dass es noch kein offizielles Live-Album der Band gibt?
Ja und hasse nich jesehen, veröffentlicht Blue Rose Records eine Live-Scheibe. Und zwar genau von jenem Konzert, am schwülen 17. Juli 2005 im Bürgerhaus Böckingen.
Haben wir aber auch schön gesungen, weil der Brian Henneman an dem Tag doch Geburtstag hatte, auch wenn es nicht der von ihm proklamierte 21. war.
Neue Leute waren in der Band. John Horton z.B. an der zweiten Gitarre. Der ist allerdings so routiniert - spielt die St. Louis Szene rauf und runter - dass man meinen könnte, er hätte sein Lebtag nix anderes gemacht als bei den BOTTLE ROCKETS die Telecaster zu zupfen und sich mit Brian Henneman Gitarrenduelle zu liefern.
Die Trailer Mama gibt den Weg vor, ja, und ich bleibe dabei: Klingt stark nach Neil Youngs Opera Star - und entsprechend geil!
Wie überhaupt diese Doppel-CD das Konzert perfekt rüber bringt. Lautstärkeregler nach rechts und ihr seid mittendrin in diesem Konzert und werdet mitgerissen.
Wie singt Brian in Bad Company: "It's Friday night wherever I am...". Mit diesem Album ist Party, wo immer Ihr auch gerade seid.
Zwischen Heavy-Country und Pure-Roots-Rock lärmt die Band sich durch ihre Diskografie. Get Down River beeindruckt mich dermaßen, dass es mir, als später die Bilder aus New Orleans im Fernsehen zu sehen sind, permanent durch den Kopf geht.
Der Übergang von I'll Be Coming Around zu 1000 Dollar Car kommt so fließend und natürlich, als wären die beiden Songs schon eh und je dafür bestimmt gewesen und es zeigt auch, wie gut die Band harmoniert.
Wer sich anhand der Studioalben bisher noch unsicher war, ob ein Besuch eines Konzertes der Band Sinn macht - sind ja gerade in den letzten Jahren doch etwas unterschiedlich ausgefallen - darf sich mit "Live in Heilbronn" restlos überzeugen lassen.
Da erklingen locker Country-Songs wie Blue Sky (vom gleichnamigen Album) neben harten Roots-Rockern wie Nancy Sinatra und Powersongs wie 24 Hours A Day werden von Wüstenrockern wie Waitin' On a Train gefolgt.
Dann mal runter vom Gas? Nix gibt's, jetzt wird erst richtig in Gas Girl gewütet!
Natürlich finden sich auch etwas gezügeltere Momente, wie etwa bei Kerosene, aber auch das hat den gewissen rauen Charme, der die Aufmerksamkeit oben hält. Gleich danach wird die Partystimmung mit dem Boogierhythmus von Love Like A Truck wieder gesteigert.
Mit Indianapolis steuert man unweigerlich auf den Cow-Punk von Gotta Get Up zu und man kann sich das Konzert, glaub ich, schon sehr gut vorstellen.
Yesss! Das ist der Stoff der einen auch in größten Hitze noch zum Tanzen bringt!
Merkt's was? Bisher waren noch keine Coverversionen gespielt und trotzdem ist die Feierseele aufs Beste versorgt. So gehört sich das und genau dann schüttelt man mal so einfach aus dem Ärmel einen Klassiker wie Hey Hey, My My, natürlich in der 'Into The Black' Version und die BOTTLE ROCKETS lassen sich keine Chance auf scheppernde Gitarren, krachende Lautsprecher und Rückkopplungen entgehen. Wenn die Stimme nicht wäre, wäre man überzeugt Neil Young und CRAZY HORSE zu hören.
Doug Sahms She's About A Mover bringt nach zwei "Verschnaufstücken" wieder gehörig Drive rein und dann wird mit Cortez The Killer ein gnadenloses Finale begangen, nachdem man sich über die noch stehenden Wände des Saales wundert.
Als "Zuckerl" hat Blue Rose Records noch zwei Videos mit draufgepackt, damit sich die da gewesenen noch mal erinnern und die Fehlmengen sich neidvoll ergötzen, wie an diesem Sommerabend das Bürgerhaus gebebt hat.
So, und nun kniet nieder und sagt Dank für dieses Konzert und für diesen Mitschnitt.
Wo bleibt die DVD?